Gloster Javelin FAW.9von Dietmar Ehret (1:48 Airfix)Zum VorbildDie Gloster Javelin (Javelin = Speer) war ein zweistrahliges Jagdflugzeug aus britischer Produktion. Hersteller war die Gloster Aircraft Company. Die Javelin sollte die Meteor, auch von Gloster, beerben. Bereits 1947 hatten die Projektierungsarbeiten zu diesem ungewöhnlichen Muster begonnen. Im März 1948 entschied das Ministry of Supply, vier Prototypen zu beschaffen. Im Jahr 1951 startete der erste Prototyp, das weltweit erste Jagdflugzeug mit Deltaflügeln und deltaförmigen T-Leitwerk unter der Bezeichnung G.A.5 zu seinem Erstflug. Im Jahr 1954 lieferte Gloster die erste von 40 serienmäßigen Javelin FAW.Mk.1 (Fighter-All-Weather) aus. Die erste Einsatzstaffel war ab August 1956 einsatzbereit und im Bereich der RAF Germany war ab August 1957 die 87. Squadron in RAF Brüggen der erste Mk.1-Einsatzverband. 1955 flog dann der Prototyp der FAW.Mk.2, von der 25 Maschinen entstanden. 1956 erschien eine Trainerversion T.Mk.3, von der 21 Maschinen gebaut wurden. Wegen anhaltender Probleme (Radar, Triebwerksleistung und Verbrauch) war aber erst ab 1956 eine Einführung der Javelin in den Truppendienst bei der Royal Air Force möglich. Es folgten noch die geringfügig verbesserten FAW.Mk.4 (Vortex-Generator, Brit. Radar), Mk.5 (Strukturverbesserung) und Mk.6 (US Radar) Versionen. Erst die letzten beiden Serienversionen Mk.7 und Mk.8 wiesen erhebliche Verbesserungen wie z.B. Nachbrennertriebwerke und die Bewaffnung mit AAM Firestreak auf. Die Serienproduktion endete schon nach 436 Maschinen mit der Mk.8 (US Radar, verbesserte Triebwerksleistungen). Als Mk.9 wurden später aus der Mk.7 modernisierte Maschinen bezeichnet, diese hatten einen Luftbetankungsstutzen und die Möglichkeit, vier Firestreak mitzuführen. Daneben waren Javelin‘s außerhalb von Großbritannien auch in Deutschland, Zypern, Sambia, Singapur, Malaysia und Hongkong stationiert. Die Javelin wurde schon ab 1964 sukzessive durch die Lightning ersetzt. Die Javelin war das letzte von Gloster produzierte Flugzeug. Der BausatzAirfix hatte die Javelin Mk.9/9R schon in 2012 auf den Markt gebracht. 2020 erfolgte eine 1:1 Wiederauflage. Als erstes fällt natürlich die riesige Verpackung ins Auge. Auch der Inhalt ist entsprechend: die breiten Deltaflügel, der wuchtige Rumpf und das T-Leitwerk benötigen Platz. Im Größenvergleich zu einer F-4 Phantom II ist die Javelin mindestens 25% größer und deutlich wuchtiger. Die über 200 Bauteile machen einen sehr schönen Eindruck in Bezug auf Detaillierung und Gravuren, Bauvarianten und Passgenauigkeit. Sehr schön sind die auf dem Flügel dargestellten Vortex-Generatoren. Hierfür wurden sogar die Decals für die Kokarde passend ausgeschnitten. Der Decalbogen ist groß und es lassen sich damit drei verschiedene Varianten darstellen. Zusätzlich ist eine schöne Einstiegsleiter und die Schutzabdeckungen für Triebwerkseinläufe und Ausgänge dabei - durch die rote Lackierung ein Eye Catcher. Mein ModellUmgesetzt habe ich die XH903 der 33. Squadron aus Middleton aus 1962. Die Maschine ist heute im Museum ausgestellt. Als zusätzliches Feature sind die Luftbremsen und Landeklappen offen dargestellt, dadurch wirkt das Modell interessanter. Die Passgenauigkeit ist bemerkenswert und spachteln war nicht notwendig. Mit den Photoätzteilen von eduard Interior, speziell konzipiert für die Javelin, wurde das Cockpit und die Schleudersitze aufgewertet. Für die Lackierung wurden Farben von Gunze-Sangyo und Vallejo benutzt. Durch die Größe des Modells ist das Abkleben etwas aufwändiger. Natürlich ein Muss bei einem solchen Muster: die Alterung. Um die sehr schönen Blechstöße und Nieten besser hervorzuheben, wurde die Oberfläche mit einer Ölfarbenbrühe behandelt. Dietmar Ehret, Publiziert am 15. Oktober 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |