Neubaufahrzeug Flakpanzer Kugelblitz

von Bernd Hauser (1:35 verschiedene Hersteller)

Eigentlich hatte ich gedacht, die Nb.Fz.-Varianten sind soweit realisiert. Aber da fiel mir ein Hinweis  bei einem Kommentar in Frankreich auf: zwei Leser einer Zeitung diskutierten in Paris Ende 2019 über ein Foto mit einen Flakpanzer, bis sie schließlich übereinstimmten, es sei ein Flakpanzer Neubaufahrzeug mit relativ kleinem niedrigen Turm.

Daraufhin suchte ich nochmal die Hinweise zum Flakpanzer Kugelblitz. DIe widersprüchlichen Angaben der fertig gestellten Fahrzeuge liegen bei fünf bis sieben. Laut russischen Quellen, die aus mitgenommenen Betriebsunterlagen stammen, bei sieben bis März 1945. Die Panzer wurden ja vor allem in Berlin gefertigt. Es gibt Fotos von einem Modell Kugelblitz auf Panzer IV-Chassis. Auch ein Turm ist erhalten in einer Basis aus einem Tiger-Turm.

Das brachte mich auf den Gedanken: Nb.Fz. Nr. 2 stand ab November 1943 in Berlin-Tegel. Da man aus der laufenden Produktion keine Panzer mehr entnehmen sollte, wäre es denkbar, den Panzer Nr. 2 als Lafette zu wählen. Er war als Flakschutz gedacht und nicht als Kampfpanzer. Folglich bestellte ich ein Nb.Fz. von Trumpeter und dazu einen Kugelblitz auf Panther-Fahrgestell von Takom.

Beim Einsetzen der Kugel stellte sich heraus, daß der Turmring des Nb.Fz. paßt. Allerdings würden dann die Wände etwas dünn. Ich verstärkte sie erst einmal um 0,3 mm. Bei Aufsetzen stellte ich fest, daß diese Variante nicht der Aussage "kleiner Flakturm" entspricht, da er zu hoch sitzt. Nun entschied ich mich für die flache Variante des Chassis. Also Turmsockel abgesägt und die Luken angepaßt. Der Innendurchmesser des Tiger-Turmsockels beträgt übrigens 1,85 m, der des Panzer IV 1,60 m und der des Neubaufahrzeuges ca 1,82 m. Dadurch konnte ich die Kugel nun prima einsetzen.

Die Maschinenkanonen ersetzte ich durch Messingteile der Firma Schatton. Auch die Luken der Türen öffnete ich, um eine realere Gefechtsdarstellung zu bekommen. Zusätzlich versah ich den Turm noch mit einem Raumbildentfernungsmesser und einem Nachtsichtgerät. Der Entfernungsmesser ist unabdingbar für ein genaues Zielen!

Man muß noch einmal hervorheben: damals lief die technische Entwicklung auf Hochtouren. Die Ingenieure und Facharbeiter waren höchst motiviert! Die ständigen Luftangriffe und der Tieffliegereinsatz taten ein Übrigens.

Als Tarnung gestaltete ich die Variante Flecktarn mit Tupfen. Anschließend habe ich wieder ein Foto in einem sanierten Betrieb gemacht. Der Schornstein war schon weg, den mußte ich wieder einfügen.Kleiner Trick: die eiserne Brücke über dem Panzer ist ein Betriebstor. Bei Durchfahrt waren die Rohre natürlich unten.

Fotos vom Übungsgelände zeigen auch das Zusammenwirken mit einem Nb.Fz. in der Standardausführung. Daneben noch ein Neubaufahrzeug mit dem Laufwerk des ZW-Wagens Ausf III A. Natürlich war es auch notwendig, Munition in der Nähe zu haben. So versah ich einen Einheitsdiesel mit Plane. Das Nummernschild habe ich nur vorn mittels Fotomontage eingearbeitet. Nicht genau! 

Als wir die Fotos vor der Ortschaft gemacht haben, war es leider bewölkt. Da hätte der Panzer nur noch gegen Tiefflieger wirken können. Übrigens war es im März 1945 bis 8 Grad warm. Vielleicht kühlte es auch mal kurz ab und es gab einen Schneeschauer.

Bernd Hauser

Publiziert am 18. März 2023

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