Dassault Super Mystère B2von Laurent Beauvais (1:48 Fonderie Miniature)Nach reiflicher Überlegung setzte ich mich an ein Modell von einem meiner Lieblings-Jets (Tanguy & Laverdure* sind voll davon), die SMB2. Fonderie Miniature, eine momentan sehr rührige Firma, macht uns die Freude und bietet einen entsprechenden Bausatz an. Die Qualität ihrer Produkte wird ständig besser, nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um einen eher rustikalen Kit. Nichts was an sich unüberwindbar wäre, man muss sich nur Zeit nehmen und sich bemühen. Kurzum, kein Geschenk für Kinder… *Bei Tanguy & Laverdure handelt es sich um eine französische Comicbuch-Serie, deren Geschichten sich vor dem Hintergrund französischer Fliegerei abspielen. Was ist in der Schachtel?Der Bausatz kommt in einer kleinen Schachtel daher, die man nur mit Mühe wieder zu bekommt, wenn man sie erst einmal geöffnet hat. Es ist ein Multimedia-Kit mit:
Das CockpitWie immer beginnt der Zusammenbau mit dem Cockpit in dem der hintere Bereich und die Rückseite des Instrumentenbretts mit verschiedenen Drähten und Instrumentenkästen verschönert werden. All das wird mit Dunkelgrau Humbrol 9 lackiert und danach trockengebürstet. Ein paar nach Referenzfotos aufgebrachte Farbtupfer verleihen dem ganzen hier und da etwas mehr Leben. Leider sind die Fotoätzteile recht platt und es fehlt ihnen an Tiefe. Ebenso wurden die zerbrochenen Armlehnen neu angefertigt und ein paar Verkabelungen am Sitz ergänzt. Wenn erst einmal die Cockpitwanne mit dem Bugfahrwerkschacht im Rumpf montiert ist, fragt man sich leicht, wie die Luft überhaupt zum Triebwerk kommen soll? Beim Instrumentenbrett ging ich wie folgt vor:
Die DüseHier gibt es einige Arbeit. Das Teil am Ende der Düse ist nur eine Platte mit einem kleinen Kegel. Ich habe Stückchen von Plastiksheet eins nach dem anderen so hinzugefügt, dass ich eine Nachbildung der Turbinenschaufeln erhielt. Dann wurden noch die Kanten des Auslassrohres verfeinert und eine Vielzahl von Löchern mit einem 0,3mm Bohrer hinzugefügt.
Schließen der RumpfhälftenHier passierte mir nun etwas ganz tolles und ich verstand nur noch Bahnhof. Als die Cockpitwanne, Fahrwerkschacht und Düse an Ort und Stelle waren, verschloss ich die beiden Rumpfhälften. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass eine Hälfte kürzer als die andere und die unteren Gravuren gegeneinander verschoben waren. Als ich die Sache näher betrachtete, bemerkte ich, dass sich die Unterseite gewölbt verklebt hatte. Das heißt, wenn ich ein Lineal an die Klebenaht legte, erhielt ich eine schöne Kurve mit einer Krümmung von ca. 3mm. Auf der Rumpfoberseite war dagegen alles schön gerade. Also schnitt ich die untere Naht mit einem Cutter wieder auf und benutzte – zum ersten Mal – einen Schraubstock um den Rumpf zu richten…und zum Glück passten nun auch die Gravuren. Etwas Spachteln und Feilen und die Sache war gegessen. Und hier noch mal was es gibt, wenn man die Zusatztanks zusammenkleben will. Nun muss man reichlich spachteln, schleifen und all die anderen Sachen, die so richtig Freude machen. Hier das Modell während des Baus. Bei diesem Punkt der Arbeit angekommen, machte sich eine seltsame und nervende Eigenart des Plastiks bemerkbar. Die oberste Schicht neigte dazu sich zu lösen und abzupellen. Also wieder spachteln, schleifen… Letztendlich machte mein Wunsch nach einem Flugzeug in Alu eine so perfekt wie irgend mögliche Oberfläche nötig, so dass ich mit dem Pinsel grundierte um eine dicke Schicht zu bekommen und mir über den Gesamtzustand des Biestes klar zu werden. Danach wurde wenn nötig wieder verspachtelt und geschliffen. Das FahrwerkHier habe ich mich damit zufrieden gegeben, zwei Kabel aus Eisendraht hinzuzufügen. Fertigstellung vor der LackierungNun bleibt nichts anderes mehr, als all die kleinen Teile anzukleben, die überall hervorragen:
Fertig, das Teil ist bereit für die Lackierung. Lackierung und AlterungZuerst habe ich nach Abkleben die roten Endbereiche der Tragflächen und die schwarzen Markierungen von Kanonenmündungen, Blendschutzpanel, Windschutzscheibe und Seitenruder mit dem Pinsel lackiert, hierbei wurden Humbrolfarben verwendet. Dann wurde in umgekehrter Weise maskiert und mit der Airbrush Tamiya Silver Chrome lackiert. Schließlich:
Die DecalsNach dieser Phase folgt ein glänzendes Finish, das Aufbringen der Decals und das Endfinish. Nach einigem Zögern habe ich mich schließlich dazu entschieden, die Markierungsvariante aus der Schachtel zu nehmen, nämlich die Nummer 148 der 1/12 Cambrésis in den 60er Jahren. Ein Schema, das schließlich sehr hübsch, farbenfroh und auch charakteristisch für diesen Typ ist. Die Hauptschwierigkeit ist, dass der Markierungsplan nicht gut mit den Gravuren und den Decals übereinstimmt. So sind die Abzeichen der Einheit klein im Vergleich zum Plan, ein paar Strukturlinien fehlen auf dem Modell, es gab sogar Decals mit denen ich nichts anzufangen wusste, und die Tricolore für das Seitenleitwerk ist zu klein. Das ärgerlichste Abziehbild ist das Decal für die roten „Nicht betreten“-Streifen auf den Flügeln, es legt sich überhaupt nicht in die Gravuren. Da ist also das fertige Teil. Wie bei allen Kleinserienmodellen ist die Summe aller Arbeiten etwas höher, das Endergebnis beinhaltet ein paar kleine Fehler, aber gut, die SMB2 ist trotzdem ein prächtiges Flugzeug und man sollte sich nicht die Gelegenheit entgehe lassen, eines zu bauen. Laurent Beauvais Publiziert am 19. Januar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |