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Focke-Wulf Fw 190 TL

Ein What-If mit realen Wurzeln

von Stefan Zimmermann (1:48 verschiedene Hersteller)

Mein neuester Rollout ist ein sogenanntes "What if" im Maßstab 1:48. Es handelt sich hierbei um eine Fw 190 TL. Das heißt: eine 190 A-5, die vom Kolbenmotorjäger zum Jet umgebaut wurde. Hört sich erstmal urig an, war aber eines jener vielen Papierprojekte, die nie verwirklicht wurden.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Im Jahre 1942 entstand der Entwurf, eine Fw 190 zu einem Jet-Jäger weiter zu entwickeln. Zu diesem Zwecke war geplant, den BMW-Kolbenmotor gegen eine bei Focke-Wulf entwickelte Strahlturbine auszutauschen. Der Abgasstrahl sollte seitlich und unterhalb des Rumpfes abgeführt werden. Rechnerische Leistungen waren: 752 km/h Höchastgeschwindigkeit in Bodennähe und 824 km/h in 9.000 m Höhe. Fluggewicht 3.750 kg. 1.400 Liter Kraftstoffmenge sollte für eineinhalb Stunden Einsatzdauer reichen. Die Bewaffnung bestand aus zwei MG 151 und zwei MG 17.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Als Basis für meine What if-190 verwendete ich den Bausatz der Fw 190 A-5 aus dem Hause Dragon. Eine nicht ganz so optimale Entscheidung, da die Dragon-Würger stets viel Nacharbeit erfordern - so auch hier. Das Strahltriebwerk ist ein Add-on im 3D-Druck aus dem Hause "Enhance Models", eine Firma, die einem befreundeten Modellbauer gehört.

Das Triebwerk besteht aus drei Teilen, die sauber gedruckt sind und 1a zusammenpassen. Optional liegt dem Add-on auch noch eine neue Höhenrudersektion bei. Das Set gibt es in den Maßstäben 1:48 und 1:72. Die 1:72er-Version dieses Bausatzes wurde auf Modellversium bereits vorgestellt.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Wie schon erwähnt, erfordern die 190er von Dragon Nacharbeit. Speziell im unteren Bereich des Übergangs von Tragflächen/Mittelrumpf zur Bugsektion ist die Passform nicht ganz so toll. Ansonsten ergeben die schon etwas älteren Dragons im Gesamtbild eine schöne 190.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Nachdem der Bugbereich mit dem Kolbenmotor abgetrennt war (Anleitung liegt dem Turbinenset bei), ging es ans Anpassen der Strahlturbine. Das klappte erstaunlich gut. Klar, um ein paar Spachtel- und Schleifeinheiten kommt man nicht herum. Aber es hält sich alles in Grenzen.

Das Set ist für einen bewaffneten Jäger ausgelegt und verfügt auf der Oberseite der Turbine über Schußkanäle. Da ich aber eine unbewaffnete Testmaschine bauen wollte, habe ich diese verschlossen.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Orientiert habe ich mich dabei an der Fw 190 V18 "Känguru", auch was die Lackierung angeht: komplett RLM 02, nur das Triebwerk sollte metallisch bleiben. Ein Vorteil bei so fiktiven Projekten ist, dass man einen recht großen Spielraum bei der Ausführung hat. Für die Lackierung kamen Farben von Revell, Tamiya und Mr.Hobby (Gunze) zum Einsatz.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Geätztes Gurtzeug von Airmodel, eine Kanüle als Pitotrohr, Basteldraht als Bremsschläuche und dehnbares Garn als Antennendraht waren weitere Zutaten zu diesem Modell.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Die Alterung erfolgte per Ölfarbenwäsche. Die Abgasstrahlspuren habe ich mit "Jet Exhaust" von Alclad aufgesprüht.

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Das Display ist einfach eine Baumscheibe, auf welche ich eine Betonpistengrafik aufgeklebt habe. Etwas Begrünung in Form von Streugras hat das Ganze abgerundet.

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Die Figuren stammen aus einem Set von Tamiya, beinhalten aber zum Teil Figuren von ICM, meiner Meinung nach eh die besten Spritzgussfiguren im Maßstab 1:48. Lackiert wurden diese mit Revells Aqua Colors.

Focke-Wulf Fw 190 TL

Stefan Zimmermann,
www.zimmosflugwelten.de

Publiziert am 27. Juni 2024

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