North American P-51B-10-NA MustangSchweizer Luftwaffevon Rolf Ehrat (1:72 Hasegawa)Zum Vorbild
Am 19. Juli 1944 landete die USAF P-51B 2106438 U-WD infolge Motorüberhitzung auf einem Feldstützpunkt in Ems. Da der Schweizer Luftwaffe über diesen Flugzeugtyp nichts bekannt war, wurde die Maschine kurzerhand demontiert und per Bahn nach Dübendorf transportiert. Dort wurde das Flugzeug mit der Immatrikulation J-900 interniert und nach dem Zusammenbau fand am 1. August 1944 ein erster Prüfflug statt.
Die Flugleistungen wurden als fantastisch beurteilt und die Maschine wurde nach Abschluss der positiven Erprobungsflüge mit den rot-weissen Streifen der Neutralitätsbemalung an das Überwachungsgeschwader (UeG) übergeben. Die Immatrikulation J-900 wurde jedoch nie am Flugzeug angebracht. Im UeG wurde das Flugzeug dann zur Hauptsache für Luftkampfübungen eingesetzt.
Mitte Oktober 1945 wurde die J-900 wieder mit der ursprünglichen Bemalung und Immatrikulation versehen und an die USAF überführt. Der Pilot verabschiedete sich beim Überführungsflug von Dübendorf nach Burtonwood (UK) im Tiefstflug über der Bahnhofstrasse von Zürich. Durch die guten Erfahrungen mit dieser P-51B entschied sich die Schweiz 1947/48, 130 P-51D aus Überschussbeständen der USAF zu erwerben.
Bei diesem Modell handelt es sich um den Bausatz von Hasegawas P-51B Swiss Air Force im Maßstab 1:72, den ich von einem Arbeitskollegen zum Geburtstag geschenkt bekam. Gebaut habe ich das Modell «out of the box». Einzige Ergänzung sind die Antennen, die aus einem Haar erstellt wurden. Die Anzahl der Teile war sehr übersichtlich und sie passten sehr gut zusammen. Es waren nur minimale Schleif- und Spachtelarbeiten vorzunehmen.
Für den Neutralitätsanstrich liegen dem Bausatz grossflächige Decals bei. Ich habe mich aber für eine Lackierung dieses Anstrichs nach Angaben des Buches «Farbgebung und Kennzeichen der Schweizer Militäraviatik 1914-1950» von Georg Hoch entschieden, was sich im Nachhinein als vorteilhaft herausstellte.
Beim Anbringen der weiß en Schweizer Kreuze zerbröselten die Decals bereits auf dem Trägerpapier. Dies wäre bestimmt auch mit den grossen Decals geschehen. Ebenfalls wären auf den Decals die schwarzen Invasionssteifen auf der Unterseite, die vom US-Anstrich auf dem Flugzeug belassen wurden, nicht vorhanden.
Für die defekten Kreuze wich ich dann auf Decals aus Restbeständen aus. Die zumTeil sehr kleinen übrigen Decals waren dann eigentlich problemlos. Sie lösten sich einzig sehr schlecht respektive nach sehr langer Zeit vom Trägerpapier. Lackiert wurde mit Revell Aqua Color Farben mit Airbrush.
So entstand erneut ein farbenfrohes Modell der Schweizer Luftwaffe, das in meiner Vitrine Platz findet. Rolf Ehrat Publiziert am 17. April 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |