7" Brooke Riflevon Marcos Felipe (1:35 Eigenbau)
Als Brooke Rifle wird ein Vorderlader-Geschütztyp bezeichnet, der von John Mercer Brooke, einem Offizier der Konföderierten Staaten, zur Zeit des Sezessionkrieges entworfen wurde. Augenfälligste Kennzeichen sind eine rauhe Oberfläche, ein sich zur Mündung hin verjüngendes Rohr und mindestens eine Bandage zur Verstärkung des Kanonenbodens. Sie wurden von den Tredegar Iron Works und den Selma Naval Ordnance Works hergestellt.
Es waren gebohrte und mit sieben rechtsdrehenden Zügen (deswegen die Bezeichnung "Rifle") versehene Geschütze in den Kalibern 6,4“, 7“, und 8“, die sowohl panzerbrechende als auch Sprenggranaten verschießen konnten. Sie wurden in Küstenschutzbatterien und auf Schiffen der Konföderierten Marine verwendet. Ein Teil der Bewaffnung der CSS Virginia/Merrimac bestand aus Brooke Rifles.
Mein Modell stellt eine 7“ Brooke Rifle dar, die ich auf eine Mittelpivotlafette gesetzt habe. Es ist im Maßstab 1:35 gehalten und wieder ein kompletter Eigenbau. Das Kanonenrohr habe ich aus einem alten Pinsel gefertigt. Dazu wurden Teile von Kugelschreibern und Tintenrollern verwendet, weiterhin verschiedene Kartons, Polifan-Schaum und Blech.
Das Deck besteht aus Karton vom Umschlag eines Notizblockes. Mit einem Kugelschreiber drückte ich die Kanten für die Planken ein. Grundiert ist es mit brauner Acrylfarbe, die Washings erfolgten mit Schwarz. Für die Schattierungen der Oberflächen benutzte ich Aquarellstifte. Das Pulverfass besteht aus dem Stück eines Tintenrollers, das ich mit dünnen Kartonstreifen beklebt und mit Acrylfarben bemalt habe.
Zu guter Letzt integrierte ich das Modell in eine kleine Vignette, die ein Stück einer Küstenbatterie darstellt und aus Polifan-Schaum, Karton, Sand, Balsaholz, Kupferdraht und vielem mehr gebaut ist. Die Szene beleben drei Figuren, die aus einem Afrikakorps-Satz stammen und die ich als Soldaten der konföderierten Armee bemalt habe. Der knieende Soldat ist aus Teilen von fünf anderen zusammengesetzt. Eine Menge Ausrüstungsgegenstände für das Geschütz und die Soldaten, alle im Eigenbau entstanden, ergänzen das Diorama. Eine Möwe, die sich auf der Mauer niedergelassen hat, beäugt neugierig die Szene. Ich hoffe, es gefällt!
Marcos Felipe, Publiziert am 27. Februar 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |