Focke-Wulf Fw 190 F-8 (V75)von Stefan Zimmermann (1:32 Revell)
Mein Interesse an Sonderausrüstungen an Flugzeugen des WK II hat mich erneut dazu gebracht, ein schon in 1:48 verwirklichtes Modell nochmals in 1:32 zu bauen. Es handelt sich hierbei um die Fw 190 F-8 (V75) mit "Sondergerät 113" (SG 113). Zum Vorbild
Das Sondergerät SG 113 war ein projektiertes deutsches Waffensystem zur Panzerabwehr im Zweiten Weltkrieg. Die in der ersten Kriegshälfte eingesetzten Flugzeuge zur Panzerabwehr, vor allem die Junkers Ju 87 Stuka, stellten sich in der zweiten Kriegshälfte als ungeeignet heraus, da sie durch die zunehmende Luftüberlegenheit der Alliierten anfällig gegen Angriffe von Jagdflugzeugen waren. Aus diesem Grund wurden Überlegungen angestellt, vorhandene, den alliierten Jagdflugzeugen ebenbürtige Baumuster, zur Panzerabwehr zu verwenden. (Quelle: Wikipedia+versch. Literatur)
Als Waffensystem wurde dabei unter anderem ein von Rheinmetall-Borsig entwickeltes rückstoßfreies Geschütz im Kaliber 75 mm mit einer Rohrlänge von 1600 mm untersucht. Allerdings wurde dieses nicht in Flugzeuglängsrichtung nach vorn schießend angeordnet, sondern in den Tragflächen nach unten gerichtet montiert. Der Vorteil dieser Schussrichtung ist, dass gepanzerte Fahrzeuge auf der Oberseite die geringste Panzerung aufweisen, womit auch kleinere Kaliber die Fahrzeugpanzerung durchschlagen können. Die Kanonen sollten über einen elektrostatischen bzw. elektromagnetischen Sensor (Förstersonde) beim Überfliegen des Zieles ausgelöst werden.
Als Versuchsflugzeuge wurden im September 1944 zwei Focke-Wulf Fw 190 F-8 mit zwei SG 113 in den Tragflächen in die Erprobung geschickt. Dabei wurde auch die Flugfähigkeit der umgerüsteten Maschinen sowie die allgemeinen Auswirkungen zweier Kanonen in den Tragflächen untersucht. Ende 1944 ging es sogar in die Truppenerprobung. Etwaige Erfolge sind allerdings nicht mehr festzustellen. Der Bausatz
Der Bausatz für den Flieger stammt von Revell. Mit der 2016 neu erschienenen Fw 190 ist den Strategen aus Bünde, meiner Meinung nach, ein recht guter Wurf gelungen. Schöne Details und eine gute Passform..... ABER.... es gibt auch einen kleinen Wermutstropfen. Denn wer die Motorverkleidungen im geschlossenen Zustand darstellen will, kommt bei eingebautem BMW nicht ums Schleifen herum. Ansonsten können die einzelnen "Bleche" nicht sauber angebracht werden. Jedoch hat Revell bei der Darstellung des Triebwerks tolle Arbeit geleistet, so dass ein einsehbarer Motor eine interessante Bauoption darstellt. Bei meiner nächsten Revell-190 werde ich die Motorverkleidungen offen lassen. Mein Modell
Die 190 wurde aus der Box gebaut. Für die 75 mm-Geschütze griff ich auf das passende Zurüstset von AML zurück. Dieses beinhaltet die beiden Geschütze mit Bodenplatten, sowie Lackiermasken für Balkenkreuze und taktische Kennzeichnungen. Wartungshinweise usw. stammen vom Decalbogen des Bausatzes. Weiterhin gab es noch dehnbares Garn als Antenne und etwas Basteldraht für Bremsschläuche und Kabel.
Lackiert wurde mit Farben von Gunze und Revell. Die Alterung erfolgte nach bewährter Methode in Form von Ölfarben-Washing und Einsatz verschiedener Pastellkreiden. Die Endversiegelung erfolgte mit seidenmattem Klarlack von Vallejo. Stefan Zimmermann, Publiziert am 22. Oktober 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |