T-64BM „Bulat“„Slava Ukraijni“ – Ukraine im Frühjahr 2022von Christopher Gunkel (1:35 Trumpeter)Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf die Ukraine am 24. Februar hat mich veranlasst, mein altes Hobby Modellbau wiederzubeleben. Trotz des unermesslichen Leids und der totalen Sinnlosigkeit dieses Krieges hat mich der heldenhafte Kampf der Ukrainer um ihre Freiheit dazu inspiriert, eine Szene nachzustellen, die man quasi täglich auf den Fernsehbildschirmen sieht: ukrainische Soldaten auf einem Panzer auf dem Weg in die nächste Schlacht. Bei meinem Modell handelt es sich um den T-64BM „Bulat“ von Trumpeter in 1:35. Der Bulat ist eine ukrainische Weiterentwicklung des T-64 Panzer mit zusätzlicher Kevlarpanzerung am Turmdach sowie Reaktivpanzerung vom Typ Kontakt-5, nachgerüstet mit modernen Feuerleitanlagen, Motor und Ladeautomat. Quelle Wikipedia Zum BauNach sehr langer Zeit war dies mein erstes Modell, das ich wieder gebaut habe und der erste Panzer, den ich tatsächlich mit starken Verschmutzungen versehen habe. Das Modell von Trumpeter hat eine tolle Passgenauigkeit und hat mir den Wiedereinstieg eigentlich relativ einfach gemacht. Mit den Ätzteilen lässt sich hier „Out of the Box“ ein tolles Modell bauen. Herausfordernd waren für mich vor allem die Kette, die nicht so richtig wollte, wie ich das gerne gehabt hätte und einige Ätzteile, vor allem die Befestigung des Holzstamms am Heck. Ebenfalls etwas nervig am Bausatz sind die „Anti-Radiation“-Plättchen, die am Turm angebracht werden. Warum Trumpeter hier 120 kleine Plättchen als Ätzteile beigelegt und nicht direkt den Turm damit detailliert hat, bleibt wohl deren Geheimnis…jedenfalls: Fleiß- und Friemelarbeit. Als größte Herausforderung beim Bemalen stellte sich das „Digital-Camo“ der ukrainischen Armee heraus, das in wahren Abklebeorgien gipfelte. Zunächst hatte ich der Einfachheit halber auf Hataka-Farben zurückgegriffen, die eigentlich ein tolles Farbset für ukrainische Panzer anbieten. Leider deckte der gelbliche Farbton mit der Airbrush nicht wirklich gut. Entweder habe ich nicht lange genug geschüttelt oder zuviel verdünnt. Jedenfalls musste ich nach dem ungleichmäßigen Auftrag wieder abtragen und neu grundieren…sehr ärgerlich! Um dem Problem beim nächsten Versuch aus dem Weg zu gehen, wechselte ich auf Tamiya-Farben: RAF-Grün II, Nato-Schwarz, Rotbraun und eine selbst angerührte Farbmischung aus Weiß, Dunkelgelb und etwas hellgrau für den hellgelben Farbton. Passt meiner Meinung nach sogar besser, als der vorgegebene Hataka-Ton, der fast ins weiß geht. Danach folgten diverse Alterungen mit dem Filter „Dark Brown for Nato and Green“ und dem Wash „For Nato Vehicles“ von AK Interactive, Trockenmalen und schließlich die Verschmutzungen. Mein Bulat sollte durch den schlammigen Untergrund im Frühjahr entsprechend aussehen: Hierfür habe ich Pigmente von Abteilung 502 („Dry Mud/Dark Mud“) sowie „Thick Mud“ von Vallejo genutzt. Zum Schluss gab es noch einige Schlammspritzer. Für das Diorama – ebenfalls mein erstes - habe ich zunächst Hartschaum grob in Form gebracht und darauf „Dark Ground“ von AK Interactive aufgebracht, was sich wirklich super verarbeiten lässt. Um die Fahrspur etwas matschiger aussehen zu lassen, gab es hier noch eine Schicht „Muddy Ground“ und das schon erwähnte „Thick Mud“. Die Kanten des Bodenbelags wurden zum Schluss mit Tamiya „Flat Earth“ trockengemalt. Hinzu kamen neben diversem Streumaterial und Gräsern noch eine Kiefer und ein Busch von AK-Interactive. Die Soldaten sind von Live-Resin, ebenfalls bemalt mit Tamiya-Farben, die Flagge ein Eigenbau aus Stoff. Für mein erstes Diorama bin ich sehr zufrieden. Bleibt nur zu hoffen, dass dieser sinnlose Krieg in der Ukraine bald endet und die Ukrainer in Frieden leben können. Christopher Gunkel Publiziert am 15. Juni 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |