Sikorsky HH-3F Pelican & Agusta AB 212von Martin Mayer (1:72 verschiedene Hersteller)VorgeschichteVor einigen Jahren konnte ich auf einem SAR-Meet in Kiel den Sikorsky HH-3F der Aeronautica Militare aus nächster Nähe sehen und war von diesem Hubschrauber-Typen sehr angetan. Das Modell wurde von Agusta/Westland in Lizenz gefertigt und lief dort unter der Bezeichnung Agusta AS-61R. Die Maschinen waren meines Wissens in Cervia stationiert und gehörten zum 15° Stormo-Geschwader. Sie sind mittlerweile abgelöst durch den Agusta Merlin AW101. Ob die AB 212 und der Pelican in dieser Bemalung zeitgleich existierten, weiß ich nicht – aber mir gefiel es so. Zu den ModellenDie Agusta AB 212 stammt von Italeri (Bausatz-Nr. 1343) und hat die bekannte und bewährte Qualität. Hier ging der Bau problemlos von der Hand. Gebaut wurde OOB und ergänzt wurden nur ein paar Sitzgurte sowie die Abdeckungen der Triebwerke und Triebwerkszuläufe. Da ich von diesem Bausatz zwei Stück habe, konnte ich zum Glück einige Decals für den Pelican verwenden – konkret die Kokarden, den Schriftzug „Aeronautica Militare“ sowie die Kennziffern, die ich etwas umstellte. Hier sind die Triebwerksabdeckungen der AB 212 gut zu erkennen. Der „Pelican“ stammt vom osteuropäischen Hersteller Plastyk. Hier war einiges an Ergänzung und Nacharbeit nötig. Die verschiedenen Antennen waren dabei das kleinste Problem. Die Anzahl der Teile ist sehr überschaubar und vielfach von doch recht grober Qualität. Da der Pelican aus der S-61-Famlie von Sikorsky stammt, habe ich dann den kompletten Haupt- und Heckrotor ausgetauscht durch die entsprechenden Teile eines neueren Revell-Sea-King-Bausatzes (Nr. 04899). Dank an dieser Stelle an Revell, die mir die Teile sehr zügig geliefert haben - ein prima Service! Aus diesem Bausatz stammt auch das Schild vor den Triebwerkseinläufen. Die Inneneinrichtung ist zwar kaum zu sehen, aber ein Blick durch die Fenster ins Leere wollte ich auch nicht. So habe ich Sitz-Attrappen eingebaut und eine Konsole für den Navigator. Gänzlich neu und ganz in Eigenregie hergestellt ist die Radar-Knoll-Nase. Es war etwas knifflig, sie a) von den Proportionen passend herzustellen und b) sie dann am Rumpf zu montieren, weil der Bug ausgerechnet an dieser Stelle keine glatte Fläche, sondern Rundungen in verschiedene Richtungen aufweist. Hergestellt wurde die Nase dann aus einem Holzrundstab, an den eine Holzkugel geklebt wurde. Der Stab wurde dann mit einem Stück Plastik von einem dicken Trinkhalm umwickelt, die Kugel gespachtelt und geschliffen – beides, um jeweils die Holzmaserung zu überdecken. Das Gehäuse der Seilwinde habe ich aus einem dicken Guss-Ast des Bausatzes neu hergestellt, weil die Form des der beiliegenden Seilwinde nicht zu meiner Variante passte. Da der Rumpf fast keine Details aufwies, habe ich mittels Nietenroller etliche Nietenreihen aufgebracht. Dabei kam mir die Idee, diese Nietenreihen mit einem schwarzen Edding nachzuzeichnen, um auf diese Weise gleich ein Pre-Shading für die spätere Lackierung vorzunehmen. Das war keine gute Idee und erwies sich als problematisch beim Lackieren. Dazu muss aber gesagt werden, dass ich von diesem Bausatz auch zwei Stück habe und eigentlich zuerst eine weiß-rote Variante der U.S. Coast Guard bauen wollte. Die schwarzen Edding-Streifen schienen dann bei der weißen Lackierung zu stark durch. Ich hätte demnach eine viel zu dicke Farbschicht auftragen müssen und damit wären alle mühevoll aufgebrachten feinen Nieten wieder verschwunden. Auch ein gründliches Abreiben mit Spiritus brachte leider nicht den gewünschten Effekt. Ich musste also wohl oder übel über eine alternative Bemalung nachdenken und habe dann die ohnehin geplante Variante der Aeronautica Militare mit ihren dunklen Farben vorgezogen. Bemalt wurde mittels Airbrush und Aqua-Color-Farben von Revell und Vallejo. Leider gab es beim Pelican doch ein leichtes Silvern, das auf den Fotos stärker erkennbar ist als in Natura. Hier kann man noch etwas von den Nietenreihen sehen sowie die aus Spachtelmassen hergestellten Schwimmen am Außenrand der Stummelfügel, die neue Seilwinde und die Sitz-Attrappen (und leider auch das Silvern.) Um das Ganze etwas in Szene zu setzen, wurde ein Stück Flugfeld nachgebaut. Die Betonplatten entstanden aus einer Platte Polystyrol, in die Linien mittels eines Gravur-Messers geritzt wurden. Anschließend wurde mittels Airbrush und verschiedenen Farbtönen eine benutzte Oberfläche simuliert (sogar mit Reifenspuren), sowie die gelben und weißen Fahrbahnmarkierungen. Die Rollwegbeleuchtungen entstanden aus Stecknadeln, die ich gelb lackierte und anschließend am Stecknadelkopf in mehreren Schichten mit Revell Transparent-Kleber bestrich, so dass Glaskörper für die Lampen entstanden. Diese wurden dann eingefärbt. Der Rasen wurde mittels Trockenpinsel-Methode und beiger Farbe etwas betupft und erhielt dadurch ein etwas vertrocknetes Aussehen; das schien mir für Mittel-Italien realistischer. Die Figuren stammen von Preiser, Revell und Hasegawa und beleben die Szene. Im Vordergrund wird gerade von einem Mechaniker das Rotor-Sicherungs-Seil entfernt. Martin Mayer Publiziert am 20. Januar 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |