Panzerkampfwagen VI Tiger I (früh)von Kevin Tweer (1:35 Academy)
Nach meinem ersten Tiger hatte ich ziemlich schnell Lust auf den Zweiten... Ich las gerade das Buch „Michael Wittmann und die Tiger der Leibstandarte“, da ich ein historisches Vorbild suchte und bin dabei auf Franz Staudegger gestoßen. Und da war sie nun, meine Modellvorlage für meinen zweiten Tiger!
Franz Staudegger war Tigerkommandant in der 13./SS-Panzer-Regiment LSSAH, der im Juli 1943 im Raum Kursk zu einem geschichtsträchtigem Einsatz kam. Da ich nun meinen „Wunschtiger“ bzw. seine Turmnummer und Einheit hatte, suchte ich noch in ein paar weiteren Büchern nach Bildern. Das Modell sollte den Panzer nach eben diesem Einsatz zeigen.
Das Modell selber ist ein älterer Academy Bausatz (von 1996) im Maßstab 1:35, der durch Fotoätzteile (Lüftergitter) und eine Einzelgliederkette etwas aufgewertet werden sollte. Die persönliche Turmnummer sollte durch eine extra gekaufte „Sprühschablone“ aufgebracht werden.
An dem Bausatz gibt es an und für sich nichts zu bemängeln, es ist mein erster von Academy und trotz des älteren Baujahrs war ich von der Qualität sehr angenehm überrascht. Ich sammele ja noch Erfahrung mit den verschiedenen Herstellern und von Academy kaufe ich bestimmt wieder einen Modell!
Der Tiger hatte sich an diesem Tag mit einigen T-34 rumgeschlagen und selbst einige Treffer (ohne Durchschlag) von Panzern, PaK und Panzerbüchsen einstecken müssen. Diese Einschläge versuchte ich rund herum mit Hilfe zweier Bohrer (verschiedene Kaliber) und etwas „Putty“ in den Tiger einzuarbeiten.
Die Seitenschürzen sollten verbogen sein und an zwei Stellen gänzlich fehlen. Da ich mich noch nicht lange mit dem Thema Plastikmodellbau befasse und noch unsicher bin, was Blech und Ätzteile betrifft, habe ich auf Blechschürzen bewusst verzichtet und die Plastikteile des Modells genutzt.
Erst hielt ich die „unbeschädigten“ Teile an die Wanne und zeichnete mir den Verlauf der Bleche mit einem Filzstift nach, da ich sie nach dem Trennen sonst nicht in der richtigen Höhe hätte anbringen können. Dann trennte ich die einzelnen Teile mit einem Messer voneinander ab und bearbeitete dann jedes Einzelne für sich.
Als ich die Teile alle verklebt hatte, grundierte ich das Modell mit dem Tamiya Grundierungsspray Fine Primer L (Oxide Red). Die Einschläge im Fahrzeug wurden nach dem Trocknen dann noch mit Schwarz (Tamiya XF-1) vorbehandelt, damit diese nach dem Farbanstich schon etwas dunkler daher kommen. Nach der Trocknungsphase bekam der Tiger dann sein gelbes Kleid (Tamiya Dunkelgelb XF-60) mit der H&S Evolution verpasst, eine Airbrush die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Es soll ein Profigerät sein, aber ich als Anfänger komme auch SUPER damit klar und kann nichts negatives sagen.
Der zweite (Farb-) Durchgang wurde mit einem aufgehelltem Gelb (4:1 - XF-60 + XF-2) aufgebracht, jedoch nicht flächendeckend und nur auf einzelnen Bereichen. Nach einer weiteren Trocknungszeit wollte ich nun Kratzer und Lackschäden darstellen, das „chipping“ anbringen. Die Farbe dazu mischte ich mir aus Nato-Schwarz und Braun (XF-69 + XF-68 im Verhältnis von ca. 4:6). Die einzelnen Stellen wurden hier mit einem kleinen Pinsel bearbeitet.Der nächste Schritt war nun das Tarnmuster aufzubringen, was in diesem Zeitraum und Einsatzgebiet aus grünen Flecken / Streifen bestand. Diese Streifen wurden wieder mit der „Evo“ und Tamiya Dunkel-Grün, XF-61 freihand aufgebracht. Werkzeuge, Anbauteile und Auspufftöpfe wurden schließlich mit Hilfe von Pinseln bemalt.
Als dann noch die Nummern mit Hilfe der Schablone aufgebracht waren, bekam der Bursche seinen Klarlack-Matt (XF-86) Überzug. Der Tiger erhielt dann noch zwei „wash“ Durchgänge und eine Zuwendung an den Einschlagstellen mit stark verdünntem Schwarz und Pigmenten. Die Kette wurde ebenfalls mit einem Mix aus „wash“ und Pigmenten (von Vallejo) bearbeitet und gealtert. Da das Modell im Juni 43 „sein“ sollte und zu dieser Zeit noch oft und viel mit Fliegersichtzeichen gefahren wurde, „bastelte“ ich mir mit einer Hilfe aus der Kategorie „Tipps und Tricks - Anfertigen von Abdeckplanen und Fahnen von Detlef Fröhlich“ (danke dir, Detlef) ein solches und passte es am Turm an.
Als das Fliegersichtzeichen auf dem Turm lag und ich mich (mal wieder) gegen meine Figuren entschieden hatte (ich bekomme sie noch nicht so hin, dass ich mit ihnen zufrieden wäre), war das Modell fertig und nahm seinen Platz in meiner Vitrine ein. Ein weiterer Tiger parkt nun in meinem Panzer-Keller. Ich hoffe, er gefällt euch und ihr konntet evtl. das eine oder andere mitnehmen.
Kevin Tweer Publiziert am 17. Februar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |