Fiat Abarth 500von Christian Vana (1:24 Gunze Sangyo)
Nach dem Abarth Bike auf dem Weg zur Custom-Show hier nun das Thema von der anderen Seite, das Auto mit einem Motorrad-Motor. Es gab zwar in Österreich den FIAT 500 mit einem Boxer-Twin als Puch, der in der Sportversion 650TRII Mitte der 1960er sogar die Rallye-Europameisterschaft gegen viel stärkere Autos gewinnen konnte, wenn er auch nicht so in der kollektiven Erinnerung verankert ist wie die Mini-Cooper aus dieser Zeit. Weitere Infos zum Puch 500 findet man auf der Website des EOKC; siehe unter „Kleinwagen“, „Puch 500“. Aber als ich endlich meinen 1:24 Gunze-Bausatz für den Abarth 595, den ich seit Langem im Lager hatte, bauen wollte, hat mich eine exotische What If-Variante gereizt. Chefingenieur Carcano von Moto Guzzi hat nach Einstellung der Rennaktivitäten von Guzzi einen V2 (sic) entwickelt, den er für den FIAT 500 vorgesehen hatte. Man spricht von einem bis drei echten Prototypen, die größeren Autos aus dieser Zeit das Fürchten gelehrt hätten und es wäre ein echter Gegner für den Puch 650TR geworden. Die Abarth- und Giannini-Derivate des FIAT Paralleltwins waren zwar durchaus auch sehr schnell, aber nicht so haltbar. FIAT hat leider abgelehnt, wohl aus Kostengründen, und der Motor hat dann in den Moto Guzzi Motorrädern Karriere gemacht.
Für meinen 595er war die Idee, „what if“ FIAT das Konzept an Abarth weitergereicht hätte, um eine starke und wohl robuste Sportversion zu schaffen? Vielleicht hätte die ab 1967 etwa so aussehen können, aber es könnte natürlich auch eine Outlaw-Restauration eines FIAT 500 sein; wenn man im Internet schaut, so was wird gebaut. Der Motor wurde scratch nach Internetphotos gebaut, das Getriebe kommt von einem Revell-Käfer, dazu weitere Teile aus der Grabbelkiste. Da der 595er von Gunze Sangyo im Gegensatz zum 695er Bausatz unten kaum detailliert ist, kann man sich austoben: ich habe ein Abarth-Fahrwerk wie im 1000 TCR und anderen Abarth-Modellen auf FIAT 600- und 850-Basis verwendet. Da der 500er auf einer verkleinerten 600er Bodengruppe entwickelt wurde, geht das im FIAT-Baukasten und für den 500er gibt es solche Fahrwerksteile heute als Repliken, auch wenn mir keine zeitgenössische Anwendung bekannt ist, „what if“ eben.
Wenn man beide Modelle, die für mich ein Set sind, nebeneinander betrachtet, kann man auch sagen, wenn er den Motor ins Bike getan hat, mußte was anderes in das Auto rein. Es wäre jedenfalls ein tolles, kleines Auto geworden. Das ist für mich das Beste an unserem Hobby, man kann Träume relativ einfach umsetzen. Seit ich das erste Mal in meiner Jugend von der Guzzi 500er V8-Grand Prix Maschine hörte, habe ich die Idee eines Mini-Supercars in Form eines FIAT 500 mit diesem Motor. Und nicht so ein verquollenes Ding wie die Mittelmotorumbauten mit Ferrari und anderen großen V8. Stattdessen ein echtes Kei-Supercar. Beim spitzen Drehmomentverlauf des Grand Prix Bike-V8 allerdings wohl völlig unrealistisch, aber im Modell geht viel und Tamyia hat ja seinen 500er und auch den 695 Asetto Corsa wohl noch im Programm... Christian Vana Publiziert am 04. Februar 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |