De Havilland DH.106 Comet 4C

G-AROV, Dan Air

von Marco Coldewey (1:144 Authentic Airliners)

Infos zum Flugzeug

Nach dem De Havilland den tödlichen Fehler der explosiven Dekompressionen, in Folge dessen drei Comet 1 verloren gingen und 99 Menschen starben, behoben hatte, versuchte man trotz des ruinierten Rufs wieder am Markt Fuß zu fassen.

Mit den Modellen der vierten Reihe (4, 4B und 4C)  folgten nochmals einige Verbessrungen in allen Bereichen. So wurde der Rumpf verlängert und leistungsstärkere Rolls Royce Avon-Triebwerke eingesetzt. Bei der Comet 4 und 4C gab es in den Flügel übergehende Spitzentanks, um die Reichweite zu erhöhen. Version 4B war für Kurzstrecken ausgelegt und erhielt die Flügel der nicht realisierten 4A.

Die De Havilland 4 machte mit 74 gebauten Maschinen einen Großteil aller Comets (114) aus, jedoch konnte dieser Typ nicht mehr auf die Erfolgspur gebracht werden. Den Vertrauens- und  Zeitverlust durch die Unfallserie nutzten die anderen Hersteller aus und platzierten sich mit ihren leistungsfähigeren Flugzeugen Sud Aviation Caravelle, Boeing 707 und Douglas DC-8 am Markt.

Das Design der Comet lebte noch in der BAe Nimrod weiter, jedoch verschwand die Comet wieder recht schnell von den Flughäfen der Welt. De Havilland, die sich 1959 der Hawker Siddeley Gruppe anschlossen, wurde 1964 endgültig aufgelöst.

Infos zum Betreiber

Die britische Dan Air wurde als Tochterfirma eines Schiffmaklerbüros 1953 gegründet. Am Anfang startete man nationale Flüge mit einer Douglas DC-3. Die ersten internationalen Kurse wurden mit der Avro York nach Afrika durchgeführt.

1966 stießen die ersten beiden De Havilland DH.106 Comet zur Flotte, die kurz danach zu einer Kooperation mit Neckermann und Reisen für Flüge zwischen Berlin Tegel und Málaga führte. Mit fast 50 Comet flogen rund die Hälfte aller dieser gebauten Flugzeuge bei Dan Air. Nach einiger Zeit wurde auch die Boeing 707, Boeing 727 und die BAC 1-11 eingeflottet, um den flexiblen Chartermarkt optimal bedienen zu können.

Die Tatsache, dass immer mehr Reiseunternehmen eigene Fluggesellschaften einsetzten, führte schlussendlich zum Niedergang der Dan Air. 1992 wurde das Unternehmen für einen symbolischen Pfund an British Airways abgegeben. Nur 500 der ehemals 2.000 Mitarbeiter wurden übernommen, zwölf 737 in den Flugbetrieb eingegliedert, der Rest stillgelegt.

Infos zum Flugzeug

Die Comet 4C mit der Baunummer 6460 wurde Anfang der 1960er durch die libanesische Middle East Airlines bestellt und führte in dieser Bemalung bei der Society of British Aircraft Constructors Show in Farnborough 1961 einige Demonstrationsflüge durch. MEA nahm die Comet jedoch nicht ab, 1962 fand sich mit Aerolineas Argentinas ein neuer Käufer. Neun Jahre später folgte die Übernahme durch Dan Air, welche diese Comet noch bis 1977 im Einsatz hatte. Ein Jahr später wurde die Maschine auf der Wartungsbasis von Dan Air, dem Lasham Airfield, verwertet.

Infos zum Bausatz

Authentic Airliners bietet die drei Varianten der Comet 4 an. Mit 35 Teilen aus Resin ist der Bausatz recht übersichtlich, bietet aber alles, was man benötigt. Wie gewohnt liegen keine Anleitung oder Decals bei. Leider gibt es zu diesem Bausatz keine Ätztteile.

Infos zum Bau

Ich wechsle oft zwischen Modellen, die ich im Bau habe. Da bei einem anderen Projekt gerade etwas die Luft raus ist, habe ich mich wieder der Comet zugewandt, die seit einiger Zeit, halb lackiert in Warteposition war. Nachdem ich im Jahr 2017 bereits eine der ersten Comet 1 gebaut hatte, wollte ich nun das andere der Zeitlinie bedienen. Da der Amodel-Bausatz nichts taugt, entschied ich mich für den einfach zu bauenden Kit von Authentic Airliners. Der Decalsatz stammt von 26 Decals. Probleme hatte ich im Bereich der Nase von Rumpf und Treibstofftanks, was damit zu tun hat, dass die Decals für einen anderen Bausatz ausgelegt sind.

Bei der Detaillierung musste ich etwas improvisieren, auf Grund der schwierigen Originalrecherche. Zwar gibt es Bilder dieser Maschine, diese sind jedoch qualitativ selten so gut, dass entsprechende Bereiche ausreichend gut zu erkennen sind. Auch wechselte sich zur der Zeit oft der Ausrüstungsstand, wegen der neuer und sich schnell ändernder Technologien.

Marco Coldewey,
www.mc84.de

Publiziert am 02. August 2024

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