Leopard 2A4Ukraine, Sommer 2023von Olaf Sprenger (1:35 Italeri)Neutralitätshinweis
Modellversium ist eine unpolitische Website, die keine Wertung über zeitgeschichtliche Vorgänge unternimmt, die sich hinter den Vorbildern der dargestellten Modelle oder Dioramen verbergen. Neutralität ist uns wichtig. Modellbau von Originalen militärischer Nutzung wird ohne favorisierte Gruppierungen oder Ausschlüsse hier auf MV dargestellt. Somit werden sämtliche Beiträge uneingeschränkt (und natürlich gesetzeskonform) freigeschaltet. Dies gilt auch hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine, dessen Ende leider noch lange nicht in Sicht gekommen ist, und auch im Falle des Kriegsendes der Konflikt nicht plötzlich vergessen sein wird.
Ein Modell kann ein Stück Zeitgeschichte sein. Als letztes Jahr bekannt wurde, dass Leopard 2-Panzer an die Ukraine geliefert werden sollen, um die Ukrainer/innen in ihrem tapferen Freiheitskampf zu unterstützen, begann ich mit dem Bau dieses Modells. Ich hoffte, eines Tages Bilder dieser Fahrzeuge in der Ukraine zu sehen.
Da die Besatzungen beim Training in Polen und Spanien zu sehen waren und die westlichen Leopard 2-Hauben trugen, vermutete ich, das würde auch in der Ukraine der Fall sein und baute vorsorglich die beiden Figuren von Peddinghaus ein. Dann folgte eine endlose Phase des Wartens und der Sichtung unzähliger YouTube-Videos.
Leos in der Ukraine waren immer mal zu sehen, gerne im Abendlicht, in Kolonne oder unscharf aus der Entfernung, also für den Modellbau unbrauchbar. Natürlich kam es mir insbesondere auf die charakteristischen ukrainischen Freund/Feind-Markierungen an.
Diese sah ich dann erstmals vor ca. drei Wochen in einem YouTube-Video (DefenseNews), das einen Leopard 2A4 in der schnellen Vorbeifahrt zeigt.
Zu sehen sind die neuen quadratischen Markierungen, grünes Kreuz auf weißem Grund. Ebenso - sehr verschwommen, aber erkennbar - der klassische dreifarbige Sichtschutz der deutschen und polnischen Leos. Die Hitze, die Trockenheit, die daraus resultierende Staubbildung überdeckt den Anstrich der Räder. Ich entschloss mich also, dieses Exemplar als Vorbild zu nehmen.
Ein Video ist kein Walkaround, es bleibt also noch viel Unsicherheit. Aber ich wollte mit dem Bau auch nicht ewig warten. In dem Video ist auch zu erkennen, dass die Antennen abmontiert sind und auf dem Turm hinten Gepäck liegt, u.a. ein Tarnnetz, das ich für mein Modell der Restekiste entnommen habe. Die übrigen Gepäckstücke sind von Tamiya.
Hinzugefügt habe ich - obwohl sie in dem Video fehlen - die Stahlseile am Heck und die Bemalung der Figuren in den charakteristischen Farben der ukrainischen Armee. Die polnischen Leos gingen alle an die 4. Ukrainische Panzerbrigade, so dass ich deren Patch verwendet habe. Als Emblem ist ein Nashorn abgebildet.
Der Bausatz stammt von Italeri, ursprünglich 1985 erschienen und zwischenzeitlich auch mal von Revell herausgebracht. Der Zusammenbau war völlig problemlos, wobei mich der einfache Aufbau bei hohem Detailierungsgrad gefreut hat. Viel Spaß beim Anschauen!
Olaf Sprenger Publiziert am 16. August 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |