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Spaceship Two & White Knight Two

von Michael Damis (1:144 Revell)

Spaceship Two & White Knight Two

Das wichtigste, wenn man diesen Bausatz korrekt darstellen will, ist eine umfassende Recherche. Ich habe mich am Anfang nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt, was sich später fast gerächt hätte. Bilder findet man zuhauf im Netz, sehr hilfreich ist hier die Seite von Virgin Galactic.

Mein Ziel war es von Anfang an, das Modell auf den Ständer zu setzen und im Flug mit eingefahrenen Fahrwerk zu zeigen. Das hatte zwei Gründe, zum einen wollte ich das Modell auf den Schreibtisch stellen und zum anderen hatte ich gedacht, so ist es am schnellsten fertig. Falsch gedacht, denn der Bauplan hat einige Fehler, auf die ich jetzt im einzelnen eingehen möchte, und zwar der Reihe nach.

Spaceship Two & White Knight Two

#1

Man muß wissen, dass die Rümpfe des White Knight beim Original identisch sind, das Flugzeug aber nur von der rechten Seite geflogen wird, aus diesem Grunde hat man keine Fenster in den linken Rumpf geschnitten. Der Optik halber befinden sich aber auf diesem Rumpf schwarze Aufkleber in der Form der Fenster. Bei #1 verweist Revell darauf, den Rumpf innen hellgrau anzumalen. Das kann man sich sparen, ich habe den Bereich schwarz und auch die Fenster von innen schwarz lackiert.

Spaceship Two & White Knight Two

#4

Auf das vorgeschlagene Gewicht habe ich verzichtet, ich hatte kein Blei parat und auf dem Ständer sollte es so gehen. Wie man sieht, sollte man auf die Fahrwerksschächte B58 verzichten. Dazu später bei #17 mehr.

Spaceship Two & White Knight Two

#6

Das einkleben der Frontscheiben ist kniffelig und sie passen auch nicht hundertprozentig. Ich habe den Bereich um die Scheiben mit Crystal Clear aufgefüllt.

Spaceship Two & White Knight Two

#14

Nachdem die Rümpfe an die Flächen geklebt sind, ist spachteln angesagt. Nicht nur bei den Übergängen, auch die Rumpfhälften selber benötigen Spachtel. Die Triebwerksgondeln und andere Kleinteile (Antennen & Co.) habe ich erst nach dem lackieren angebaut, da ich sie sonst bestimmt abgebrochen hätte.

Spaceship Two & White Knight Two

#17

Die Fahrwerksschächte sollen hier mit den Bauteilen B49, B15 und B66 verschlossen werden. Hier hat Revell aber einen Fehler gemacht. Auf allen Fotos, die ich gesehen habe, war der Hauptfahrwerksschacht nicht komplett verschlossen, was daran liegt, dass die Räder des Fahrwerkes ein wenig aus dem Schacht ragen.

Die Klappe für das Fahrwerksbein kann man mit dem Bauteil B12 herstellen. Das größte Problem aber ist das Fahrwerk. Es paßt nicht in den Schacht. Dieser ist etwa 3-4 mm zu klein. Ich habe die Räder bzw. Felgen gekürzt und die Räder auf der Achse soweit wie möglich an das Fahrwerksbein geschoben. Danach musse ich immer noch die Wände des Fahrwerkschachtes dünner schleifen, damit ich es einbauen konnte. Daher ist es besser, die Wände im hinteren Teil selber herzustellen. Die Struktur innen sieht man später eh nicht mehr, daher reichen glatte Wände.

Originalbild, Quelle: https://img5.goodfon.com/original/1920x1080/5/c8/virgin-galactic-white-knight-two-vss-enterprise-spaceship-pl.jpg?d=1
Originalbild, Quelle: https://img5.goodfon.com/original/1920x1080/5/c8/virgin-galactic-white-knight-two-vss-enterprise-spaceship-pl.jpg?d=1

#34

Der Träger für das Raumschiff ist ein Alptraum! Er besteht aus vier Teilen und will nicht so richtig passen. Warum man den großen Schlitz bei A11 öffnen soll, erschließt sich mir nicht. Revell verweist schon in der Bauanleitung auf Spachtelmasse, aber die Bodenplatte A11 kann nur mit dem Einsatz von Sekundenkleber so gebogen werden, dass sie in der Deckplatte zu liegen kommt (A45), ohne das ein riesiger Spalt entsteht. Dieser soll nach dem Bauplan verspachtelt werden. Sieht wie eine Notlösung aus. Der Kunde muß den Designfehler ausbaden. 

Der Zusammenbau des Raumschiffes (Spaceship Two) ist ähnlich dem der beiden Rümpfe. Die Passgenauigkeit ist auch hier nicht so doll und nach der Montage der Flügel müssen die Übergänge wieder verschliffen werden. Und auch bei diesem Bausatz hat Revell zwei Böcke geschossen.

Originalbild, Foto: Reuters/ Gene Blevins
Originalbild, Foto: Reuters/ Gene Blevins

#31

Die Abdeckung für das Fahrwerk besteht aus einem Bauteil (B37) und der fehlende Spalt soll mit dem Rad des Fahrwerkes verschlossen werden. Nur ist beim Original die Abdeckung zweiteilig, d.h. eine zusätzliche, kleine Klappe verschließt die Lücke, so das die Räder nicht zu sehen sind. Das macht bei einem mehrfach Überschall fliegenden Flugzeug auch Sinn. Ich habe die Abdeckungen selber aus Resten hergestellt. 

Das nächste ist die Kontur vom Tragflügelübergang (A30/A31). Beim Original gehen die kleinen Wülste bis zur Mitte des Bugfahrwerkschachtes, bei Revell enden sie deutlich davor. Das muß ebanfalls angepaßt werden. Ich habe die Wülste aus 2-K Spachtemasse  „gerollt“ und angepaßt. 

Originalbild, Quelle: https://img5.goodfon.com/original/1920x1080/5/c8/virgin-galactic-white-knight-two-vss-enterprise-spaceship-pl.jpg?d=1
Originalbild, Quelle: https://img5.goodfon.com/original/1920x1080/5/c8/virgin-galactic-white-knight-two-vss-enterprise-spaceship-pl.jpg?d=1

Wer Lust hat, könnte in den Träger des Flugzeuges und in den Rumpf des Raumschiffes je zwei Magnete ankleben, so kann es immer wieder entfernt werden und separat betrachtet werden. Ich hatte die Idee, als ich mit dem Zusammenbau schon fertig war und ich hatte keine Lust, wieder alles auseinander zu schneiden. Ich habe statt dessen zwei Stahlstifte in den Träger eingeklebt, das geht auch ganz gut.

Die lange Pitot-Sonde beim White Knight ist auffällig, aber auch nicht im Bausatz enthalten. Ein gezogener Gussast tut hier sein Werk. Die Decals sind allerdings eine Pracht - wunderbar gedruckt und gut anzubringen. In einigen Bereichen mußte ich nur etwas mit dem Pinsel nacharbeiten bzw. korrigieren.

Michael Damis

Publiziert am 16. Februar 2022

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