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Lockheed F-104C Starfighter

Miezekatze im Dschungelkleid

von Max Hauswald (1:48 Kinetic)

Vorwort

Zum legendären F-104 Starfighter muss man vermutlich nicht viel sagen, da der Typ insbesondere in Deutschland bekannt, ja berühmt ist. Daher nur ein kurzes Vorwort.

Lockheed F-104C Starfighter

Die Starfighter wurde von Lockheed bereits Anfang der 1950er Jahre entwickelt und sollte eigentlich einen Höchstleistungs-Abfangjäger in einer extremen Auslegung darstellen: Flügel sehr geringer Profilstärke, geringer Rumpfquerschnitt, lang gestreckt und technisch am Limit des Möglichen. Die F-104C war eine verbesserte Version der F-104A und wurde - ironischerweise - als Jagdbomber bei der US Air Force eingeführt. Neben dem verbesserten Radar und der erhöhten Anzahl an Last-Stationen unter den Flügeln ist als weiteres Merkmal die nun angebaute Luftbetankungssonde links neben dem Cockpit gut erkennbar.

Mietzekatze - frei übersetzt...
Mietzekatze - frei übersetzt...

Das 479th Tactical Fighter Wing nutzte die F-104C im Vietnamkrieg von der Kung Kuan Air Base in Taiwan, besetzte mit den Flugzeugen jedoch unter anderem auch die vorgeschobene Basis in Da Nang, Südvietnam. Geflogen wurden neben typischen Jagdbombereinsätzen auch viele Combat Air Patrols. Insgesamt flogen die USAF-Starfighter 5.206 Kampfeinsätze über Vietnam.

Lockheed F-104C Starfighter

Modell

Das Modell entstammt der neuen Form von Kinetic aus dem Jahr 2019, wurde jedoch von Eduard mit viel Zubehör aufgewertet und neu verpackt. Insbesondere die Resin-Teile für den Sitz und die Räder sowie die vielen Ätzteile und Maskierfolien werten den Bausatz erheblich auf. Es gibt die Auswahl zwischen sieben Decalvarianten für überwiegend getarnte Vietnam-Ära-Maschinen.

Der Bausatz als solches ist sehr schön und in mehreren Punkten besser als der ansonsten wirklich gute Hasegawa-Bausatz: es gibt eine ordentliche Darstellung der Details in Cockpithaube (Rohrrahmen), es gibt mehr Außenlasten und Pylonen für unter den Flügeln und auch für die Flügelenden.

Lockheed F-104C Starfighter

Der Bau geht zügig vonstatten und macht Spaß, da eigentlich alles auf Anhieb passt. Das Vorbild ist geometrisch relativ simpel, daher besteht auch der Bausatz aus nicht allzu vielen Teilen.

Lockheed F-104C Starfighter

Aufpassen muss man bei der Anleitung von Eduard, da beispielsweise die heckseitigen RWR-Antennen gar nicht angeführt werden, in den Farbprofilen jedoch dargestellt sind. Die Teile hängen glücklicherweise am Gussast. Die Antenne unter der Nase wird jedoch in einem Bauschritt installiert und liegt als Resin-Teil bei. Meinen Informationen nach wurden die Maschinen in Vietnam mit Radar-Warngeräten nachgerüstet – Vorbildfotos lassen jeweils die drei Antennen erkennen.

Lockheed F-104C Starfighter

Lackierung und Alterung

Die Lackierung wurde frei Hand aufgesprüht, da die Vorbilder in Vietnam über einen relativ weichen Übergang zwischen den Farben verfügten und das Gesamtbild mir so am besten gefiel. Für mich sollte es die Markierungsvariante „Pussycat“ mit dem lässigen Miezekätzchen steuerbord an der Nase werden.

Lockheed F-104C Starfighter

Bei der Beladung wählte ich die typischen Tanks für die Flügelenden und dazu wollte ich die 750-pfündigen M117-Bomben, welche auf den Fotos der Zeit oft zu sehen sind, unter die Flügel hängen.

Ich wählte hierbei die hervorragenden 3D-Druck-Erzeugnisse von ResKit. Wer Lust auf zeitgemäßen 3D-Druck hat, der sollte sich im Sortiment mal umschauen. Das lästige Absägen von Resin-Blöcken und lange Nacharbeiten sind beim 3D-Druck Geschichte, es reicht ein scharfes Skalpell oder ein Seitenschneider, um durch die Support-Struktur zu schneiden, einmal mit Schleifpapier darüber gefahren und die Teile werden mit Sekundenkleber schnell zusammengeklebt: perfekte Passgenauigkeit und gute Decals.

Lockheed F-104C Starfighter

Die Pylonen für die Bomben liegen dem Bausatz bei, leider fehlen jedoch die Stabilisatoren, um die Bomben vor Schwingungen zu schützen – ich suchte in der Ersatzteilkiste ein paar Teile für die Aufhängung zusammen – die Form ist jedoch leider nicht die Richtige. Vielleicht eines der wenigen Mankos am Bausatz.

Lockheed F-104C Starfighter

Der Technikbereich hinter dem Cockpit kann dank Eduard ordentlich ausgeschmückt werden und obwohl ich ansonsten die Wartungsklappen nicht gerne aufreiße, da in meinen Augen die Silhouette der Fluggeräte darunter leidet, wollte ich die schönen, farbigen Ätzeile nicht ungenutzt lassen und habe ausnahmsweise richtig viel Spaß beim Gestalten gehabt – gefällt mir!

Max Hauswald

Publiziert am 12. Juni 2024

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