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Avia S-199PM-1

fiktive, tschechoslowakische Tubinen-109

von Thomas Brückelt (1:72 Kovozavody)

Avia S-199PM-1

Es kamen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs Ideen auf, die Bf 109 in einen Strahljäger umzuwandeln. Sowohl einstrahlige wie auch zweistrahlige Auslegungen wurden aufgezeichnet, aber nie realisiert.

Weil ich schon so viele Modelle mit Luftwaffen-Anstrich in der Sammlung habe, dachte ich mir: Da man in der Tschechoslowakei schon mit der Avia S-199 an Bf 109-Rümpfe Jumo 211 F-Motoren pflanzte, wäre hier auch der Anbau eines Strahltriebwerks (auf tschechisch: Proudový motor) denkbar gewesen. So kam die Bezeichnung Avia S-199PM-1 zustande. Um das zu verwirklichen, nutzte ich den Bausatz der S-199 von KP (#KPM 0008) und den Resin-Umbausatz „Messerschmitt Me 109 TL 1 1/72“ von Bird Models.

Avia S-199PM-1

Avia S-199PM-1

Es sind Bilder und hypothetische Zeichnungen der Bf 109 TL-1 mit einer recht kurzen Nase zu finden, das überzeugte mich aber wegen der Schwerpunktlage nicht, da ein Strahltriebwerk deutlich leichter ist als ein Kolbenmotor, muss es auch recht weit vorne angebracht werden, wie man an der Yak-15 und -17 - die ja das selbe Konzept verfolgten - sieht. Die Erscheinung ist damit auch deutlich eleganter.

Avia S-199PM-1

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Wegen des heftigen Drehmoments des Jumo 211 F in Kombination mit der verwendeten Luftschraube war die Handhabung der Avia S-199 recht schwierig. Mit einem Strahltriebwerk wäre das Flugzeug fliegerisch deutlich angenehmer gewesen.

Avia S-199PM-1

Der KP-Bausatz ist für den Maßstab 1:72 hervorragend detailliert, wie auch sämtliche andere ´109-Varianten von KP und AZ.

Für den Umbau zum Jet entfernte ich die Nase des Rumpfs. Auch trennte ich die Ölkühler aus der unteren Tragflächenhälfte, da diese bei einem Jet nur noch unnötigen Luftwiderstand erzeugen würden.

Avia S-199PM-1

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Die Resinteile des Triebwerks mussten angepasst werden. Die Rumpfkontur am Resinteil schliff ich in Form. Außerdem kürzte ich die Turbinen-Nase hinten um ca. 4 mm. Die Einlauflippe sägte ich ab, damit ich noch ein Verdichterrad, welches ich von einem anderen Bausatz übrig hatte, einkleben konnte. Ein paar Blechstöße gravierte ich ein und die Nase bekam auf der Oberseite noch zwei Mündungskanäle, in die Läufe eingeklebt wurden.

Avia S-199PM-1

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Auch sägte ich den hinteren Teil der Düse ab, da deren Hinterkante etwas ausgebrochen war und ersetzte den Bereich durch ein selbst hergestelltes Tiefziehteil. Seitlich neben der Düse brachte ich noch zwei kleine Lufthutzen an, diese sollen Kühlluft in den Rumpf führen, damit sich dieser innen nicht so sehr durch den Triebwerksstrahl aufheizt. Mit drei kleinen, schwarzen Decalstreifen stellte ich Schlitze etwas weiter hinten unter dem Rumpf dar, aus denen die Luft wieder ausströmen kann.

Avia S-199PM-1

Da die Seitenfläche sich im Vergleich zum Kolbenmotor vergrößerte, klebte ich vor das Seitenleitwerk noch einen Jet (dreieckiges Leitblech), damit das Flugzeug kein Stabilitätsproblem um die Hochachse bekommt. Das Teil fertigte ich aus einer 1 mm starken ABS-Platte an.

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Der Anstrich ist an eine andere Avia S-199 angelehnt, die sauber gedruckten Decals nahm ich aus dem KP-Bausatz. Lackiert wurde mit dem Pinsel und Email-Farben von Humbrol und Revell. Nach dem Versiegeln mit glänzendem Klarlack erhielt das Modell ein leichtes Washing. Zum Schluss sprühte ich matten Klarlack von Tamiya auf.

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Avia S-199PM-1

 

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 10. September 2024

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