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SMS Schleswig-Holstein

von Norbert Thiel (1:700 WSW Modellbau)

SMS Schleswig-Holstein

Geschichte

Beim Linienschiff Schleswig-Holstein handelt es sich um eines der wenigen größeren Einheiten, die in der Kaiserlichen Marine, in der Reichsmarine und auch noch in der Kriegsmarine dienten. Es ist im Jahre 1906 auf der Germaniawerft der Firma Krupp vom Stapel gelaufen. Danach diente es trotz seiner schnellen Abwertung durch die "Dreadnoughts" im II.Geschwader der deutschen Hochseeflotte und nahm auch an der Skagerrakschlacht teil. In der Weimarer Republik wurde das überalterte Schiff modernisiert (Einbau eines Gefechtsmastes und Zusammenfassung der beiden vorderen Schornsteine) und wurde zum Flottenflaggschiff der Reichsmarine. Es wurde durch viele Auslandsreisen und spektakuläre Eisbrechereinsätze sehr bekannt. Weitere Popularität brachten weitere Auslandsreisen nach dem Umbau zum Kadettenschulschiff der jungen Kriegsmarine.

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Durch den Einsatz gegen die polnische Westerplatte zu Beginn des zweiten Weltkriegs geriet das Schiff in die Schlagzeilen der Weltpresse. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs wird das Schiff zum "Konvoi-Begleitschiff" mit verstärkter Flak-Bewaffnung umgebaut. Durch Fliegerbomben wird die Schleswig-Holstein am 18.12.1944 im Hafengebiet von Gotenhafen versenkt. Das Wrack wurde später von der Sowjetunion geborgen und nach Tallinn geschleppt. Es soll dann bis Mitte der Fünfzigerjahre als Zielschiff verwendet worden sein. Also eine wirklich einmalige Historie. Der Traditionsname wird heute auf einer Fregatte der Bundesmarine geführt.

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Nun zum Modell

Das Modell der Fa. WSW stellt den Zustand der Schleswig-Holstein zu Beginn des 2.Weltkriegs dar. Das Modell ist wie alle Modelle dieser Fa. handwerklich sehr sauber ausgeführt. Ätzteile sind leider nicht enthalten und müssen aus Beständen ergänzt werden.

SMS Schleswig-Holstein

Hier fand z.B. Reeling der Fa. Saemann mit ihrem ausgezeichneten Preis/Leistungsverhältnis Verwendung. Für die Mittelartillerie wurden Rohre der Fa. NNT verwendet. Als erstes wurden die Türme der schweren Artillerie, die deutlich zu klein ausgefallen sind, mit Plastikcard um ca. 1mm erhöht. Das Schiff wirkt insgesamt im Vergleich zu Fotos deutlich zu hoch, nach Erhöhen der Türme fällt dies weniger auf.

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Die 8,8cm Geschütze sind dagegen viel zu grob, mangels besserer wurden sie dennoch verwendet. Bei Gelegenheit werde ich diese noch aus anderen Bausätzen (z.B. Goeben/Moltke) ergänzen. Die Schornsteinöffnungen wurden mit selbsthergestellten Gittern aus Kupferdraht versehen, ebenso wurden die Masten aus Messingdraht angefertigt. Der Bausatz enthält auch zu wenig Boote, stellt aber eine weit bessere Ausgangsbasis als bisherige Bausätze dar. Ich würde eine 1.Weltkriegs-Variante dieses Modells sehr begrüßen.

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Die Bemalung erfolgte wie immer mit selbstgemischten Farben der Firma Tamiya, die Bemalung der Details in Humbrol- und Agama-Farben. Die Takelage ist "stretched-sprue", der mit Weissleim befestigt wurde. Der Sockel stammt von NNT und die Flaggen von HP-Models, die vor Befestigung mit Mattlack beschichtet wurden, da sie aus leidvoller Erfahrung offensichtlich nicht UV-beständig sind. Wie sind die Erfahrungen von Modellbaukollegen in dieser Richtung?

SMS Schleswig-Holstein

Die Bauzeit betrug ca. 30 Stunden, man wird mit einem Meilenstein der Seekriegsgeschichte belohnt. Die Fotos stammen von Martin Kohring. (Vielen Dank!)

Norbert Thiel

Publiziert am 24. November 2005

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