Special - Sven ModelsDie Modellbauwelt von Sven Müller
Interview mit Sven
Bei einem Treffen auf der internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg 2019 hatte ich mich wegen eines Specials mit Olaf und Sven unterhalten. Wir kannten uns schon ein paar Jahre, da wir uns bereits auf verschiedenen Ausstellungen wie Ried und Stammheim begegnet waren. In diesem Zusammenhang waren mir Sven's Modellflugzeuge bereits ein Begriff in Bezug auf ihre Qualität. Eine schöne Sammlung für ein Special !
Sven, Du bist Jahrgang 1989. Was war der Auslöser, der Dich zum Modellbau gebracht hat? Bist Du familiär vorbelastet? Auf jeden Fall. Modellbau war in meiner Familie schon immer sehr präsent. Mein Opa mütterlicherseits war ein hervorragender RC Modellbauer, der sogar Jetturbinen und Hubschrauber (Sikorsky Skycrane) komplett im Eigenbau erstellt hat. Eines seiner Werke eine C-160 Transall in 1:20 hat bei mir einen Ehrenplatz gefunden. Da mein Vater ebenfalls seit ich mich erinnern kann im Plastikmodellbau aktiv ist, konnte ich dem Modellbau sozusagen gar nicht entkommen Weißt Du noch, was Dein erstes Modell war? Gibt es das noch? An das erste Modell kann ich mich zwar nicht erinnern aber eines der ersten existiert tatsächlich noch. Es war bzw. ist eine Messerschmitt Bf 109 E von Airfix in 1:24
Inwieweit ist Dein Vater Olaf in Deinem Hobby integriert? Macht er auch Modellbau? Mein Vater kümmert sich um das gesamte Organisatorische, sowohl für unsere gemeinsamen Ausstellungsbesuche, wie auch die Bestellungen von notwendigem Zubehör und Bausätzen. Außerdem übernimmt er für mich notwendige Recherchearbeiten und baut für meine Modelle individuelle Transportkisten. Zusätzlich ist er auch noch meine Qualitätssicherung und gibt nützliches Feedback das mich schon oft weiter gebracht hat. Er ist mir wirklich eine große Hilfe für die ich sehr dankbar bin. Bisher bevorzugst Du Flugzeugmodelle. Was ist der Hintergrund dafür? Vermutlich ebenfalls die familiäre Vorbelastung Die Möglichkeiten, die sich da bieten sind ja schier unendlich. Bei Deinen Ferrari-Formel 1-Modellen kann man sehen, dass Du auch diese Sparte hervorragend belegen kannst. Was wird Dein künftiger Schwerpunkt sein? Auf jeden Fall die Flugzeugsparte mit Fokus auf die deutsche Luftwaffe von 1939 bis heute aber auch der Airliner-Bereich kommt immer stärker zur Geltung. Die Formel 1 Ferraris bringen mir ein wenig Abwechslung auf den Basteltisch und sind allgemein auf Ausstellungen eher seltener zu sehen. Sie werden für mich vermutlich immer ein Nebenschauplatz bleiben.
Wenn man die schönen Flitzer sieht, könnte man das direkt bedauern. Kommen eventuell auch mal Schiffe in Frage? Ich habe wirklich großen Respekt vor den Schiffsmodellbauern aber diese Sparte hat mich noch nie sonderlich interessiert. Außerdem gehöre ich zu der Gruppe, die sogar in einem Tretboot auf einem Dorfteich seekrank werden können. Bist Du noch in anderen Bereich des Modellbaus aktiv, wie z.B. RC ? Neben dem Plastikmodellbau fahre ich noch RC Tourenwagen im Maßstab 1:5. Außerdem habe ich noch RC Panzer von Tamiya und Taigen in 1:16 im Sortiment, die sozusagen eine Brücke zwischen Plastik und RC bilden.
Der Hang zu RC-Modellen liegt also, durch den Opa bedingt, in den Genen. Darüber hinaus ist das wohl unbestritten einer der Bereiche, dem die Zukunft gehört. Was sind Deine Zukunftspläne im Modellbau ? Ich bin sozusagen in meiner modellbauerischen Wohlfühlzone angekommen und plane deshalb momentan keine großen Veränderungen für die Zukunft. Natürlich wird die Integration von Elektronik mehr an Bedeutung gewinnen .Aber dies ist für mich ja bereits eine bekannte Größe. Woran arbeitest Du derzeit? An einem Revell He111 Torpedobomber mit Elektronik Features und außergewöhnlicher Lackierung natürlich in 1:32. AirlinermodelleAuf welchen Ausstellungen wart ihr bisher präsent? Wann und wo kann man künftig eure Modelle sehen? Angefangen hat alles 2013 in Oberschleißheim danach waren wir zweimal in Neuhaus am Inn, Ried/Innkreis und Stammheim. Zu festen Terminen im südlichen Bundesgebiet haben sich für uns Fürstenfeldbruck, Leipheim und Erding/Ergolding entwickelt aber wir sind auch auf weiter entfernten Ausstellungen wie Lingen und IPMS Berlin Gatow anzutreffen. Wie kam es zur Gründung der Bastelzwerge und zu dem Projekt Richthofen? Wir hatten schon länger den Wunsch ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen. Mit dem 100sten Todestag Manfred von Richthofens bot sich dann die Möglichkeit unsere verschiedenen Interessengebiete unter einem Thema zusammenzuführen.
Was reizt Dich besonders am Modellbau? Die Möglichkeit ein Stück Technik und Geschichte selbst zu bauen und zu sammeln. Natürlich kann dies auch zu komplexen Umbauten wie meinem Stuka in der Flugzeugträger-Variante führen.
Was ist Deine Philosophie zum Thema Modellbau? Bei meinen Modellen versuche ich mich meistens an Vorbildfotos zu orientieren und wenn nötig, sinnvoll nachzudetailieren. Allerdings sehe ich wenig Sinn darin, Bereiche eines Modells, die später nicht mehr einsehbar sind, mit unzähligen Details auszustatten. Wie siehst Du die Entwicklung des Modellbaus? Momentan ist die Entwicklung des Modellbaus global betrachtet sicher positiv. Immer neue Hersteller bringen neue tolle Bausätze auf den Markt und füllen vorhandene Lücken. Leider steckt der Plastikmodellbau in Deutschland völlig zu Unrecht noch immer in der Spielzeugecke fest. Ob dies auch noch der Fall wäre, wenn Plastikmodellbausätze wie die allgegenwärtigen Kameradrohnen in Elektronikmarktketten verkauft würden. wäre sicher interessant zu beobachten. Auf gebaute Modelle bezogen ist für mich klar erkennbar, dass der Trend zu immer komplexeren Modellpräsentationen geht. Das klassische Modellflugzeug auf der grünen Wiese entwickelt sich immer mehr zum Auslaufmodell, wenn nicht mindestens noch ein Wart oder Pilot dabeisteht. Der Trend geht also mehr in die Richtung Vignetten und Dioramen. Das kann man bereits in vielen Ausstellungen feststellen. Auch die Elektronik wird mit Sicherheit immer stärker Einzug halten. Hier sind die Hersteller gefragt, diesen Trend nicht zu verschlafen und gut durchdachte sowie leicht umzusetzende Lösungen anzubieten. Was ist Dein bevorzugter Maßstab, was ist der Grund dafür? Auf jedenfall die großen Maßstäbe 1:32, 1:20 und 1:16 eine Ausnahme bilden hier natürlich meine Airliner in 1:144 aber eine 747 in 1:32 wäre dann doch etwas zu groß Hier ein Link, der Svens Airbus A 350 "lebendig" zeigt: Weitere Vitrinen-Hingucker
Wo und wie bewahrst Du Deine Modelle auf? Meine Modelle sind ganz klassisch in zahlreichen Vitrinen und Regalen geparkt. Jeder Sammler wird sicher bestätigen, dass man sich in so einem Umfeld sehr wohlfühlen kann. Lieber Sven, vielen Dank für das Interview und die Überlassung der tollen Bilder Deiner Modelle. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2020 bei der Spielwarenmesse in Nürnberg und bei der EME in Lingen am Stand der Bastelzwerge ! Herzliche Grüße an Deinen Manager ! Wolfgang Hartung Publiziert am 08. Oktober 2019 Die Bilder stammen von Sven Müller. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |