Du bist hier: Home > Galerie > Hans Peter Tschanz > De Havilland DH.112 Venom

De Havilland DH.112 Venom

J-1784 der Schweizer Luftwaffe

von Hans Peter Tschanz (1:48 Mikro Mir)

Die De Havilland DH.112 Venom war ein einstrahliges Jagdflugzeug des britischen Herstellers De Havilland. Sie war eine Weiterentwicklung der DH.100 Vampire. Der Erstflug erfolgte am 2. September 1949. Mehr über die Venom z.B. auf Wikipedia.

De Havilland DH.112 Venom

Die Venom in der Schweiz

Die Erprobung erfolgte 1949 und 1950 in England und in der Schweiz. Im April 1951 wurde die Botschaft des Bundesrates für den Lizenzbau von 150 Flugzeugen De Havilland DH.112 Mk.1 Venom vom eidgenössischen Parlament mit einem Kredit von 175 Millionen Franken genehmigt. Im Lizenzvertrag war das Radialtriebwerk Ghost 48 eingeschlossen. Es wurde von der Firma Gebrüder Sulzer AG in Lizenz produziert und vom 30. Flugzeug an in die Maschinen eingebaut. Die Venom war als erstes Kampfflugzeug der schweizerischen Fliegertruppen von Anbeginn mit einem Schleudersitz für die Rettung des Piloten ausgerüstet.

De Havilland DH.112 Venom

Im Februar 1954 bewilligte das Parlament den Lizenzbau von weiteren 100 Flugzeugen De Havilland DH.112 Mk.4 „Venom“. 226 Flugzeuge DH.112 Mk.1 und Mk.4 standen von 1954 bis 1983 als Erdkampfflugzeuge im Truppeneinsatz. 24 Flugzeuge DH.112 Mk.1R wurden von 1954 bis 1968 als Aufklärer durch die Fliegerstaffel 10 verwendet.

Ein neues Problem tauchte auf, als das oberste Limit für Total-Betriebsstunden erreicht war. Daraufhin stellte man groß angelegte Ermüdungsversuche an, damit nachher am Flugzeug Material-Verstärkungen vorgenommen werden konnten. In der Schweizer Luftwaffe bildete sie die größte Typenflotte aller Zeiten.

De Havilland DH.112 Venom

24 Venoms dienten als Aufklärer, der Rest als Jagdbomber. Auffällig war auch die in den 1970er Jahren eingeführte neue Bugnase, in der ein neues UHF-Funkgerät, ein Bombenrechner und ein Gerät zur Freund-Feind-Unterscheidung (IFF) Platz fanden. Die Venom wurde 1983 ausgemustert.

De Havilland DH.112 Venom

Warum gerade die J-1784?

Am 27.August 1962 wurde ein Doppeltrainingskurs der Fliegerstaffel 20 durchgeführt. Drei Patrouillen der Fliegerstaffel 20 hatten den Befehl, im Rahmen der Manöver der Gebirgsarmeekorps 3 über die Furka und dem Gotthard ins Oberwallis einzudringen und die dort auf dem Marsch befindlichen Truppen mit Raketen und Kanonen anzugreifen.

Die drei Patrouillen zu je drei Venom starteten ab 17.50 Uhr in Mollis in Abständen von sieben Minuten. Während die erste und dritte Patrouille über dem Urserental auf über 4.000 m ü.M. stiegen, die Furka über dem Wolkenplafond passierten und wohlbehalten ins Oberwallis gelangten, wählte die zweite Patrouille den direkten Weg über den Pass, wo aber schlechte Wetterbedingungen herrschten. Diese drei Venoms kamen nicht mehr heim. Eine davon war die J-1784, geflogen von Wachtmeister Wilhelm Vögele, der bei diesem Unfall genauso wie die beiden anderen Piloten zu Tode kam. Obwohl manches ungeklärt blieb, gibt es einen detaillierten Bericht mit Fotos dazu auf meiner Homepage zu sehen.

De Havilland DH.112 VenomAuch die J-1782, geflogen von Wm Erwin Hofer, war Teil der verunfallten Patrouille De Havilland DH.112 VenomZwei der drei UnglücksmaschinenDe Havilland DH.112 Venom

De Havilland DH.112 Venom

 

Mein Modell

Das Modell entstand aus einem Micro Mir-Bausatz aus der Ukraine im Maßstab 1:48. Der Kit enthält saubere Plastikteile, ein schönes Canopy und Ätzteile. Die Oberflächenstruktur wie Nieten, Blechstöße, Tankdeckel und Wartungsdeckel sind sauber wiedergegeben.

Der Bau ging gut voran, ist aber eher für den gewandten Modellbauer geeignet, weil kleine Teile vorhanden sind und man muss ein bisschen aufpassen beim Kleben.

De Havilland DH.112 Venom

Vier Deckel musste ich noch nachgravieren, links und rechts auf vorderen Flügelnase und nachher auf dem Flügelaußentank.

Wichtig ist, dass man genügend Blei in die Nase verpflanzt, sonst kippt die Venom aufs Heck. Zum Bemalen habe ich verschiedene Farben von Humbrol, Revell und Wasserfarbengemisch genommen.

De Havilland DH.112 Venom

Es wird nicht die letzte Venom sein, da es verschiedene Farbvarianten gibt - siehe Decals bei Matterhorncircel, ich darf die Decals wärmstens empfehlen: für mich sind das die Besten, was Verarbeitung und Druck betrifft. Link: http://www.mc-one.ch/Documents/new/new-1.htm

De Havilland DH.112 Venom

De Havilland DH.112 Venom

De Havilland DH.112 Venom

Hans Peter Tschanz,
http://www.flieger-hanspeter.ch/

Publiziert am 15. Dezember 2023

Du bist hier: Home > Galerie > Hans Peter Tschanz > De Havilland DH.112 Venom

© 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links