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Focke-Wulf Fw 190 D-9

von Wulf Leitermann (1:32 Hasegawa)

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Zum Vorbild

Die Focke-Wulf Fw190 ist eines der beiden wichtigsten deutschen Jagdflugzeuge im zweiten Weltkrieg. Die Entwicklung wurde deutlich nach der Me Bf 109 angestoßen, daher war die Focke-Wulf das modernere Flugzeug. Sie zeichnete sich durch eine hohe Endgeschwindigkeit, sowie gute Manövrierbarkeit aus. Damit war sie sogar der Spitfire überlegen. Das größte Problem war die mangelnde Höhentauglichkeit des BMW 801-Sternmotors. Daher wurden 1944 die ersten „Doras“ in Serie gebaut, die mit dem deutlich leistungsfähigeren Jumo 213 ausgerüstet waren. Durch den viel längeren 12-Zylinder-V-Motor musste der Rumpf um 50 cm verlängert werden, damit die Verschiebung des Schwerpunkts ausgeglichen werden konnte. Das verpasst der Dora neben der langen Schnauze auch den typischen zylindrischen Bereich im hinteren Rumpf. Von den über 19.000 gebaut Fw 190 entfallen ca. 1.500 auf die Dora.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Es musste eine Fw 190 des sogenannten Sachsenbergschwarms werden. Die Maschinen des JV 44 Galland sorgte dafür, dass die während des Starts und der Landung verletzlichen Me 262 vor feindlichen Angriffen geschützt wurden. Daher auch die Bezeichnung Platzschutzstaffel. Der Sachsenbergschwarm kam in Ainring (Oberbayern) und München-Riem zum Einsatz. Damit diese Flugzeuge nicht durch „friendly fire“ getroffen wurden, waren sie von unten auffällig rot mit weißen Streifen bemalt. Ich habe mich für die „Rote 3“ entschieden, die von Hauptmann Waldemar Wübke „Im Auftrage der Reichsbahn“ geflogen wurde.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Zum Modell

Die Dora war mein Wiedereinstieg in den Plastikmodellbau nach über 40 Jahren Abstinenz. Ich suchte einen einfachen, aber qualitativ hochwertigen Bausatz. Nachdem die Focke-Wulf wegen der Ähnlichkeit unserer Namen schon immer ein meiner Favoriten war, kam die Dora von Hasegawa auf den Tisch. Beim Recherchieren zu weiteren Details bin ich im Internet auf den Sachsenbergschwarm gestoßen. So eine musste es werden. Mit den Decals von Eagle Cals habe ich sie denn out-of-the-box bauen können.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Der Bau

Das Modell von Hasegawa ist genial. Die Einzelteile sind sehr schön detailliert, passen hervorragend und sind nicht over-engineered. Ich bin damit auf einfache und schnelle Art und Weise zu einem tollen Modell gekommen. Auch ohne Bastelerfahrung konnte ich ein sehr gutes Ergebnis erreichen

Die Lackierung hat mich deutlich mehr gefordert. Ich habe mich mit Farben versorgen müssen, da ich als Wiedereinsteiger nichts vorrätig hatte. Ich entscheid mich aus dem Bauch heraus für Vallejo, die ich heute noch gerne verwende. Ich kaufte mir auch eine Airbrush von Revell, inklusive des großen Kompressors von Revell. Den habe ich heute noch, bei den Airbrushs bin ich allerdings inzwischen auf verschiedene Modelle von H&S umgestiegen. Dank Youtube und der Modellbauschule von ModellFan konnte ich mich mit der Lackiererei theoretisch vertraut machen.

Die Lackierung des Innenlebens und insbesondere die Außenlackierung des Rumpfs lief problemlos. Ich nutze Glänzer vor dem Aufbringen der Decals und danach einen Klarlack. Auch easy. Der anschließende Wash brachte mich zum Schwitzen, da er schneller trocknete als ich dachte und ich ihn danach nicht wieder richtig entfernen konnte. Dadurch sieht die Dora wahrscheinlich wesentlich versiffter aus, als sie jemals war. Mit dem Ergebnis war ist trotzdem recht zufrieden.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Die Vignette

Meine Vignetten bestehen immer aus einer einfach Spanfaserplatte 25x30 cm, damit passen immer zwei Stück nebeneinander in den Schrank. Diese wird am Rand schwarz gebeizt und ca. einen Zentimeter breit abgeklebt. Danach habe ich das Flugfeld dünn mit Moltofill aufgebacht. Ich wollte einen einfachen Feldflugplatz darstellen, bei dem das Flugzeug auf einem mit Holzbohlen befestigten Stellplatz steht.

Der Rasen wurde mit einem Applikateur von RTS aufgebracht. Dieses Teil funktioniert einwandfrei. Die Holzbohlen habe ich aus einer Balsaplatte ausgeschnitten. Das Ganze ist mit Pigmenten von Vallejo gealtert.

Ich habe auch noch zwei Figuren von ICM zur Belebung der Szenerie in Stellung gebracht. Das waren meine ersten Figuren, die ich bemalt habe. Ich war so zufrieden damit, dass ich mich nicht getraut habe Augen aufzubringen. Im Nachhinein hätte ich es tun sollen, da die Figuren mit Augen sicherlich viel besser gewirkt hätten.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Fazit

Die Dora von Hasegawa ist spitze – ein tolles Modell, einfach im Aufbau, schöne Details und eine hervorragende Passform: absolut anfängergeeignet! Die Lackierung ist ein eye catcher – nicht umsonst wurde der Sachsenbergschwarm irgendwann die „Papageienstaffel“ genannt. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Focke-Wulf Fw 190 D-9

Wulf Leitermann

Publiziert am 28. Mai 2021

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