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MiG-21MF Fishbed-J

JG 3 "Wladimir Komarow", Preschen, DDR 1988

von Andy Hartung (1:72 Eduard)

MiG-21MF Fishbed-J

Die MiG-21 ist wohl eine der größten Ikonen der Luftfahrt und eines der Symbole des Kalten Kriegs und der sowjetischen Luftfahrtindustrie. Nach der MiG-15 ist sie auch der meistgebaute Düsenjäger der Geschichte und sie wurde in fast der ganzen Welt und in unzähligen Konflikten eingesetzt. Außerdem hat sie ein rustikales und markantes Aussehen, welches mich als Modellbauer durchaus fasziniert.

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Als Eduard nun im letzten Jahr seine MiG wieder auflegte, überlegte ich nicht lange und griff zu. Natürlich wollte ich ein Flugzeug der ostdeutschen Luftstreitkräfte in meinem Regal haben, denn auch davon hatte ich bisher keines gehabt.

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Zum Modell

Zum Bau muss man nicht viel sagen; wie es Modellbaufreund Manuel Leyva in seinen vielen Reviews der Eduard-MiG schon berichtete, ist sie immer noch die beste MiG-21 in ihrem Maßstab. Die Teile fallen praktisch von selbst zusammen. Ärgerlich war bei mir nur, dass die Lanze gebrochen war und ein paar Teile von Gußrahmen gelöst waren.

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Ich begann das sehr gut gemachte Cockpit zusammenzusetzten, lackierte es mit Ammo of MiG-Türkisgrün, eine relativ spezielle Farbe. Hierbei wurde auch die Nase mit Signalgrün lackiert und Teile des Triebwerks bzw. Fahrwerks mit verschiedenen Metallicfarben; logischerweise alles mit Airbrush. Es folgte dann das Anbringen der PE-Teile, wobei die meisten auf das Cockpit und dessen Instrumente fallen. Ein leichtes Wash sollte dann die Strukturen hervorheben. Auch der Schleudersitz ist eine wahre Augenweide.

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Nun konnte der Rumpf zusammengesetzt werden. Schon lange habe ich nicht mehr eine solche Passgenauigkeit erlebt. Nur am vorderen Rumpf musste gespachtelt werden. Auch die Flügelgruppe ließ sich ohne Probleme bauen. Interessant fand ich den Einsatz für die Scheinwerfer. Die meisten Spalten am Rumpf wurden dann abgedeckt vom Rumpfrücken, hier musste lediglich die Trennnaht entfernt werden.

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Lackiert wurde die MiG nach einer Vorbildrecherche dann in zwei Grüntönen. Ich habe hier eher auf mein Bauchgefühl gehört als auf die Angaben von Eduard. Genutzt habe ich die Ammo of MiG IJN Kawasaki Green und Medium Green. Lackiert habe ich dann frei Hand, dabei wurde auch erstmals meine Harder & Steenbeck mit 0,2 mm-Düse verwendet. Das Ergebnis halte ich für sehr gut geworden.

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Anschließend ging es in die Endmontage: Fahrwerke, Cockpit und Bewaffnung. Dabei wurde die MiG mit einem 490 Liter-Tank unter dem Rumpf und je zwei RS-2US und zwei R-13 Luft-Luft-Raketen versehen. Laut Anleitung die typische Ausstattung für einen Alarmabfangeinsatz, wobei da dann der Zusatztank weggelassen wurde.

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Nun sollten die Decals angebracht werden, dabei habe ich sicher sechs Stunden alleine für die Stencils benötigt, wobei auch die Bewaffnung einiges an Wartungshinweisen bekommen hat. Die Markierungen für die 784 waren dann relativ schnell erledigt.

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Nachdem das alles erledigt war, wurde ein leichtes Chipping und Weathering durchgeführt und anschließend die Cockpitscheibe verbaut. Fertig war sie, meine erste MiG-21 und meine erste ostdeutsche Maschine.

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Zum Original

Die Rote 784 gehörte zum Jagdfliegergeschwader 3, welches den Ehrennamen "Wladimir Komarow" trug. Der Verband wurde aus dem 3. Kommando des 1. Aeroklubs, welche praktisch die fliegende kasernierte Volkspolizei darstellte, 1956 in die NVA übernommen. Stationiert war der Verband in Preschen, ein Ort an der Neiße im südlichen Brandenburg. Unterstellt war er der 1. Luftverteidigungsdivision in Cottbus. Zur Erstausstattung gehörten Propellermaschinen vom Typ Jak-11 und Jak-18, es folgte 1956 die Umstellung auf MiG-15, 1957 auf MiG-17, 1959 auf MiG-19, ab 1963 auf MiG-21 und 1988 auf MiG-29, womit der Verband der einzige in der NVA  war, der die damals hochmoderne MiG-29 einsetzte. Meist wurden auch verschiedene Typen und Varianten zusammen eingesetzt. Mit der Wiedervereinigung wurde das JG 3 in die Bundesluftwaffe übernommen und testete zunächst als Erprobungsverband die MiG-29. Es erfolgte die Umbenennung in JG 73 und die Versetzung nach Laage.

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Die MiG-21MF wurde ab 1972 beim Verband eingesetzt. Es sollte die letzte und modernste Version dieses Flugzeugs sein. Wie bereits erwähnt, wurde ab 1988 die Umstellung auf die MiG-29 begonnen, doch nur zwei Staffeln sollten mit dem neun Flugzeugtyp ausgestattet werden, so war auch zur Wende noch die MiG-21 in der dritten Staffel des Verbands eingesetzt. Am 30.9.1990 besaß man 20 MiG-29, vier Trainer der MiG-29, zwölf MiG-21MF und drei Trainer der MIG-21. Die rote 784 steht heute im Luftfahrttechnischen Museum Rotheburg an der polnischen Grenze nördlich von Görlitz.

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Das Fazit...

...fällt mir hier sehr leicht. Der Bau war sehr angenehm und ging schnell von der Hand, das Ergebnis weiß mich sehr zu überzeugen. Das Schwierigste war wohl noch, mich für eines der Vorbilder zu entscheiden, aber aufgrund der großen Auswahl wird es wohl nicht meine letzte MiG-21 bleiben.

MiG-21MF Fishbed-J

Andy Hartung

Publiziert am 19. Dezember 2023

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