Bell P-39L Airacobravon Michael Wittmann (1:48 Eduard Bausätze)Zum Original
Die Bell P-39 Airacobra war ein Jäger und Jagdbomber des Flugzeugherstellers Bell Aircraft Corporation. Ungewöhnlich waren der Mittelmotor und das damals noch nicht übliche Bugradfahrwerk. Anders als bei konventioneller Bauart mit Zugpropeller war der Motor hinter dem Pilotensitz angeordnet und trieb die Luftschraube über eine verlängerte Welle an, die zwischen den Knien des Piloten durchlief. Der Motor saß damit nahe am Schwerpunkt des Flugzeugs. Ein Teil des sonst vom Motor beanspruchten Raums wurde für das Bugrad des einziehbaren Fahrwerks genutzt. Die dadurch ermöglichte horizontale Flugzeuglage am Boden sorgte für eine bessere Sicht des Piloten bei Start und Landung. Weiterhin wurde der Platz im Bug genutzt, um eine 37 mm-Kanone einzubauen, die durch die Propellernabe schoss. Die Grundidee dieses für Jagdflugzeuge übergroßen Kalibers war, es dem Jäger zu ermöglichen, Bombenflugzeuge außerhalb der Reichweite ihres Abwehrfeuers zu bekämpfen. Die Airacobra absolvierte 1939 ihren Erstflug, wurde vom United States Army Air Corps (USAAC) allerdings zuerst nicht übernommen. Eine der Ursachen war die fehlende Höhenleistung des Serienmodells, dem der Turbolader des Prototyps gestrichen worden war. Auch die RAF war mit den Maschinen, die sie ab Oktober 1941 kurz einsetzte, nicht zufrieden. Die P-39 wurde ab der D-Version von den United States Army Air Forces (USAAF) über Neuguinea gegen die Japaner eingesetzt. Die Maschine bewährte sich dort nicht, da sie für ihr Gewicht zu wenig Motorleistung hatte. Der Mitsubishi A6M Zero war sie in der Steigleistung und Wendigkeit unterlegen. Die wegen des fehlenden Turboladers schlechte Höhenleistung spielte ebenfalls eine Rolle. Nur im Sturzflug verkraftete die Airacobra-Zelle höhere Geschwindigkeiten als ihre japanischen Gegner. Die P-39 wurde deshalb durch die P-40 Warhawk und P-38 Lightning ersetzt, die zudem eine größere Reichweite hatten. Dennoch bewährte sich die Airacobra über Guadalcanal als Erdkampfflugzeug. In späteren Kriegsjahren wurde die Airacobra vor allem als Schulflugzeug eingesetzt. Ganz anders verlief der Einsatz der P-39 über der Ostfront. Die Sowjetunion übernahm die weitaus meisten Flugzeuge (4.924 Stück) im Rahmen des Pacht- und Leihabkommens und setzte das Muster vor allem bei Luftkämpfen in niedriger Höhe ein. Diese Einsatzweise und die grundsätzlich niedrigere Einsatzhöhe an der Ostfront ließen den fehlenden Turbolader leicht verschmerzen, so dass die Sowjets mit dem Flugzeug zufrieden waren. Der erfolgreiche sowjetische Jagdflieger Alexander Pokryschkin flog dieses Muster ebenfalls und erzielte damit 48 seiner 59 Abschüsse. Pokryschkin leitete mit seinem mit Airacobras ausgerüsteten Jagdfliegerregiment eine Reform der Luftkampftaktiken ein, welche die sowjetischen Streitkräfte zu einem ebenbürtigen Gegner für die deutsche Luftwaffe machte. Allerdings war die Airacobra bei deutschen Piloten nicht sonderlich gefürchtet, sie konnten ihr leicht wegsteigen und sie galt wegen des Mittelmotors als leicht abzuschießen. Zum ModellEduard brachte 2014 dieses Modell als Profi-Pack heraus. Die Aircobra-Serie von Eduard umfasst ganze 20 Modelle. Beim Profi-Pack sind neben dem Bausatz auch Ätzteile und Masken enthalten. Das Modell ist gut detailliert und die Passgenauigkeit ist recht gut. Bemalt wurde das Modell mit Tamiyafarben und mit Produkten von Ammo gealtert. Bei diesem Modell benutzte ich zum ersten Mal das Panel Line Wash von Tamiya. Kurz gesagt: ich bin begeistert. Bis jetzt das beste, das ich verwendet habe, vor allem von der Deckkraft her. Der Profi-Pack-Bausatz ist praktisch ein Rundum-Sorglos-Paket und man kann relativ einfach und schnell ein tolles Modell in der Vitrine stehen haben. Weitere Modelle und Bilder vom Bau findet ihr auf meiner Instagram Seite unter: blue_patriot_mustang_ Bilder des Bausatzkartons und einiger Baustufen
Michael Wittmann Publiziert am 30. Mai 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |