Kulmbach 2019 Teil 109.08.2019 - 11.08.2019Alles wieder beim AltenEifrige Besucher der Kulmbacher Zinnfigurenbörse und Leser meiner Berichte wissen noch, dass vor zwei Jahren aufgrund der unter dem Festzelt liegenden Tiefgarage und deren Sanierung die Börse kurzum auf das Gelände der Kulbacher Brauerei verlegt wurde, was zusammen mit dem durchwachsenen Wetter das Börsenerlebnis etwas schmälerte. In 2019 erlebten die durch die Bank zufriedenen Besucher wieder Idealzustände: Ein sehr geräumiges Zelt wieder direkt neben der Dr. Stammberger Halle, in der wie immer der Wettbewerb stattfand. Man musste also nur umfallen, um von den Händlern zu den Wettbewerbern zu gelangen. Sehr zu begrüßen war die Tatsache, dass Besucher erstmals bereits am Donnerstag während der Aufbauphase der Aussteller die Halle betreten durften. Das Wetter spielte sehr gut mit. Es war weder zu heiß, noch regnete es. Es gab also nichts zu meckern. Direkt vor dem Zelteingang waren Biertische mit ausreichenden Sitzplätzen installiert und mit dazugehörigen Kaffee- und Imbissbuden bestückt. Hier konnte man gemütlich Platz nehmen, plaudern und eingekaufte Schätze begutachten. Über die zahlreiche Gastronomie im direkten Umkreis der Atstadt kann man sich sowieso nicht beklagen. Vermißt habe ich die Empore im Zelt mit dem zugehörigen Michael von Germania- Figuren. Die war immer ganz praktisch, um die Geschehnisse von oben zu fotografieren. Aber man kann halt nicht alles haben. Leider gab es diesmal auch schlechte Nachrichten. So haben wir, wie sehr viele Figurenfreunde mit großem Bedauern von dem viel zu frühen Verlust von Roland, dem Bruder von Alfred Umhey erfahren. Er wird allen, die ihn kannten und schätzten, sehr fehlen ! Es ist aber gut zu hören, dass sich Alfred trotz allem nicht unterkriegen läßt und weiter an den gemeinsamen Plänen arbeitet und damit auch den Wunsch seines Bruders erfüllt. Die Dr. Stammberger-HalleBereits in der Vorhalle trifft man auf liebe alte Bekannte, an deren Ständen der Sammler tolle Schnäppchen realisieren kann. Hier wird auch schon das Auge des Figurenliebhabers verwöhnt und man bekommt wertvolle Informationen über kommende Ausstellungen. Helena hat uns z.B. das geschichtsträchtige Schmalkalden mit ihren Ausführungen sehr schmackhaft gemacht. Dort finden am 8. und 9. August 2020 Zinnfigurentage statt. Nachdem im nächsten Jahr kein Termin für Kulmbach ist, gibt es keine Überschneidung und man hat nicht die Qual der Wahl.
Eine Projektidee der Brüder UmheyEin "Europäisches Figurenmuseum" könnte in Lampertsheim entstehen. Das war die Idee von Roland und Alfred. Die Umsetzung dieses Plans ist nun leider durch den Tod seines Bruders Roland für Alfred Umhey schwieriger geworden. Dennoch hält Alfred an diesem Plan fest,schon allein deshalb, weil sich sein Bruder das auf jeden Fall gewünscht hätte. Das Museum soll verbunden sein mit einer Werkstatt für Workshops und einer kleinen Forschungseinrichtung in einer noch zu klärenden Rechtsform mit einem Förderverein. Lampertsheims Bürgermeister Störmer sprach sich dafür aus, das Angebot zu nutzen und die Sammlung der Nachwelt zu erhalten, wenn sich eine Möglichkeit finde. Mit einem solchen Museum wäre Lampertsheim wieder ein Stück interessanter. Citymanager Dewald sprach von Gedankenspielen, so könne er sich die Stadt Lampertsheim als Schnittstelle zu Schulen und anderen vorstellen. Klingt gut, aber geht das ? Kann das gelingen ? Die deutsche Museumslandschaft ist vielfältig und kämpft um die Gunst der Besucher. Deren Ansprüche sind hoch. Einfach etwas ausstellen, das reicht heutzutage nicht. Konzept und Präsentation müssen Jung und Alt, Fachleute wie Laien überzeugen - und auch Spaß machen. Die Brüder Umhey haben im Ausland bereits reichlich Museumserfahrung gesammelt. Wenn sie die nach Lampertsheim bringen können und entsprechend professionelle Unterstützung erfahren, kann das Museum Wirklichkeit und ein Gewinn für die Stadt werden. Soweit der Auszug aus einem Gemeindeblatt. Wir drücken beide Daumen für dieses ambitionierte Projekt !
Helena (das Mädchen in der Bildmitte) hat uns Schmalkalden schmackhaft gemacht.
Die A.F.C.F.E.F.Vereinigung von Figurenliebhabern und Figurensammlern aus dem Osten Frankreichs. So kann man die Abkürzung AFCFEF übersetzen. Hier die interessante Geschichte dieser Vereinigung und wie die Franzosen nach Kulmbach kamen. (übersetzt nach dem Text von Jean Luc Vainnant). Am 21. April 1996, trafen sich einige Träumer im Museum von Saint Die des Vosges. Einige waren Sammler aus dem "Grand Est", die sich bereits vorher an diesem Ort getroffen hatten. Es gab Liebhaber und Spezialisten von fast allen Einzelheiten aus der Welt der Figur. Es entstanden bald Projekte. Zwischen Museums- und Schlachtfeldbesuchen wurde 1997 in Epinal eine erste Ausstellung zum Thema Modellieren veranstaltet. Der Verein hatte anfangs nur zehn Mitglieder, die aber von einer großen Begeisterung getragen wurden. Im selben Jahr trat ein Offizier der deutschen Armee, der dem Straßburger Eurokorps zugeteilt worden war, der Gruppe bei. Diese Mitgliedschaft wird für den Rest der Geschichte noch wichtig sein.1998 zeigt der AFCFEF im Pavillon Joséphine inmitten des prächtigen Parks der Orangerie in Straßburg flache Figuren. Der Verein ist sehr stolz darauf, seinen ersten Zinnteller zu veröffentlichen. Ausstellungen von flachen Figuren folgten dann einmal jährlich in verschiedenen Städten des Grand Est; Saint-Dié, Saint-Privat (anlässlich des 130. Jahrestags des Deutsch-Französischen Krieges von 1870), Kaysersberg, Sélestat, Niederbronn Les Bains. Dann war die erste europäische Figurenshow in den Salons des Schlosses Stanislas in Lunéville, die viele Clubs, Händler und Handwerker aus Frankreich, Belgien und Deutschland vereinigte. Nach der zweiten Ausstellung in Lunéville konnte das Event leider nicht mehr am selben Ort wiederholt werden, da ein Großbrand den kleinen Versailler Lorrain verwüstete. Dank der dynamischen Zusammenarbeit von Verbandsbüro und Gemeinde blieb die Veranstaltung jedoch nachhaltig bestehen. 2008 fand die fünfte Ausgabe dieser Show in Lunéville statt (1. Oktoberwochenende 2008).Zur gleichen Zeit nahmen die Mitglieder an mehreren Ausstellungen in Frankreich und in Deutschland teil, bei denen die Aktion des Clubs anerkannt wird, insbesondere durch eine Partnerschaft mit den Figurenfreunden aus Koblenz (Deutschland), der Initiative eines deutschen Mitglieds der AFCFEF und des oben genannten Offiziers. Für eine Weile wird ein Newsletter veröffentlicht. Einer der Artikel in diesem Newsletter, in dem der Schatzmeister der Vereinigung über seinen ersten Besuch auf der Kulmbach-Messe berichtete, wurde von unserem "Offizier" ins Deutsche übersetzt und durch die Zeitschrift "Zinnfigur" veröffentlicht. Das erweckte die Aufmerksamkeit des Tourismusbüros der Stadt Kulmbach. Seitdem ist alle zwei Jahre ein AFCFEF-Stand in der Stadthalle Kulmbach zu sehen. Gegenwärtig zählt die AFCFEF ungefähr vierzig Mitglieder, hauptsächlich aus den Abteilungen des Grand Est, aber auch aus ganz Frankreich, aus Deutschland, aus Belgien und sogar aus Spanien.Die Partnerschaft mit dem Koblenzer Figurenklub bietet Gelegenheit zu einem interessanten Austausch. Jeder sendet eine Delegation an Ausstellungen, die vom anderen organisiert werden. Das letzte Treffen war für eine französische Delegation ein unvergessliches Pfingst-Wochenende am Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Der Verein hat kein Interesse, Wettbewerbe zu organisieren, weil es den Migtgliedern nicht darum geht, die Besten zu sein, sondern das Hobby mit Kompetenz, Leidenschaft und Begeisterung zu teilen". Auf der Internetseite der AFCFEF gibt es tolle Bilder von den Arbeiten der Mitglieder zu sehen ! Es geht doch nichts über Abkürzungen
Andreas der Maler und Belaschk der Sammler
Anmeldung zum WettbewerbWas am Freitag langsam anlief, gewann am Samstag an Dynamik.
Das war jetzt erst das VorspielWie man sehen konnte, war bereits der Vorraum eine kleine Schatzkammer. Da im Wettbewerbsraum noch die Aufstellung der Figuren im Gange war, haben wir beschlossen, uns in das benachbarte Zelt zu den Händlern zu begeben. Hier nur eine kleine Auswahl von den Schildern der Marktstände, die wir ohne Wertung nebenbei fotografiert haben. Man kann aber schon erkennen, warum die Zinnfigurenbörse Kulmbach immer das Mekka der Figurenfreunde genannt wird. Traditionell heißt das Event immer noch "Zinnfigurenbörse", es ist aber längst auch eine "Resinfigurenbörse". Übrigens: Keine Angst - Der Text wird weniger, die Figurenbilder werden mehr ! Wolfgang Hartung Publiziert am 27. August 2019 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |