Xizor's Viragoaus Star Wars Shadow Of The Empirevon Bernd Heller (Ohne AMT/Ertl)Die Star Wars Episode “Shadow Of The Empire” wird der Kino-Gänger 1997 vergeblich in den Lichtspielhäusern gesucht haben. Vielmehr handelt es sich um ein Computerspiel. Um genauer zu sein: Ein Computerspiel das mit gleichem Aufwand beworben und vermarktet wurde wie die schon legendären Kino-Filme. Eigener Soundtrack, Poster, Merchandising und eben auch ein Modellbausatz. Somit steht das Raumschiffmodell „Virago“ in gleicher Reihe wie ein „X-Wing-Fighter“, „Millenium Falcon“ oder ein „TIE-Fighter“, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber zurück zum Thema: AMT/Ertl präsentiert die „Virago“ in einer ansprechenden Verpackung, die 55 Einzelteile, 4 Teile für den Displayständer und eine Montageanleitung enthält. Die Baugruppen unterteilen sich in Waffen, Rumpf und Flügel. Von Tragflächen im eigentlichen Sinne kann man ja nicht sprechen. Grundsätzlich muss bedacht werden, dass dieses Modell, wie so viele andere SciFi-Modelle auch, mehr für Fans produziert werden als für Modellbauer. Ein Fan legt weniger Wert auf z.B. Passgenauigkeit und Vorlagentreue. Er hat einfach andere Prioritäten und das ist keineswegs als negative Bewertung zu sehen. Die Montage der Bewaffnung sowie der Flügel verlief problemlos, auch wenn an einigen Stellen die Spachtelmasse zum Einsatz kam. Schwieriger war der Zusammenbau des Rumpfes. An den Klebekanten befanden sich einige Senkstellen im Material, die mit Plastik-Sheet verblendet wurden. Nach weiteren Schleifarbeiten war der Rumpf dann fertig für die nächste Bauphase. Ein „Knoff-Hoff“ befindet sind im Inneren des Rumpfes: Über zwei Wellen und zwei Zahnräder sind die oberen und unteren Flügelpaare gekoppelt. D.h. wenn z.B. das obere Paar bewegt wird, bewegt sich auch das untere Paar. Dies hätte jedoch bedeutet, dass das Cockpit, bei dem die meisten Auffütterungsarbeiten nötig waren, nicht hätte festklebt werden können, z.B. für den Fall dass die Zahnräder aus der Führung gerutscht wären. Es stand die Entscheidung an: Entweder ein „Knoff-Hoff“ mit beweglichen Flügeln oder ein korrekt eingepasstes Cockpit. Angesichts eines besseren optischen Eindrucks wurde der Mechanismus nicht verwendet und das Cockpit fixiert. Im nächsten Schritt erhielten die Flügel noch einige Beschussschäden um die großen Flächen noch etwas mit Details aufzuwerten. Nach einem Montagetest erinnerte das Modell immer mehr an ein Insekt. Die Natur hat viele Insekten mit auffälligen Farben zur Abschreckung ausgestattet. Das Aussehen der „Virago“ war dafür geradezu prädistiniert diesen Effekt zu übernehmen. Die eher farblose Lackierung auf der Kartonverpackung bekräftigte diese Entscheidung. Jedoch war dies eine Abweichung von der Originalvorlage, dem Computerspiel. Die vielzitierte „künstlerische Freiheit“ glich dies aber wieder aus. Bei der Lackierung der Flügel fand die Abreißtechnik Anwendung um so den Effekt von abgeplatzter Farbe zu erzielen. In Kombination mit den Beschussschäden und den auffälligen Farben war ein guter Gesamteindruck entstanden, der durch den dunklen Rumpf noch unterstrichen wurde. Der Farbeffekt in den Triebwerksöffnungen wurde durch die Verwendung von Wasserfarben erzielt. Nach einer letzten Lackschicht folgte die entgültige Montage der Baugruppen mittels einiger platzierter Tropfen Gel-Sekundenklebers. Um die „Virago“ noch besser im Farbkontrast hervortreten zu lassen erhielt der Display-Ständer eine Lackierung in Schwarz und Metallic. Damit war dieses auffällige Raumschiffmodell fertiggestellt. Ohne Zweifel ein greller Farbtupfer in der hell- und dunkelgrauen Welt der SciFi-Modelle und ein „Hingucker“ auf jeder Ausstellung... Mein Dank für die Fotos geht an den Club-Kollegen Stefan Oppel. Bernd Heller Publiziert am 12. Februar 2006 Die Bilder stammen von Stefan Oppel. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |