Mikasavon Roman Koni (1:200 Merit)Zum VorbildDie Mikasa ist ein Schlachtschiff (Einheitslinienschiff) der Kaiserlich Japanischen Marine und war das Flaggschiff des Admirals Togo Heihachiro während des Russisch-Japanischen Krieges von 1904/1905. Das in Barrow-in-Furness, England bei Vickers gebaute Schiff ist nach dem Berg Mikasa in der Stadt Nara benannt und ist heute das letzte erhaltene Schlachtschiff aus der Vor-Dreadnought-Ära.
Die Seeschlacht bei Tsushima zwischen der japanischen und russischen Marine fand im Mai 1905 statt und gilt als die erste große moderne Seeschlacht (127 Schiffe waren beteiligt). Während dieser Schlacht bildete die Mikasa mit der Fuji und Shikishima das Rückgrat der japanischen Streitkräfte und kämpfte gegen vier vergleichbare Schiffe der russischen Borodino-Klasse (davon wurden drei versenkt und eines kapitulierte). Insgesamt wurden 21 russische Kriegsschiffe versenkt, erobert oder so schwer beschädigt, dass sie aufgegeben werden mussten. Während der Schlacht wurden 4.830 russische Seeleute getötet und viele weitere zum Teil schwer verwundet. Im Gegensatz zu den Russen hatte die japanische Flotte (die zahlenmäßig mit 2:1 überlegen war, jedoch die hohe Anzahl an Schiffen auf kleinere Torpedoboote u.Ä. zurückzuführen ist) vergleichsweise geringe Verluste erlitten. Drei Torpedoboote waren gesunken und elf weitere Schiffe hatten leichte bis mittlere Schäden erlitten. Insgesamt waren zwischen 110 und 117 japanische Seeleute gefallen und zwischen 587 und 590 verwundet worden. Die Kämpfe endeten mit einer vernichtenden Niederlage der russischen Seestreitkräfte und waren vorentscheidend für den Ausgang des Krieges. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Auswertung des Schlachtverlaufes führte zu einer neuen Ausrichtung und Konzeption der Schlachtschiffe – die Konzentration auf eine schwere Artillerie mit großer Reichweite („All big guns battleships“ wie die HMS Dreadnought). Eine Woche nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Portsmouth am 5. September, der das Ende des Russisch-Japanischen Krieges darstellte, sank die Mikasa nach einer Munitionsexplosion am 12. September 1905 im Hafen der Stadt Sasebo. Durch die Explosion wurde das Schiff schwer beschädigt und 339 Mann der 935 Mann zählenden Besatzung wurden getötet. Weitere 343 Mann wurden verletzt. Das Schiff wurde später aus dem elf Meter tiefen Hafenbecken geborgen, 1907 wieder in Dienst gestellt und bis 1921 als Küstenverteidigungsschiff eingesetzt. Durch die Entwicklung neuerer Kriegsschiffe verlor es jedoch schnell an Bedeutung und wurde schließlich 1921 außer Dienst gestellt. Im Jahre 1923 wurde die Mikasa in Yokosuka als Museumsschiff ausgestellt und war bis 1945 Ziel vieler Besucher. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten die amerikanischen Besatzer das Schiff und demontierten jegliche Bewaffnung. Es befand sich in der Folgezeit in einem äußerst schlechten Zustand. 1948 erhielt der Bürgermeister der Stadt Yokosuka das Schiff zurück; ein Verein zur Denkmalpflege kümmerte sich fortan um das Schiff, so dass es bis heute als Museumsschiff zu besichtigen ist. Quelle: Wikipedia Mein ModellDie Darstellung meiner Mikasa stellt den Rüstzustand von ca. 1905 dar (z.B. fehlende Mastkörbe), obwohl ich mich für den rot/schwarz/weißen Anstrich von 1902 entschieden habe. Das kann man gern unter modellbauerische Freiheit klassifizieren, aber der 1902er Anstrich hat mir einfach zu gut gefallen. Der BausatzAls Basis für mein Modell dient der exzellente Bausatz von Merit - Bausatznummer 62005 (2016), welcher über mehr als 930 Teile verfügt, inklusive Ätzteilplatinen für beispielsweise Reling und Treppen. Es ist sogar ein Namensschild aus Weichmetall enthalten. Die Spritzlinge sind sauber verarbeitet, die Detaillierung sehr gut und die Bauanleitung ist übersichtlich. Als Extras habe ich ein Echtholzdeck von Woodhunter verbaut, das durch eine sehr gute Qualität überzeugt und das Modell erheblich aufwertet. Des Weiteren sind Metallrohre für die Geschütze von Master verbaut worden. Als „Mannschaft“ oder „Besatzung“ sind Figuren von Trumpeter zum Einsatz gekommen, um Größenverhältnisse in Szene setzen und etwas Leben an Deck zu bringen. Der einzige (meiner Meinung nach) Nachteil des Bausatzes ist die fehlende Zeichnung/Anordnung der Takelage/Takelung, die man Anhand von orginalen Fotos oder Literatur recherchieren muss. Modellinfos:
Der BauDie Anzahl an Bausatzteilen inkl. Ätzteilen und Zubehör verspricht eine Menge Bastelspaß und hat mehrere Monate Arbeitszeit in Anspruch genommen. Der Zusammenbau hat sich als relativ unkompliziert herausgestellt, dank sehr guter Passgenauigkeit und sauber gegossener Spritzlinge. Vorab wurden alle Bullaugen mittels Bohrer aufgebohrt, es sieht einfach besser aus. Bei den Ätzteilen gibt es ebenfalls nichts zu beanstanden, sie ließen sich problemlos verarbeiten. Die Metallrohre von Master ließen sich ohne größere Probleme einbauen und auch das Echtholzdeck von Woodhunter überzeugt durch großartige Qualität. Bei der Lackierung sind Revell Emaile-Farben zum Einsatz gekommen: Karminrot, Anthrazit, Weiß – wobei mittels Airbrush und Pinsel gearbeitet wurde. Die 3D-Figuren von Trumpeter sind winzig, aber gut ausgearbeitet – die Bemalung erfolgte am Gießast mit reichlich Geduld. Es sind nicht speziell japanische Seemänner, aber sie erfüllen ihren Zweck. Die Takelung wurde mittels dünnem Draht von Trumpeter und Sekundenkleber realisiert, dabei habe ich versucht, mich weitgehend an der originalen Anordnung zu orientieren. FazitDie Mikasa hat eine besondere und über hundertjährige Geschichte vorzuweisen und es ist das einzige erhaltene Linienschiff dieser Klasse. Der Bau der Mikasa in „XL“ war ein aufwändiges und tolles Modellbauprojekt. Den exzellenten Merit-Bausatz samt Zubehör kann ich nur empfehlen - Bastelspaß ist vorprogrammiert. Man erhält ein detailreiches und großes Modell. Roman Koni Publiziert am 18. November 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |