Dassault Mirage F1JAvon Ralf Helgert (1:48 Esci)Zum VorbildMitte der 1960er Jahre gab die französische Regierung den Auftrag für ein leistungsfähigeres Nachfolgemuster der Mirage III/5. Die mit einem SNECMA (Pratt & Whitney) TF306-Turbofan ausgerüstete zweisitzige Maschine, deren Tragwerk als gepfeilter Schulterdecker ausgelegt war, erhielt die Typenbezeichnung Mirage IIIF. Im Juni 1964 wurde ein Prototyp in Auftrag gegeben, der am 12. Juni erstmals flog. Parallel entstand noch das Projekt der Mirage F3, das aber wegen der hohen Kosten über das Reißbrett-Stadium nicht hinauskam. Statt dessen leitete man aus der F.2 eine leichtere und billigere Version ab, die Mirage F.1. Am 23. Dezember 1966 startete die mit Mirage F.1-01 bezeichnete Maschine zu ihrem Jungfernflug. Die erste aus der Serienfertigung stammende Mirage F.1 flog am 15. Februar 1973. Sie wurde schon vier Wochen später von der Französischen Luftwaffe übernommen, um damit weitere Versuche durchzuführen. Ab der zehnten F.1 übernahm im Dezember 1973 die französische Luftwaffe die ersten Serienflugzeuge. Die F.1C entwickelte sich zu einem sehr guten Exporterfolg. Im Dezember 1977 beliefen sich die Aufträge auf 533 Maschinen verschiedener Versionen aus neun Ländern, darunter auch Ecuador. Die Regierung von Ecuador bestellte 16 Mirage F.1JA und 2 F.1JE Als F.1JA bezeichnet man die Exportversion der Mirage F.1E. Anlässlich des dreißigsten Geburtstag der Ecuadorianischen Luftwaffe wurde eine Mirage F.1JA mit einem farbenfrohen Seitenleitwerk und einem dazu passenden Centertank dekoriert. Die Maschine steht heute mit dieser Dekoration im Militärischen Luftwaffenmuseum in Ecuador. Mein ModellDer Bausatz kommt von der Firma ESCI und ist im Maßstab 1:48 gehalten. Zusätzlich wurden einige Teile durch Zurüstsätze ergänzt bzw. ausgetauscht. Das Pitot wurde durch eines von der Firma Master Model ersetzt, dieses ist aus Metall und sehr fein gefertigt. Die Reifen inklusive Felgen wurden durch Resin-Räder der Firma Res/Kit ersetzt. Im Cockpit wurden die Decals gegen ein farbiges, geätztes Instrumentenboard der Firma Yahu Models ausgetauscht. Und ein Triebwerkset der Firma Res/Kit ersetzen die Plastikteile aus dem Bausatz. Leider sieht man von diesem hervorragenden Triebwerk am Ende nicht mehr sehr viel. Die Decals für meine F.1 stammen von der Firma Syhart aus Frankreich. Der Decalsatz lässt sich keinem bestimmten Modell im Maßstab 1:48 zuweisen, daher ist bei dessen Verarbeitung etwas Improvisation angebracht. Die Decals sind wirklich extrem dünn und dementsprechend reißen sie auch sehr schnell, was ich bei den beiden großen gelb/schwarz gemusterten Seitenleitwerk-Decals mehrmals „schmerzlich“ feststellen konnte. Dafür sind Sie aber wirklich sauber und korrekt gedruckt. Der Bausatz ist für sein Alter von guter Qualität und weist schon versenkte Gravuren und nur wenige Auswurf-Marken auf. Ich konnte weder auf der Schachtel noch im Bauplan einen Hinweis auf das Alter des Bausatzes finden, kenne ihn aber schon aus den Siebzigern. Die beigelegten Decals waren nicht mehr verwendbar, sie lösten sich im Wasser komplett auf. Im Internet fand ich keinen Ersatz für die von mir gewünschten Decals und so musste ich mein bereits fertig bemaltes Modell, welches ich in braun/beiger Tarnung der Südafrikanischen Luftwaffe darstellen wollte, mit Isopropanol wieder entfärben. Ich besorgte mir statt dessen diesen farbenfrohen Decalsatz einer Mirage F.1 der Ecuadorianischen Luftwaffe. Der Zusammenbau gestaltet sich durch den guten und übersichtlichen Bauplan als recht einfach. Der Schleudersitz ist zwar nicht sehr detailliert, wurde aber durch das Anbringen von Sitzgurten aus dünnen Streifen aus Bleifolie aufgewertet. Beide Rumpfhälften passten nach etwas Schleifarbeit, die wegen dem Resin-Triebwerk anfielen, sehr gut zusammen. Nur die zwei Flügel wollten einfach nicht so richtig in den Rumpf „einschmelzen". Nach etwas Spachtelarbeit waren die offenen Fugen auf der Flügelunterseite schnell geschlossen. Bemalt habe ich das Modell mit Revell AquaColor-Farben und dem Pinsel. Nur für den Hitzeeffekt am Triebwerk wurde ein Lack der Firma Multi-Color verwendet. Anschließend habe ich eine Schicht Hochglanz-Klarlack aus der Spraydose aufgesprüht. Nach zwei Tagen zum Austrocknen des Lackes wurden die Decals angebracht. Ich verwendete zusätzlich einen Weichmacher von Tamiya. Versiegelt wurde das ganze mit zwei Schichten seidenmatten Klarlackes, ebenfalls aus der Sprühdose. Als letztes wurden nun noch das Fahrwerk inklusive der Verkleidung, die Cockpithaube und der Centertank am Modell angebracht. Ralf Helgert Publiziert am 30. Mai 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |