Special - Helli's LED WunderlandEine Ausstellung in BruckmühlVom Basteln zum Museum
Helli - das ist Helmut Feldhaus und er ist einer der wenigen Modellbauer, die es geschafft haben, ein eigenes kleines Museum zu verwirklichen. Wir haben ihn auf der Modellbau-Ausstellung an seinem Stand in Telfs getroffen und näher kennengelernt (siehe Bericht "25 Jahre PMC Tirol" im Modellversium). Er erzählte uns damals von seiner Privat-Ausstellung in Bruckmühl und wir vereinbarten ein Treffen zur Besichtigung und weil wir der Meinung waren, dass dies auch ein interessantes Thema für Modellversium wäre. So entstand also der Gedanke für dieses Special und das folgende Interview: Helli, Du bist Jahrgang 1957 und hast uns in Telfs schon erzählt, dass Du diverse Berufe durchlaufen hast, vom Feinbäcker mit Auszeichnung bis zum LKW-Fahrer und Elektroniker. Seit wann betreibst Du Modellbau – was waren Deine ersten Schritte –was war Dein erstes Modell - warst Du familiär vorbelastet - was war der Auslöser für Dein Faible zur Beleuchtung? Modellbau betreibe ich seit meiner Kindheit, meine ersten Schritte waren Flugzeugmodelle, die dann alle noch unbemalt an der Zimmerdecke hingen. Da mich damals schon Raumfahrt und Astronomie interessierten, baute ich bis 1974 so ziemlich alle Raketenmodelle, die es im Handel gab. Von John Glenn´s Mercury-Kapsel „Friendship 7“ mit Startturm bis zur Saturn V von Revell. Vorbelastet – teilweise, denn mein Cousin hat auch Modelle gebaut. Mein Faible für Beleuchtung kam erst später auf, als ich nach meiner Umschulung zum Elektroniker wegen meines damals schon „hohen“ Alters von 40 Jahren keinen Job bekommen konnte. Ich habe mich dann selbst mit den bei der Umschulung erlernten Transistorschaltungen und dann mit LEDs weiter beschäftigt und durch Versuche eigene Systeme entwickelt. Unter anderem entstanden dadurch unsere LED Treiberplatinen, die eine Eigenentwicklung sind und über viel höhere Leistungswerte verfügen, als die normalen im Handel erhältlichen. Wie bist Du auf die Idee gekommen, ein Museum zu gründen? Das war eigentlich ein Zufall. Ich habe einen Lagerraum gesucht und bin mit einem Kunden in der Kiesgrube ins Gespräch gekommen. Der hat mir einen Büroraum angeboten. Nachdem ich den leeren Raum gesehen hatte, war er mir nur als Lager zu schade. So habe ich beschlossen meinen Krempel dort aufzubauen, damit er nicht in Schachteln rumsteht. Aufgebaut sieht´s schöner aus, war da mein Motto. Durch meine Websites habe ich diesen eigentlich öffentlich gemacht, aber Interesse ist – bis auf ein paar Ausnahmen – keins da. Und wenn, dann kommen die Leute alle von außerhalb. Die angesprochene Kiesgrube spielt noch eine bedeutende Rolle für ein Diorama, das wir im Museum besichtigen werden. UFOs über Schreckenstein / Am Filmset 2013
Wie kamst Du zu dem Auftrag für Schreckenstein bzw. zu dem Kontakt zu den Disney Studios? Der Veranstalter der Modellbahnmärkte (www.gruber-events.de) ist mein Freund und hat bei Disney das interne Kino geleitet. Das Filmset in seiner jetzigen Form (Version 3) wurde im Foyer des Kinos aufgestellt. Dieses Diorama entstand eigentlich aus mehreren Anläufen und war zuerst nur mit Modul 1 und später dann mit Modul 2 auf diversen Ausstellungen vertreten. Nachdem die DISNEY-Studios in München darauf aufmerksam geworden sind, wurde mir vorgeschlagen, noch einen Hintergrund für den Abschluss des Dioramas hinzu zu fügen. Das hatte ich sowieso schon vor, nur fehlte es mir an der passenden Idee. Beim Kramen im Keller fiel mir eine große Tüte mit Modellbäumen in die Hände und beim Betrachten kam mir dann der Einfall: Als Hintergrund würde ich einen Wald anlegen, der von Nebel durchzogen ist und geheimnisvoll leuchtet. Auch fand sich noch ein kleines Spielzeug-UFO von meinem Sohn Markus, das ich nach einem entsprechenden Umbau in das Hintergrundmodul dann mit integriert habe. Bei meinen Bausätzen und Modellen befanden sich dann auch noch jede Menge brauchbarer Dinge und so konnte ich auch noch einige zusätzliche Fahrzeuge mit daraufstellen. Auf der Seite von www.gruber-events.de gibt es auch einen Bericht über Helli.
Eine Einkaufstraße in Irgendwo
In dem Diorama mit der Straßenbahn wurden Hellis Modellbau und Gruber Events verewigt. Was war der Grundgedanke zu diesem Dio, das offensichtlich mit viel Technik verbunden ist? Hier habe ich für Herrn Gruber mehrere Module für seine Trix (Rivarossi) Straßenbahn aus den 60er Jahren gebaut. Diese ist noch voll funktionsfähig und durch eine größere Anzahl von Schienenstücken sind verschiedene Aufbaumöglichkeiten vorhanden. Das System dieser Straßenbahn besteht aus quadratischen Platten im Format 20 x 20 cm, die eine Straße mit beidseitigem Gehsteig und den Schienen für die Straßenbahn in der Mittelspur darstellen. Außer Kurven und Geraden gibt es Weichen und Kreuzungen, die alle dieselben Abmessungen haben. Meine Aufgabe war ursprünglich, die Module (Standardgröße 40 x 20 cm bzw. 20 x 20 cm) für die leeren Flächen innerhalb der Schienensegmente so zu gestalten, dass sie nebeneinander, hintereinander oder auch versetzt aufgebaut werden können und somit immer wieder neue Variationen bilden. Beim Aufbau von Modul 1 hatte sich aber gezeigt, dass sich dies durch die unterschiedlichen Abmessungen der einzelnen Gebäude nicht so realisieren ließ und deshalb gibt es "linke" und "rechte" Module, die sich durch eine 180°-Drehung hintereinander anordnen lassen. Das Dio „Hellis Modellbau“ mit „Gruber´s Modellbahnmärkten“ ist ein kleines Dankeschön an Herrn Gruber für die gute Zusammenarbeit und seine Freundschaft in den letzten Jahren. Außerdem arbeiten wir beide sehr eng zusammen – ich gestalte mittlerweile auch für ihn die Flyer und Handzettel für seine Veranstaltungen.
Die Bohrinsel North Cormorant (Revell 1:200)
Wie kam die Bohrinsel zur ARD auf den Bildschirm? Nachdem die Titanic kurz vor ihrer Fertigstellung war, suchte ich wieder nach einem neuen Bausatz und fand die North Cormorant als Angebot bei einem Modellbauhändler. Als dann der Bausatz eingetroffen ist, habe ich ihn gleich geöffnet und musste feststellen, dass er geradezu dafür prädestiniert war, eine umfangreiche Beleuchtung zu erhalten. Im September 2010 wurde dann die ARD auf das Diorama über meine Website darauf aufmerksam, mietete es für Dreharbeiten zu der Sendung "[W] wie Wissen - wie kommt das Öl ins Meer?" und ließ es durch den WDR in Köln bei mir abholen. Die Bohrinsel wurde hier sehr gut in Szene gesetzt und war den größten Teil der Sendung ständig im Bild. Hier gilt mein Dank dem Moderator - Herrn Wilms - und der Crew des WDR!! Die Bauzeit belief sich - mit der Reparatur 2015/2016 auf insgesamt fast 3000 Stunden. Materialaufwand · 190 m Lichtwellenleiter verschiedener Durchmesser · 200 m Lackdraht · Mehr als 350 LEDs (SMD und THT) · 48 Konstantstromquellen HMW-1 und -3 · 3 Festspannungsregler · 10 Effekt-Platinen · Relings aus Lasercut und Ätzteilen · Diverse Preiser-Figuren Nachdem ein Kurzschluss bei den Modelltagen 2015 in Ried den größten Teil der Elektronik zerstört hat, musste ich das Modell für die Reparatur erst mal "entkernen" und alle defekten Komponenten ausbauen. Gleichzeitig konnte ich dadurch noch einige Lichteffekte neu überarbeiten.
Die TITANIC (1:350)
Die TITANIC hast Du schon angesprochen. Wie alle Deine Modelle und Dioramen ist auch sie ein besonderer "Eyecatcher" und das nicht nur wegen der hervorragenden Umsetzung des Bausatzes sondern auch im Zusammenhang mit den einzigartigen und sehr umfangreichen Beleuchtungseffekten. Das Modell entstand in einer Entwicklungs- und Bauzeit von 8 Jahren. Da meine TITANIC noch vor den ersten SMD-LEDs fertig gestellt wurde, musste ich damals noch auf herkömmliche Weißlicht-Leuchtdioden und Lichtwellenleiter zurückgreifen. Obwohl diese Technik mittlerweile veraltet ist, konnten sich dadurch zahlreiche Lichteffekte realisieren lassen, wie beispielsweise die Schornsteinbeleuchtung, die Decksleuchten an den Seitenwänden, die Lampen an den Relings der Manöverbrücke, in den Sockeln der Kräne und die Toplichter an den Masten. Bei Deinen Modellen/Dioramen spielt die LED-Technik eine wesentliche Rolle. Wie kam es dazu? Hauptgrund dafür war eigentlich meine Umschulung, weil ich hier die Basis für meine LED-Schaltungen erlernt hatte. Vorher hatte ich keine Ahnung davon und wahrscheinlich wäre es dann nie zu einer Beleuchtung meiner Modelle gekommen. Früher war es noch einfacher, die mittlerweile klobigen Widerstände, Transistoren usw. zu verarbeiten. Doch die Technik macht Fortschritte, die Bauteile werden immer kleiner und wer im Umgang mit diesen ungeübt ist oder keine Erfahrung hat, wird mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, um diese zu montieren oder irgendwo einzubauen. In diesem Bereich (SMD-Technik) konnte ich in den vergangenen Jahren sehr umfangreiche Erfahrungen sammeln, die es mir erlauben, diese kleinen Bauteile im Modellbau zu verwenden und eigene Ideen und/oder Entwicklungen hier in unseren Modellbauservice mit einzubringen. Eigens entworfene LED-Treiberplatinen (Konstantstromquellen) mit 2 - 4 Anschlussmöglichkeiten und sehr kleinen Abmessungen erlauben den Einbau in nahezu jedes Modell und die Verwendung jeder beliebigen Spannung zwischen 0 und 30 V DC. Somit hat man auch die Möglichkeit seine Modelle "mobil" zu machen und man benötigt kein Netzteil. Die LED-Technik
Was muss man als Laie bei der LED – Technik besonders beachten? Als Grundregel gilt: Niemals LEDs direkt an der Stromquelle betreiben, wie man es von den kleinen Lämpchen kennt. Durch die geringe Stromaufnahme leuchten LEDs in diesem Fall nur einmal, ziemlich hell und dann gar nicht mehr. Die Standardschaltung ist, dass man in die Schaltung einen Vorwiderstand einbaut. Dessen Wert hängt aber von der Spannung und der Anzahl der LEDs ab und muss/soll immer neu berechnet werden, damit man den entsprechenden Lichteffekt erzielt. Bei dieser Schaltungsart wird aber sehr viel Strom über dem Widerstand "verbraten", sodass in diesem Fall auch das Netzteil eine höhere Leistung aufweisen muss. Würdest Du den MTS-LKW mit der Standardschaltung versehen, würde der Stromverbrauch bei weit über 1 A liegen, also mehr als 12 Watt bei 12 V Gleichspannung, mit unseren Treiberplatinen braucht der gesamte LKW nur knapp 100 mA. Mein MAN-Modell im gleichen Maßstab (1:25) mit 131 LEDs, welches ich immer dabei habe kommt sogar mit nur 55 mA aus. Bei meinen Platinen ist kein Vorwiderstand nötig, sie regeln den Strom unabhängig von der Eingangsspannung, sodass sie immer in der richtigen Helligkeit leuchten. Nur bei farbigen LEDs kommt ein hochohmiger Regelwiderstand zum Zug, der den Strom im Mikroampere-Bereich runterzieht, sodass diese gedimmt werden können (Beispiel Rücklichter, seitliche Begrenzungsleuchten). Gleichzeitig können an eine Platine bei 12 V bis zu 36 LEDs angeschlossen werden, was bei den günstigeren handelsüblichen LED-Treibern kaum möglich ist. Außerdem sind die Platinen kurzschlussfest, das heißt, dass evtl. nur die ICs kaputt gehen, aber nicht die LEDs selbst. Bei der Standardschaltung gehen bei einem Kurzschluss auch die LEDs kaputt. Wer das wie ich noch nicht ganz kapiert hat, kann sich bei Hellis Stand auf einer Ausstellung live damit befassen. Auf welchen Ausstellungen kann man Dich antreffen? In Fürth, Erding und Telfs alle 2 Jahre, in Fürstenfeld und Ried jährlich. Die nächste Ausstellung ist in Ried am 19. und 20. Oktober. Ansonsten bei den Modelleisenbahnmärkten rund um München. Die Termine findet man auf der Homepage von gruber-events.de Ein paar Worte zum Stand von Helli Die Schwierigkeiten und Probleme im Modell-, Dioramen- und Anlagenbau sind vielseitig. Ob sich ein kleines Teil nicht einfügen lässt, die Passgenauigkeit des Bausatzes nicht stimmt, eine Tragfläche des Flugzeugs durchhängt oder ein Teil abgebrochen ist, das sich nur schwer wieder befestigen lässt - mit diesen oder vielen anderen Situationen wurde ich im Lauf meiner langjährigen Praxis als Modell- und Dioramenbauer immer wieder konfrontiert. Oft hat man eine Idee, wie man Abhilfe schaffen könnte, doch dann stellt sich heraus, dass einem die passenden Werkzeuge und Hilfsmittel fehlen. Auf diversen Ausstellungen und anderen Veranstaltungen, an denen ich als privater Aussteller teilnahm, war immer eine große Nachfrage an Bastlertipps und so manchem Modellbauer oder Hobbybastler konnte ich mit einem Tipp weiterhelfen. Nachdem mehrere Anfragen über Auftragsarbeiten eingingen, habe ich 2010 den HMW-Modellbauservice nebenberuflich gegründet und ein damals noch kleines Sortiment an hilfreichen und hochwertigen Klebe- und Mal-Utensilien angeboten, was eine sehr große Resonanz bei meinen Kunden fand. Weil im Lauf der Jahre die Nachfrage nach Werkzeugen und Hilfsmitteln immer größer wurde, ist auch das Angebot entsprechend gewachsen. Hier findet man nun alles, was zum guten Gelingen eines Modellbauprojektes beiträgt - vom Klebe- und Malzubehör bis zu hochwertigen Pinzetten z. T. aus medizinischem Edelstahl, LED-Konstantstromquellen, Schleif- und Poliermitteln, Arbeitsleuchten usw. Auch erhält man von mir bei den einzelnen Veranstaltungen eine fachliche, kompetente Beratung und man kann gerne auch die Artikel ausprobieren, für die man eine Auswahl getroffen hat, weil ich selbst damit arbeite und sich diese deshalb immer in meiner mobilen Werkstatt finden. Das Flugzeug auf der Lampe (1:48)
Wie bist Du auf die Idee mit der C 47 Skytrain auf einer Stehlampe gekommen? Mit diesem Projekt ist ein Kunde an mich herangetreten, der einen besonderen Wunsch hatte: Das Modell einer C 47 (DC 3) im Maßstab 1:48 sollte mit einer Beleuchtung, funktionsfähigen Motoren und original TWA-Schriftzug aufgebaut und lackiert werden. Zusätzlich äußerte er den Wunsch, das Modell frei beweglich auf einer handelsüblichen Stehlampe mit Deckenfluter und Leseleuchte zu montieren. Eine Herausforderung, der ich mich gerne gestellt habe...... Die FHA
An den Beschriftungen der nachfolgenden Flugzeuge sehe ich das Kürzel FHA. Was hat es damit auf sich? Wenn es mir die Zeit erlaubt, baue ich auch Flugzeugmodelle, primär in 1:144, deren Bausätze schon länger bei mir liegen. Damit möchte ich meine eigene fiktive Fluggesellschaft gründen: Die "First Historic Airline" (FHA) In meiner Fantasie restauriert die FHA alte Flugzeuge bzw. baut diese nach Originalplänen nach. Diese Modelle sind eigentlich für Lackierversuche und Tests mit den Beschriftungen durch Nassdecals oder Klebefolien gedacht und werden nur ausgestellt, wenn das Ergebnis auch vorzeigbar ist. Außerdem führe ich bei den verschiedenen Events meine Werkzeuge und speziell die Mal- und Klebesysteme vor. Dafür sind diese Modelle ideal, weil sie nicht viel Platz brauchen. Dornier DO X und Junkers G 38 (1:144)
Hier zwei weitere Flugzeugmodelle, diesmal in 1:144. Eine Dornier DO-X und eine Junkers G 38. Beide sind aus Revell-Bausätzen gebaut, erhielten ebenfalls eine Sonderlackierung und wurden beschriftet. Für die Darstellung habe ich einen Teilausschnitt eines Flugplatzes angelegt, der am Wasser liegt und die DO-X an ihrem Anlegeplatz zeigt. Ebenfalls finden sich hier wieder Figuren von Preiser und Fahrzeuge von verschiedenen Herstellern.
Die Globemaster II
Wie war das mit dem kaputten Bausatz? Es kann ja vorkommen, dass einem trotz aller Sorgfalt etwas kaputt geht oder fehlerhafte Teile im Bausatz vorhanden sind. Dies ist aber kein Grund zum Aufgeben. Die nachstehenden Fotos zeigen das Modell einer "Globemaster II" bei dem schon im Bausatz defekte oder verzogene Teile enthalten waren. Zu meinem "Glück" fiel dann zusätzlich an einem Wochenende eine Flasche Sekundenkleber um und ist ausgelaufen. Das Ergebnis war, dass die Oberseite der linken Tragfläche auf dem Tisch festgeklebt war und sie dann durch das Ablösen ein großes Loch hatte. Eine Ersatzteilbeschaffung war nicht möglich und so habe ich mich entschlossen, das Flugzeug so fertig zu bauen, dass es in einem Hangar stehend gezeigt werden konnte. Auf der Modellbaumesse 2013 in Wien habe ich einen Hangar aus unbemalten MDF-Platten aufgebaut und mit LED-Strips ausgeleuchtet. Da ich noch einige Bausätze in diesem Maßstab habe, wird vielleicht später ein richtiger Hangar entstehen. Die Lockheed Super Constellation (1:144)
Die Lockheed hebt sich aufgrund der schönen Alterung von den anderen Modellen etwas ab. War das so geplant, oder war das anfangs auch ein "Betriebsunfall"? Da es wie schon geschildert auch mir passiert, dass etwas kaputt geht oder die Teile im Bausatz fehlerhaft sind, möchte ich auch hier zeigen, was man in so einem Fall alles machen kann. Dies soll auch als kleine Ermunterung dienen, damit man nicht gleich aufgibt, wenn mal etwas nicht so klappt, wie man es sich vorstellt. Die Lockheed Super Constellation Bei dem diesem Revell-Modell sind mir einige Teile kaputt gegangen, u. a. ist mir Verdünnung über die Flugzeugkanzel gelaufen und hat diese unbrauchbar gemacht. Da ich das Modell aber wegen eines anstehenden Kundenauftrags fertig stellen wollte, blieb mir keine Zeit, den Ersatzteilservice anzuschreiben und das Klarsichtteil nachzubestellen. Nach einigem Überlegen kam mir dann die Idee, das Modell als Flugzeugwrack in der Wüste darzustellen. Das Wrack steht auf einer Grundplatte von 30 x 30 cm, herumliegender Schrott und Dekomaterial stammen aus meinem Fundus an Restmaterial. Ergänzt wird das Diorama durch Figuren von Preiser und Fahrzeugen von verschiedenen Herstellern. Das Diorama habe ich bei der Modellbaumesse in Wien 2013 ausgestellt.
Die andere LockheedDas nachstehende Bild zeigt dann das Flugzeug ohne Alterung im Flug. Dies ist der zweite Bausatz des gleichen Modells, den ich mir im Anschluss gekauft habe. Das Modell erhielt eine Sonderlackierung in hellem Messing-Metallic und wurde mit selbst gedruckten Decals beschriftet.
Diorama Obus-Park
Was war der Auslöser für das Diorama Obus-Park? Dieses Diorama ist eigentlich eine Kooperation zwischen Herrn Gruber und mir. Der Einfall für das Diorama kam von ihm, die Umsetzung wurde mir überlassen. Er ist begeisterter Sammler, von der Straßenbahn bis zum Zirkus findet sich alles in seiner Sammlung. Letzte Errungenschaften waren Obusse, die als Werbemodelle den Wilkinson-Rasierern beigelegt waren. Im selben Zug erstand Herr Gruber von Faller den Bausatz der "Städtischen Verkehrsbetriebe" und so wurde die Idee geboren, diesem Thema ein Diorama zu widmen und ein Park- und Ausstellungsgelände zu bauen. Übrigens kommt die Bezeichnung "O-Bus" nicht, wie von vielen irrtümlich angenommen, von Omnibus, sondern von Oberleitungs-Bus. Nachdem wir anhand der Modelle und einer gezeichneten Schablone den Aufbau festgelegt hatten, machte ich mich an die Arbeit. Da dieses Thema auch für mich Neuland war, recherchierte ich im Internet und landete so auf der Homepage des Obus-Museums in Solingen. Von dort erhielt ich auch die nötigen Infos, um das Diorama realistisch gestalten zu können. Leider war es aber so, dass ich vieles nicht nachbauen konnte, weil die Teile einfach zu klein waren und ich diese nicht fertigen konnte. Auch die Oberleitungen sind anders aufgehängt, ich musste auf andere Masten zurückgreifen und mir die Halterungen und Isolatoren selbst anfertigen. Auf Deutsch - der Oberleitungsbereich ist bedauerlicherweise nicht originalgetreu.
Helli und die Musik
Von Telfs habe ich ein Dio in Erinnerung auf dem Du Deine frühere Band verewigt hast. Ein Teil Deines vielseitigen Lebens war also auch die Musik. Musik mache ich seit meinem 1. Schultag, damals lernte ich Akkordeon und hatte dann im 2. Schuljahr schon meine ersten Konzertauftritte als Solist. So ging´s dann weiter: https://helmuts-hobbyseite.de/ueber-uns/meandmyfamily/diemusik.html Dass ich von 1989 – 1992 ein eigenes Tonstudio hatte, steht nirgends. Wir machten Werbejingles und auch einige bekannte Schauspieler und Radiomoderatoren der 80er Jahre etc. waren hier zu Gast und haben ihre eigenen Lieder hier vertonen lassen oder als Sprecher fungiert.. Heute spiele ich nur noch ab und zu Keyboard. Ich war zwar überwiegend Leadsänger, habe aber meine Stimme nach einer Virusinfektion 2010 endgültig verloren. Die Band mit dem Bus auf dem „Straßenfest“ ist eine Hommage an NCC und dieser LT Transporter ist genauso aufgebaut und beschriftet, wie ich ihn damals hatte. Den habe ich damals übrigens selbst lackiert und beschriftet. Das Geheimnis unter dem GranitblockWas ist das für ein Granitblock, der da ausgestellt ist ? Wie Du gleich sehen wirst, birgt dieser Granitblock ein Geheimnis: Eine Festung zur Hochzeit. Warum eine Festungsruine? Hintergrund für dieses Projekt war, dass sich der Sohn meiner Schwägerin zu seiner Hochzeit keine Sachgeschenke, sondern nur Bares gewünscht hat, weil die Wohnung eine neue Einrichtung bekommen sollte. Da die anderen Hochzeitsgäste Ihre Geldgeschenke überwiegend in Umschlägen überreichten, wollten wir hier einen anderen Weg beschreiten. Deshalb haben wir beschlossen, dem Brautpaar einen kleinen Goldbarren zu schenken. Nur - in einem Umschlag sah das auch nicht gerade gut aus und so kamen wir auf die Idee, den Barren wie einen Schatz zu verstecken. Aufgrund der Hochzeiten, bei denen ich Musik gespielt habe, konnte ich feststellen, dass die Ideen eigentlich immer die gleichen waren: Eine Schüssel oder Wanne, mit Sand oder feinem Kies aufgefüllt und mit Sandspielzeug für Kinder dekoriert. Oft kopiert und in diversen Variationen immer wieder gesehen. Im Handel gibt es mittlerweile andere "Schatzverstecke", aber diese sind halt auch Massenware und kamen deshalb für unser Vorhaben nicht in Frage. So überlegten wir, was machbar wäre. Als ich zufällig beim Suchen auf unsere Urlaubsbilder von alten Festungen in Italien/Rovereto stieß, entstand die Idee, den Goldbarren in einer Burgruine zu verstecken. Leider war für diesen speziellen Fall kein geeigneter Bausatz zu finden und so kaufte ich eine sündhaft teuere Silikonform, mit der ich die einzelnen Steine selbst gießen und diese dann nach Belieben zusammenfügen konnte. Anstatt einer Burg entstand nun eine Felsenfestung. Um eine Schatzkammer anlegen zu können, war es erforderlich, die Ruine höher zu setzen. In meinem Lager fand ich dann noch einige Styropor-Plattenreste vom Filmset, die ich dann für das Felsplateau und eine Felswand verwenden konnte. Planung und Vorbereitung:Da die Schatzkammer aber nicht so leicht zu finden sein sollte, habe ich mir überlegt einige Hindernisse einzubauen. Auf eine zugeschnittene MDF-Platte von 40 x 30 cm wurde die Grundfläche aus Styropor geklebt und dann mittels Heißdrahtschneider, Säge und Messer geformt. Während die Fläche auf zwei Seiten stark abfällt, ist sie auf der rechten Seite angeschrägt und enthält im hinteren Teil einen Abschnitt des Aufwegs zum Festungseingang. Als nächstes habe ich dann einige Tage lang nur Steine aus Gips und zum Teil aus Epoxidharz in verschiedenen Färbungen gegossen. Während der Trocknungszeit habe ich die (Haupt-)Schatzkammer aus verspiegelten Plexiglasplatten und polierten Plexiglaskuben angefertigt und diese zusätzlich mit einem blauen LED-Panel ausgestattet. Um die Kammer dann im Boden zu versenken, wurde ein entsprechender Ausschnitt aus der Bodenplatte geschnitten. Da noch Platz für die Batterien benötigt wurde, der Ausschnitt in der Fläche aber sichtbar war, erhielt das Plateau noch eine Felswand als Hintergrund, in der sich eine Höhle mit einem "Scheinschatz" über der eigentlichen Kammer befand. Auch diese wurde dann mit vier weißen SMD-LEDs hell ausgeleuchtet. Nachdem der Grundriss festlag und auch die ersten Steinreihen gesetzt wurden, erhielten der Innenhof und die Gebäude Bodenplatten aus bedrucktem Karton. Fertigstellung Nachdem die Mauern gesetzt waren, wurde die Schatzkammer eingebaut und komplettiert, damit sie nicht sofort auffindbar war. Im gleichen Zug musste auch die Felswand mit der Felsenhöhle angefertigt werden. Diese Arbeiten waren sehr aufwändig, da hier alles passgenau anzufertigen war und auch kein Lichtschimmer durchdringen durfte. Als dann die Ruine soweit fertig gestellt war, wurden die Felsen mit verschiedenen Grautönen verwittert und gealtert und an den Abbruchkanten noch mit etwas kiesigem Material bestreut. Eine Begrünung aus diverser Modellbaudeko vervollständigte das Diorama. Um dem Brautpaar die Suche etwas zu erschweren, habe ich dann die Festung mit "Schutthaufen" zugedeckt, die aber - um Staub zu vermeiden - aus Styropor, Gips, Steinschutt und Streumaterial gefertigt wurden und eine Verschüttung mehr oder weniger nur andeuten.Das Diorama selbst wurde in einer großen Attrappe versteckt, die einen großen verwitterten Steinblock darstellte. Dazu habe ich aber noch einen verrosteten Meißel - ebenfalls aus Styro und Gips - angefertigt und einen uralten Hammer dazu gelegt. Die gesamte Bauzeit betrug ca. 270 Stunden.
Eine Kiesgrube nach Vorschrift
Jetzt kommen wir zum unübersehbaren großen Mittelpunkt des Museums, die Kiesgrube/Kippe. Was steckt da für eine Geschichte dahinter? Da ich hauptberuflich in der Nähe von Bruckmühl eine Kiesgrube mit Kippe verwaltet habe und schon immer die Absicht hatte, so etwas nachzubauen, fing ich 2013 an, ein kleines Diorama in der Größe von 120 x 60 cm anzulegen. Doch schon bald stellte es sich heraus, dass das gar nicht so leicht war, weil der Umfang des Originals doch wesentlich größer ist und somit nur die Darstellung eines kleinen Teilbereichs möglich gewesen wäre. Ich habe noch einige Zeit herumprobiert und stellte dann die Arbeit ein. Für eine originalgetreue Nachbildung brauchte ich eine größere Fläche und somit bot sich die Insel in der Mitte meines Ausstellungsraums dafür förmlich an. Die hier gezeigte Kiesgrube mit Kippe habe ich genau nach Vorschrift aufgebaut und die Vorgaben nach der Kategorie Z 1.1 (Verfüllung bei Grundwassernähe) berücksichtigt, weil während meiner Tätigkeit auch Kies aus dem Wasser entnommen wurde. Weil die Dimensionen eines solchen Areals schon sehr ausladend sind, musste ich trotzdem einige "Verkleinerungen" – speziell die Steigungen im Gelände - vornehmen, um auf der Gesamtfläche alles unterzubringen. Das Diorama zeigt insgesamt die Zusammenfassung eines kompletten Tagesablaufs meiner ehemaligen Tätigkeit, die ich an meiner Arbeitsstelle alleine ausführte. Zur besseren Kenntnis sind die Mitarbeiterfiguren (also meine Tätigkeiten) mit roten Jacken versehen. Dies gilt auch in der Regel für die Fahrer der Radlader. Gleichzeitig soll das Diorama zeigen, mit welchen Problemen und Schwierigkeiten meine Tätigkeit verbunden war. Gesamtansicht des Dioramas Im Vordergrund auf der oberen Ebene das Diorama Kieswerk (früher eigenständig), der Betriebshof und die Kippe für erdhaltigen Aushub (Humus) und der Bauschuttcontainer. In der Mitte verläuft die Betonplattenstraße. Die graue Fläche im Hintergrund ist für wechselnde Motive vorgesehen. Hier befindet sich zurzeit ein kleiner Speditionshof mit einigen Gebäuden. Der Kiesabbau befindet sich auf der unteren Ebene. Rechts vorne ein kleiner Baggersee (noch ohne Wellen). Die Kippe, die in drei Ebenen aufgeteilt ist. Rechts neben dem Baggersee ist ein Sieb erkennbar. Hier wird Wandkies in groben Rollkies und feinen Ausgleichs- bzw. Straßenkies sortiert. Um das Ganze zu beleben, sind einige beleuchtete LKWs und Lichteffekte auf dem Diorama verteilt, wie z. B.: Die Ampelanlage an der Eingangskontrolle, Schweißlicht in der Schaufel des Radladers im Betriebshof, Innenbeleuchtung des Schuppens, Blitzlichter beim Fotoshooting im Kieswerk und LKWs mit Brems- und Rückfahrlichtern oder kompletter Beleuchtung. Ein Highlight der beleuchteten LKWs stellt der schwarze Kippsattelzug "Black Diamond" dar, der mit insgesamt 85 LEDs (66 an der Zugmaschine, 19 am Auflieger) beleuchtet ist. Die Beschriftungen der Fahrzeuge (bis auf zwei Ausnahmen) sind selbst entworfen und auf Nassdecals für Tintenstrahldrucker ausgedruckt worden. Die Kennzeichen der Fahrzeuge und die Namensschilder in den Führerhäusern stammen ebenfalls aus eigener Fertigung. Wie schon in meiner privaten Homepage (www.hellis-modellbauwelt.de) beschrieben, sind meine Modelle und Dioramen nicht immer todernst zu sehen und manche Texte, Darstellungen oder Namen auf den Fahrzeugbeschriftungen sollen ein bisschen zum Schmunzeln oder Nachdenken anregen..... Vorschriften, Vorschriften...... Wer glaubt, dass die Arbeit in einer Kiesgrube mit Kippe leicht ist, täuscht sich gewaltig. Nichts ist es mit "einfach hinfahren, abkippen und wieder rausfahren"..... Die Auflagen - speziell bei uns - waren sehr hoch und es gibt jede Menge Material, das nicht abgeladen werden darf, weil es verboten ist bzw. nicht in das Grundwasser gelangen darf. Die Liste der Verbotsstoffe ist sehr lang und ich möchte nicht näher darauf eingehen (Einige Beispiele sind im Ausstellungsraum zu sehen). Jede Anlieferung muss mit einem Herkunftsnachweis dokumentiert werden, in dem die Adressdaten, die Art des Materials und auch die ursprüngliche Grundstücksverwendung (z. B. Wiese, Einfahrt usw.) aufgeführt werden müssen. Gleichzeitig muss jedes zum Abladen einfahrende Fahrzeug in einer separaten Liste geführt werden. Also auch jede Menge Papierkram, den es zu erledigen gilt. Einige der tagtäglichen Situationen, sind auf dem Diorama dargestellt und werden auch erklärt. Auch die Zurückweisung eines mit nicht zulässiger Ladung ist hier zu sehen. Wie Du schon erwähnt hast, kann man eine Beschreibung der Arbeitsabläufe auf den Bildern in Deiner Modellbauseite nachvollziehen.
Werbetexte und WortspielereienBei der Besichtigungstour konnten wir eine Menge an diversen professionellen Beschriftungen sehen, die teils im Kundenauftrag, teils aus der Berufspraxis und teils aus Spass entstanden sind. Ein paar der versteckten Wortspiele haben wir hier abgebildet. Wie kam es zu den Beschriftungen – Was beschriftest Du alles ? Ich beschrifte so ziemlich alles, was sich beschriften lässt. Meistens mit Naßdecals aus unserem Sortiment oder aber bedruckbare Folien, Fotokarton usw., auch geplottete bzw. gefräste Schriften und Motive sind möglich, je nachdem für was sie gebraucht werden. Die eigenen Beschriftungen entstehen aus Ideen oder sind die Umsetzung von Eigenschaften, die man auch mit Namen versehen kann: Bspw. L. Angsam Schnelltransporte, B. Illig Brennstoffe, Murcks Altbausanierung, G. Rümpel Hausmeisterservice usw. Aber auch so mancher Seitenhieb auf negative Eigenschaften ist oft durch eine passende Namensgebung vorhanden….. Die eigenen Beschriftungen heben sich auch gegenüber der Masse der im Handel erhältlichen Modelle ab. Wenn ich so an manche Hersteller denke, deren Modelle dann überall auf verschiedenen Anlagen zu sehen sind (schau´ mal, den hab´ ich auch daheim..) bleiben meine Modelle eben Einzelstücke und sind vielleicht deshalb auch Hingucker. Natürlich werden auch Kundenwünsche berücksichtigt, wie man auf einigen Modellen sehen kann. SHT-Truck, MTS-Spedition, Trix-Module, Flugzeug auf der Lampe usw.
Das Ende eines sehr schönen TagesNach einem erfüllten Tag mit schönen Modellen, Dioramen und vielen interessanten Geschichten beendeten wir die Museumsbesichtigung und rundeten das Ganze mit einem gemeinsamen Abendessen in der naheliegenden Sportgaststätte ab, bei dem natürlich weiterhin viel fachgesimpelt wurde. Was gibt es für Zukunftspläne ? Eventuell noch aktuelle Projekte: Queen Mary 2 (1:400) als Diorama mit den Terminals des alten Cruise Centers in Hamburg (mehr als 1300 LEDs) 30,5 cm Skoda Mörser v. 1916 in 1:35 als Bezug zu unseren Festungsexpeditionen Bismarck in 1:200 – Gegenüberstellung zur Bohrinsel Panther in 1:16 von Hachette, Darstellung ähnlich wie einige Panzer in Sinsheim Und noch vieles mehr, Bearbeitung je nach Gesundheitszustand…. Kurz vor Mitternacht haben wir uns dann von Helli und Bruckmühl verabschiedet mit dem tollen Gefühl, einen wunderschönen Tag genossen zu haben.
Wir treffen uns am 19.10. in Ried/Innkreis ! Dort hat Helli seinen Stand mit vielen Dingen, die ein Bastler dringend braucht, verbunden mit vielen Tipps und fairen Preisen ! HMW steht übrigens für Hellis Modellbauwelt. Wolfgang Hartung Publiziert am 24. September 2019 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |