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Kyushu J7W1 Shinden

Prototyp

von Michael Wittmann (1:48 Hasegawa)

Kyushu J7W1 Shinden

Unabhängig voneinander entwickelten Amerika und Japan zum Ende des Krieges zwei Flugzeuge, die mit einem Schubpropeller angetrieben wurden. Es ist interessant, wie zwei verschiedene Länder ein und das selbe neue Konzept verfolgten. Sieht man beide Maschinen nebeneinander, könnte man meinen, dass es "Geschwister" sind. Heute werden wir zunächst die japanische Entwicklung genauer anschauen.

Kyushu J7W1 Shinden

Zum Original

Die Kyushu J7W1 "Shinden" war Ende des Zweiten Weltkriegs die modernste Konstruktion eines japanischen Jagdflugzeuges. Die Arbeiten an diesem Typ begannen Anfang 1943 unter der Forschungsbezeichnung X-18 beim Ersten Technischen Arsenal der Marineflieger und führten zunächst zu einem Versuchsgleiter MXY-6, von dem drei Exemplare entstanden und ausgiebig getestet wurden, eines davon bereits mit einem 25 PS-Motor. Die Konstruktionsarbeiten für das eigentliche Jagdflugzeug begannen im Juni 1944.

Kyushu J7W1 Shinden

Der erste Prototyp war innerhalb von zehn Monaten fertig, konnte jedoch wegen Problemen mit der Motorkühlung und Engpässen bei der Beschaffung von Ausrüstungsmaterialien erst am 3. August 1945 zu seinem Erstflug starten. Dabei und bei den weiteren bis zur Kapitulation stattfindenden Tests zeigten sich starke Schwingungen und Instabilitäten beim Start. Planungen, die J7W unter der Bezeichnung J7W2 Shinden Kai mit einem Strahltriebwerk Ne-130 (900 kp) auszurüsten, wurden nicht mehr realisiert.

Kyushu J7W1 Shinden

Der zweite Prototyp fiel den US-amerikanischen Truppen in die Hände und wurde in die USA gebracht. Als Abfangjäger gegen die B-29 vorgesehen, enthielt der Entwurf der "Shinden" mehrere unkonventionelle Merkmale. Das Flugzeug war als Canard ausgelegt, mit einem kurzen schlanken Rumpf, in dessen Heck ein 18-Zylinder-Doppelsternmotor von Mitsubishi eingebaut war, der einen Sechsblatt-Druckpropeller antrieb. In der Mitte der Tragflächen war je ein kleiner Leitwerksträger vorhanden, die die Seitenruder enthielten. Im Bug sollten vier 30 mm-Kanonen als Bewaffnung dienen.

Kyushu J7W1 Shinden

Der erste Prototyp ist original erhalten und wird im Steven F. Udvar-Hazy Center in den USA ausgestellt.

Kyushu J7W1 Shinden

Das Modell

Die J7W1 stammt von Hasegawa. Der Bausatz wurde 1981 zum ersten mal herausgebracht. Seitdem wurde er mit teilweise anderen Decals, Schachtelbildern und veränderten Bauteilen 15(!) mal wieder veröffentlicht in den 41 Jahren. Mein Modell stammt aus dem Jahr 2003. Dem Bausatz sieht man sein Alter an. Erhabene Linien, relativ wenige Bauteile lassen das Alter erkennen. Trotz der 41 Jahre ist die Passgenauigkeit perfekt. Da sind teilweise neue Bausätze bekannter Hersteller viel schlechter. Der Bau war problemlos. Die Decals aus dem Bausatz waren doch relativ dick und brauchten viel Weichmacher. Lackiert wurde mit Tamiya-Farben. Im großen und ganzen ein tolles Modell eines nicht alltäglichen Flugzeugs.

Kyushu J7W1 Shinden

Auf den letzten beiden Bildern kann man einen direkten Vergleich der beiden Flugzeuge sehen. Was es mit dem amerikanischen Konzept auf sich hat, werden ich in einem zweiten Bericht in den nächsten Tagen vorstellen.

Weitere Modelle und Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram Account: blue_patriot_mustang_

Kyushu J7W1 Shinden

Michael Wittmann

Publiziert am 11. Juli 2022

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