Kyushu J7W2 Shinden KaiWhat-if-Jet mit Entenflügelvon Max Hauswald (1:48 Hasegawa)Vorwort
Die J7W1 Shinden absolvierte nur wenige Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges ihren Erstflug, stellte technisch die modernste Konstruktion eines japanischen Jagdflugzeuges dar und sollte gegen die aktuellen amerikanischen Langstreckenbomber eingesetzt werden. Das Flugzeug war mit einem 18-Zylinder-Doppelsternmotor ausgerüstet und in seiner Entenflügel-Konfiguration eine Besonderheit. Die Auslegung der Maschine mit Schubpropeller sorgte zwangsläufig für ein sehr hohes Fahrwerk, was die Maschine insgesamt doch sehr ungewöhnlich erscheinen lässt. Es wurden nur zwei flugfähige Prototypen fertiggestellt.
Eine Idee der Weiterentwicklung war die J7W2, wobei ausschließlich der Motor gegen ein Strahltriebwerk getauscht werden sollte. Ein sehr fortschrittliches Design, gepaart mit der zukunftsträchtigen Antriebsart… beste Zutaten für ein what-if. Modell
Leider ist der Bausatz der J7W1 von Hasegawa mittlerweile über 35 Jahre alt. Die Passgenauigkeit ist in Ordnung, aber erhabene Gravuren sind wirklich nicht mehr zeitgemäß und im Normalfall baue ich auch keine Bausätze mehr, die so gestaltet sind.
In der Schachtel mitgeliefert werden sowohl Decals für zwei Shinden der Imperial Japanese Navy und einer der Luftwaffe (1947!) - alles natürlich rein fiktiv.
Der Umbau von der Propeller-Version auf die Jet-Shinden erfolgte mit einem gut passenden Triebwerksausgang, der ohne Anpassungen einfach am Rumpfende aufgesteckt wird und zwei vergrößerten seitlichen Lufthutzen, welche nicht ganz spaltenlos passen. Das Schließen der verbleibenden Lücken mit etwas Spachtelmasse war schnell erledigt. Ansonsten ging der Bau schnell und problemlos voran.
Im Cockpit habe ich noch ein paar Gurte aus der Ätzteilkiste angebracht – große Aufwertung des Modells mit wenigen Schritten.
Ich habe die Zusatz-Räder an den Seitenleitwerken entfernt, da ich diese für optisch nicht so schön empfand. Des Weiteren habe ich die Antennenanlage etwas verändert dargestellt, da mir die große „Wäscheleine“ nicht zusagte.
Vermutlich hätte man, dank des veränderten Antriebs und der damit nicht mehr nötigen Bodenfreiheit am Heck sowohl die Leitwerkslänge unter dem Flügel als auch die Fahrwerksbeinlänge reduzieren können – was aber natürlich das Erscheinungsbild erheblich verändert hätte. Lackierung und Alterung
Ich habe mich für eine Lackierung entschieden, welche so nicht beschrieben ist. Mir gefällt die übersprühte, nicht deckende dunkle Grün-Tarnung immer recht gut. Also nahm ich ein helles Grau als Grundfarbe über alles und ging dann freihand mit der Airbrush an das „Muster“.
Die für mich passenden Decals habe ich einfach nach Lust und Laune dem Bausatz entnommen. Insbesondere die gelben „Blitze“ werten das Gesamtbild auf. Als weiteren farblichen „Klecks“ habe ich die Abwurftanks in Alu gehalten. Ein Washing bei erhabenen Gravuren ist nicht sehr effektiv. Man muss aufpassen, dass man nicht alles wieder abwischt. Aber etwas Alterung gehört einfach dazu. Max Hauswald Publiziert am 19. April 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |