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Sikorsky HH-3F Pelican

US Coast Guard

von Martin Mayer (1:72 Plastyk)

Sikorsky HH-3F Pelican

Zum Vorbild

Die Maschinen gehen zurück auf den Sikorsky S-61 und sind eine Variante, die für See-Einsätze angepasst wurde. Ursprünglich wurde der Typ für die Bergung von abgeschossenen Piloten im Vietnam-Krieg entwickelt. Bei der US Coast Guard (USCG) wurden die Maschinen von den späten 1960er bis in die späten 1990er Jahre genutzt und sind mittlerweile durch moderne Muster wie den MH-65 Dolphin oder den MH-60 Jayhawk abgelöst. Die Maschinen haben ein Abflugwicht von ca. zehn Tonnen, erreichen max. 265 km/h und haben ca. 1.400 km Reichweite. Sie erhielten den Spitznamen „Pelican“.

Quellen

Sikorsky HH-3F Pelican

Das Modell

Da der Bausatz sehr einfach gehalten ist und eigentlich keinerlei Detailierung aufweist, zugleich aber mein Ehrgeiz geweckt war, musste ich also selbst kreativ werden. Ich wollte gerne durch offene Türen einen Blick in den Frachtraum ermöglichen. Dafür musste zunächst sowohl die Hecktür als auch die seitliche Einstiegstür ausgeschnitten und neu hergestellt werden. Die Heckrampe wurde aus einer gemusterten Platte aus dem H0-Modellbahnbau (Firma Kibri) hergestellt und von der Außenseite mit einem Profil versehen, das in etwa den Außenkonturen des Hubschraubers entspricht. Eine eigene Einstiegsleiter wie beim Original sollte natürlich auch später zu sehen sein und wurde hergestellt aus dünnem Draht, der in Form gebogen und mit Stufen aus dünnen Plastikstreifen versehen wurde.

Die Heckrampe...
Die Heckrampe...

... und die Einstiegsleiter
... und die Einstiegsleiter

Eine Konsole für den Navigator mit entsprechenden Sitzen und auch zumindest etwas an Innenstruktur sollte auch sein. Als Sitze habe ich welche einer Bell 204 Huey aus der Restekiste verwendet und diese mit Armlehnen, Kopfstützen und passenden Fundamenten versehen. Das Ganze kam auf eine Bodenplatte, die ich mittels Nietenroller entsprechend gestaltet habe. Die Struktur der seitlichen Innenwände habe ich mittels Nylonfaden hergestellt. Dabei erwies sich die dehnbare Variante als besser, weil sie sich nicht so steif verhielt und sich besser an die Konturen anpassen ließ. Sicherlich hätte man die Struktur wesentlich genauer herstellen können, aber ein kluger Mann sagte mir mal: Mühe da, wo sie sich lohnt. Da der Blick in den Innenraum später eh nur wenig zeigt, habe ich nur ein gewisses Grundmuster erstellt. An die Decke kam eine Rotorwelle aus einem halbierten Plastikstrohhalm sowie aus dünnem Kabel ein paar Rohrleitungen.

Die Sitze auf der Grundplatte
Die Sitze auf der Grundplatte

Ein Blick auf Innenstruktur und Rotorwelle
Ein Blick auf Innenstruktur und Rotorwelle

Die Innenseiten im Bereich der Heckrampe sind auch beim Original durch Platten verdeckt. Diese habe ich versucht, einigermaßen nachzubilden.

Die Hecksektion der Kabine mit Verkleidung
Die Hecksektion der Kabine mit Verkleidung

Sikorsky HH-3F Pelican

Der Bausatz weist keinerlei Oberflächenstruktur auf - also musste der eigene Nietenroller ran. Auf die Miniflügeln wurden einige Kreise gefräst; ich vermute, dass diese beim Original der Wartung oder der Betankung dienen. Der Bausatz geht von einer Variante mit Zusatztank aus. Diese wollte ich so nicht nutzen, sondern Notschwimmer darstellen und stellte sie her, indem ich auf einer dünnen Polystyrolplatte mit Spachtelmasse entsprechende Konturen formte.

Die Gravuren auf den Stummelflügeln
Die Gravuren auf den Stummelflügeln

...und die Radarnase
...und die Radarnase

Die Helikopter der USCG haben eine stangenförmige Radarnase, die ich durch einen Holzstab herstellte. Weil Holz eine Maserung hat, wurde der Stab mit Resten eines Plastik-Strohhalms umwickelt und die nötigen Stellen verspachtelt und verschliffen; so auch die Rundung an der Radarnase.

Im Laufe der Jahre gab es verschiedene Ausführungen des Modells. Nicht alle hatten einen Abweiser vor den Turbineneinlässen. Diesen wollte ich aber darstellen und habe ihn somit aus dünnen Plastikplatten selbst hergestellt. Nett fand ich auf einem Bild auch die Abdeckungen der Triebwerksauslässe – also auch hier selbst Hand angelegt und mit einer Lochstanzzange entsprechende runde Abdeckungen ausgestanzt und mit Haltegriffen aus ganz dünnem Kupferdraht aus einem alten Elektrokabel versehen.

Die Abdeckung der Turbinenauslässe
Die Abdeckung der Turbinenauslässe

Übrigens waren auch die Bemalungen nicht einheitlich: mal war der untere Bereich vorne am Bug weiß, mal rot gehalten. Mal hieß der Schriftzug „U.S. Coast Guard“ mal nur „Coast Guard“. Man sieht, für welche Variante ich mich entschieden habe.

Die Halterungen der linken Kabelantenne, die sich entlang des Rumpfes erstreckt, wurden aus dünnen Nadeln hergestellt, deren Rundköpfe an zwei Seiten flach gefeilt wurden, die Antenne selbst ist aus Nylonfaden.

Hier gut zu sehen: die Antennenhalterung und die Schwimmer
Hier gut zu sehen: die Antennenhalterung und die Schwimmer

Ein Manko sind definitiv die die Cockpitscheiben. Sie sind bei diesem Bausatz an der Innenseite mit kleinen Laschen versehen, die die Scheiben beim Einbau an der richtigen Position halten sollen. Leider ragen diese Laschen auch in den Sichtbereich der Scheibe hinein. Diese wegzuschneiden oder zu wegzufräsen, hätte vermutlich das Bild „verschlimmbessert“. Neue Scheiben herzustellen traute ich mir aufgrund der Rundungen nicht zu und die eigens bei Revell bestellten Glaskuppeln des Sea King-Bausatzes passten leider auch nicht so richtig, obwohl ich diese wegen der viel besseren Detailierung gerne verwendet hätte. So habe ich es bei dem belassen, was der Bausatz bot. Aus einem VW wird nun mal kein Mercedes. Zum Glück ist das Objektiv der Kamera genauer als mein eigenes Auge (das ist schon etwas frustrierend), so dass es am Modell tatsächlich weniger auffällt als hier auf den Bildern. Aber man hat als Modelbauer ja so seinen Ehrgeiz.

Hier die leider unsaubere Bugsektion – da blutet einem das Modellbauerherz
Hier die leider unsaubere Bugsektion – da blutet einem das Modellbauerherz

Das Ganze wurde in Szene gesetzt mit einem Fahrzeug aus einem Hasegawa-Bausatz, den ich hier statt dunkelblau in den Farben der USCG angemalt und mit Decals aus der Restekiste versehen habe. Ob es ihn im Original so gibt, weiß ich nicht, aber er belebt die Szene. Genauso wie die Figuren; diese stammen von Hasegawa und Preiser und der Rettungskorb ist von Whirlybird. Er war übrigens bei der Bearbeitung sehr filigran und das mitgelieferte Netz ließ sich daher auch nicht so richtig gut einbauen, ohne den Korb zu verbiegen, aber ansonsten ist er eine tolle Ergänzung.

Sikorsky HH-3F Pelican

Sikorsky HH-3F Pelican

Die Decals habe ich aus dem Internet. Sie ließen sich sehr gut verarbeiten. Ich kann leider nicht sagen, von welcher Firma sie sind, denn das Logo der Verpackung ist recht einfach gehalten. Es könnte so etwas heißen wie „KP (oder HP?)-Decals“ – aber sicher ist das nicht.

Hier die „Verpackung“ der Decals
Hier die „Verpackung“ der Decals

In Szene gesetzt sieht es dann so aus:

Sikorsky HH-3F Pelican

Sikorsky HH-3F Pelican

Sikorsky HH-3F Pelican

Ob das mein letzter Sikorsky HH-3 sein wird, weiß ich noch nicht. Mich reizt ja immer noch der alte Bausatz von Revell... Viel Spaß beim Stöbern!

Martin Mayer

Publiziert am 17. Juli 2023

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