Saab TF 35 DrakenDansk Flyvevåbnet, Eskadrille 725, 1990von Thomas Brückelt (1:72 Heller)
Nach dem alten Heller-Bausatz hatte ich einige Zeit gesucht. Irgendwann schoss ich mir den Oldie-Kit in ebay, ohne Decals. Da ich noch keinen Dänen in meiner Sammlung hatte, machte ich mich auf die Suche nach entsprechenden Decals und wurde bei Stoppel Decals in Dänemark fündig. Leider werden diese tollen Decalbögen dänischer Flug- und Fahrzeuge nicht mehr hergestellt, da Herr Stoppel 2021 verstarb. Die verbliebenen Decalbögen werden nun noch von einem Händler vertrieben. Eine Email an den freundlichen Händler, Bezahlung, und ein paar Tage später traf der Umschlag auch schon ein. Kleinste Markierungen und Beschriftungen wurden berücksichtigt, der Druck ist sehr sauber und die Decals sind sogar gestanzt.
Es war mir von vornherein klar, dass aus dem Modell ein Doppelsitzer gebaut werden sollte. Heller ermöglicht auch den Bau des Einsitzers. Ich bestellte noch die Scale-Doku „Saab 35 Draken – Walk Around“ von Don Greer (Squadron Signal), in der auch einige Bilder und Infos zu den dänischen Draken zu finden sind. Interessant ist, dass die dänischen Doppelsitzer die einzigen mit Bordkanone (auf der rechten Seite) waren, weiterhin waren sie mit dem RM 6C-Triebwerk, in Kombination mit dem EBK 67 Nachbrenner die leistungsstärksten Draken-Doppelsitzer. Mit den installierten Waffen- und Navigationssystemen waren die Doppelsitzer voll einsatztauglich.
Der Bausatz ist für sein Alter recht gut detailliert, aber lässt natürlich viel Freiraum nach oben. Die Passgenauigkeit ist im Allgemeinen auch gut gelungen, hier und da gibt es ein wenig Spachtel- und Schleifarbeit.
Im Cockpit ergänzte ich die Gurte und das Zielgerät. Die Bereiche der Lufteinläufe trennte ich mit angepassten Polystyrolplatten vom restlichen Innenleben ab. Die Wände der Hauptfahrwerksschächte wollten nach oben hin auch noch etwas erweitert werden. An den Randbogen und oben am Seitenleitwerk ergänzte ich die rückwärts gerichteten Antennengehäuse (Radar- und Raketenwarnung), die ich aus dem Vollen schliff. Die dänischen Draken erhielten zudem auch Fanghaken. Diesen ergänzte ich ebenfalls und stellte ihn aus einem gezogenen Gießast her. Die Fahrwerksklappen und Antennen waren etwas dickwandig. Die Fahrwerksklappen schliff ich etwas dünner, die kleinen Antennen am Rumpf schnitt ich aus 0,5 mm starkem Plattenmaterial heraus. Weiterhin kamen am Seitenleitwerk und an der Rumpfunterseite die roten Antikolissionslichter hinzu.
Der einfarbige Anstrich mag zwar etwas schlicht sein, bei formschönen Flugzeugen ist er aber willkommen. Die Grundfarbe mischte ich aus den Revellfarben Natooliv 46, Olivgrün 381 und Gelb 310 (Volumenanteile in genannter Reihenfolge: 6:4:4). Die Bilder der Originale lassen erkennen, dass die Maschinen glänzend lackiert waren. Vor dem Anbringen der Decals erhielt das Modell einen glänzenden Klarlacküberzug.
Die Decals lassen sich prima verarbeiten und passen sich gut der Oberfläche an. Selbst die kleinsten Fitzel machten keine Zicken.
Mit seidenmattem Klarlack von Mr. Hobby, den ich - um eine starke Tendenz zum „Glänzenden“ hin zu bekommen - recht dick auftrug, versiegelte ich den dänischen Drachen.
Der Bau des Oldies hat viel Spaß gemacht und meine Sammlung um ein nicht (mehr) ganz alltägliches Modell bereichert.
Thomas Brückelt , Publiziert am 31. Mai 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |