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28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

What if 1946

von Michael Franz (1:35 Trumpeter)

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Die 28-cm-Kanone 5 (E) wurde bereits ab 1934 von Krupp als Eisenbahngeschütz entwickelt und in Kooperation mit Hanomag gebaut. Bis 1940 waren acht Geschütze, bis 1945 gar 25 Geschütze einsatzfähig, so dass das K5 zum Standardgeschütz der Deutschen Eisenbahnartillerie wurde. Die Bedrohung der auf Schienen angewiesenen Großgeschütze durch immer leistungsfähigere Bomber der Alliierten wuchs im Laufe des Krieges, so dass Adolf Hitler persönlich eine Weiterentwicklung der Geschütze befehligte. Im Mai 1946 war der erste Prototyp des neuen Geschützes fertig zur Präsentation vor dem Führungsstab der Deutschen Wehrmacht.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Auf Basis der 28-cm-Kanone K5 entstand ein neuartiges Geschütz, welches eine gegenüber dem K5 gekürzte Rahmenlafette besaß, in der die Rohrwiege mit dem 28,3 cm Geschützrohr gelagert war. Das Geschützrohr selbst war ebenso wie die Rahmenlafette kürzer im Vergleich zum K5. Wesentlicher Unterschied jedoch war die Lagerung des gesamten Geschützes nunmehr auf zwei umgebauten Fahrgestellen des E-75 Einheitspanzers. Durch diese sogenannten E-75 Lastenträger waren die Geschütze flexibel einsetzbar und nicht mehr auf das Schienennetz angewiesen.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Wie viele dieser Geschütze ab 1946 tatsächlich im Einsatz der Deutschen Wehrmacht waren, ist bis heute nicht überliefert. Weder Pläne noch sonstige Zeichnungen haben den 2. Weltkrieg überdauert, allerdings ranken sich bis heute Legenden und Mythen, wonach diese Geschütze tatsächlich so im Einsatz gewesen sind. Ob diese jedoch der Wahrheit entsprechen oder frei erfunden sind, ist nicht überliefert.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Drei Bausätze von Trumpeter sind notwendig, um dieses Projekt zu verwirklichen. Zunächst das bereits etwas ältere, aber noch immer hervorragende Modell des 280mm K5(E) Leopold Eisenbahngeschütz, von dem allerdings nur die Rahmenlafette samt Rohrwiege und Geschürzrohr Verwendung finden werden. Sowohl Rahmenlafette als auch das Geschützrohr werden gekürzt bzw. umgebaut und in der Optik teilweise abgeändert und modernisiert. Die Eisenbahnfahrgestelle finden ebenso wenig Verwendung wie auch die Energiezentrale. Somit verbleibt ein Großteil des Bausatzes für die Restekiste und kann später anderweitig benutzt werden.

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Die beiden E-75 Lastenträger entstehen auf Basis der Trumpeter E-75 Flakpanzer und werden entsprechend umgebaut. Während bei dem hinteren Fahrzeug die Auspuffanlage am Heck verbleibt, wird diese beim vorderen Fahrzeug auf die Seite verlegt. Ob die Auflagen für das Geschütz in der jeweiligen Fahrzeugmitte angeordnet werden, oder an die Front bzw. ans Heck wird sich noch zeigen - je nach dem wird dann auch die Motorabdeckung entsprechend verlegt werden müssen.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Von Friul stammen die Metallketten für beide Fahrzeuge und sorgen hier nochmals für weitere Details. Ein Großteil der Änderungen erfolgt jedoch aus Plastikprofilen/-platten, Messing, Draht und Teilen aus der Restekiste, bzw. neu angefertigten Bauteilen.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Als Basisfahrzeuge dienen zwei E-75 Standardpanzer, bei denen zunächst der Mittelteil mit der Öffnung für den Turm herausgetrennt und mit Plastikcard verschlossen wird. Von der Innenseite werden weitere Verstrebungen und Stützen eingesetzt, um später dann das Lastengewicht der Kanone tragen zu können. Nach dem Verspachteln aller Übergänge wird die gesamte Oberfläche mit flüssiger Spachtelmasse mittels eines alten Pinsels betupft, um eine Gussstruktur darzustellen. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt und zwischengeschliffen, bis eine realistische Oberfläche entsteht. Fotoätzteile von Aber und Voyager dienen dann der weiteren Detaillierung der beiden Fahrzeuge, hinzu kommen Leitungen aus Lötzinn, sowie zwei Kugelblenden von Royal Model mit Metallrohren von RB Models zur Darstellung der Bord-MGs. Aus rund zugeschnittenem Plastikmaterial wird die Aufnahme in der Mitte für die Kanone dargestellt, ein passender Kunststoffring mit Bohrungen für die Schraubenköpfe wird aufgesetzt. Mittig wird zuletzt ein Messingrohr eingesetzt, um die Lafette dann zu halten.

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Der Bausatz des Leopold Eisenbahngeschützes von Trumpeter dient als Teilespender - ein teures Unterfangen wenn man bedenkt, dass die beiden Waggons und weitere Teile am Ende übrig bleiben werden. Zunächst wird der gesamte Geschützmechanismus zusammengesetzt. Dieser bleibt beweglich. Die doppelwandigen Außenseiten werden anschließend in der Länge gekürzt - an der Front um ca. 7 cm, am Heck um weitere 9 cm. Somit wirkt das gesamte Geschütz wuchtiger und aggressiver als die lange Ausführung des Leopold. Die Ober- und Unterseiten werden entsprechend angepasst, Übergänge dann mit Plastikcard verschlossen.

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Nach dem Verschleifen aller Übergänge und angepasster Bereiche werden auf der Unterseite an Front und Heck die Auflagen für die Anbindung an den beiden Lastenträgern ergänzt. Diese bestehen aus Kunststoffteilen und -Profilen, die angepasst und mit Draht noch weiter ergänzt wurden. Auch hierbei war der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Geschützrohr des Leopold wird in einzelne Segmente unterteilt, die anschließend jeweils gekürzt wurden. Insgesamt ist das Geschützrohr im Vergleich zum ursprünglichen Teil des Leopold um fast 10 cm gekürzt und wirkt dadurch zusammen mit dem ebenfalls gekürzten Unterbau wuchtiger und aggressiver.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Nach dem Verspachteln, Verschleifen und Versäubern wird das Rohr in der Rohrwiege montiert, anschließend weitere Details wie Leitern, Handräder und Hebel, Abdeckungen, Schalter und vieles mehr ergänzt. Die beiden seitlichen Geländer mussten ebenfalls in der Länge gekürzt und jeweils an den Enden überarbeitet werden. Auch die seitlichen Leitern mussten gekürzt und angepasst werden, um nicht bei Kurvenfahrten von den Lastenträgern beschädigt zu werden. Der Munitionskran, welcher beim Leopold ursprünglich auf der Kraftzentrale angebracht war, wird mitsamt Unterbau, Gitterboden und Drehmechanismus umgebaut und am Heck des Geschützes fest montiert.  

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Auch der Lademechanismus wird angepasst und - im Vergleich zum Leopold - auf der anderen Fahrzeugseite angebracht. Es folgen abschließend einige weitere Kleinteile aus dem Bausatz des Leopold, bevor dann die Detaillierung mit weiteren Teilen aus der Restekiste sowohl an Geschütz als auch an den beiden Lastenträgern folgt. Die zusätzliche Abstützung mittig unter dem Geschütz wird aus Plastikplatten und -Profilen scratch gebaut und später dann nach der Lackierung fest montiert.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Die Lackierung des Geschützes erfolgt zerlegt in einzelnen Baugruppen: die beiden E-75 Lastenträger, die Hauptlafette des Geschützes, das Geschützrohr, die zusätzliche Abstützung sowie sämtliche Laufräder der Fahrzeuge. Alle Baugruppen erhalten zunächst eine Grundierung mit Vallejo's Black Primer, bevor dann die eigentliche Lackierung erfolgt. Vallejo's German Yellow Primer, aufgehellt mit Altweiß und hellem Beige dienen zur Aufhellung einzelner Bereiche. Das Geschütz selbst wird mit Red Primer von AK Interactive lackiert, bevor dann Hull Red von Vallejo partiell auflackiert wird. Auch hier folgen weitere Aufhellungen mit Rot und Orange. Das Geschützrohr sowie die tellerförmige Abstützung werden in Panzergrau lackiert.

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Im nächsten Schritt folgt ein Auftrag Chipping Medium, dem dann die Maskierung des Tarnmusters folgt: Auf den beiden E-75 Fahrgestellen werden Linien quer über das Fahrzeug maskiert, bevor dann dunkelgrüne Streifen auflackiert werden. Für harte Kanten sorgt eine Maskierung mit Tape am Geschütz, wo dann unterschiedlich förmige Linien, Ecken und Formen in einem hellen Beige aufgebracht werden. Die Tarnmuster werden dann ebenfalls aufgehellt, bzw. nachschattiert, bevor dann mit warmem Wasser und einem Borstenpinsel ein Chipping der Tarnmuster folgt. Anschließend werden sämtliche Details mit dem Pinsel bemalt.

28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

Nachdem die Lackierung in den Grundfarben, sowie das Tarnmuster lackiert sind, werden die Weißmetallketten von Friul brüniert, lackiert und mit Washes sowie Pigmenten gealtert und verschmutzt. Die metallene Oberfläche kehrt zurück, indem die Ketten nach dem Altern angeschliffen werden. Anschließend werden die Ketten aufgezogen und fixiert. Erster Schmutz wird dann per Airbrush mit beiger Farbe im unteren Bereich auflackiert, bevor dann die mittige Abstützung an der Kanone fixiert wird. Die Hydraulikstempel der Abstützung werden silber poliert. Es folgen nun weitere Details sowie Lackschäden, blankes Metall etc.

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28 cm Kanone auf E-75 Lastenträger

 

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 15. Juni 2019

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