Messerschmitt Me 163 B Kometvon Frank Pipek (1:72 Academy)Die Messerschmitt Me 163 „Komet“ zeichnete sich durch eine außergewöhnliche Konzeption und für ihre Zeit unerreichte Geschwindigkeits- und Höhenleistungen aus. Ihr Jungfernflug mit dem Walter II-203 b Triebwerk fand am 13.August 1941 statt. Aber Probleme mit dem Triebwerk und der Aerodynamik sowie die Tatsache, dass einem stationären Raketenjäger für den Ostfeldzug keine Bedeutung zugemessen wurde, verzögerten die Entwicklung. Ebenso fanden die Bombenangriffe auf das Reichsgebiet zu dieser Zeit nur Nachts statt und waren noch relativ unbedeutend. So kam es dazu, dass erst ab Mai `44 die Luftwaffe Serienmaschinen erhielt, mit denen erste Einsätze geflogen wurden. Schwerpunkt hierbei war dann der Stützpunkt Brandies bei Leibzig, wo die „Komet“ zum Schutz der Leuna-Werke eingesetzt wurde. Insgesamt war aber der Einsatzwert der Maschinen gering – ungenügende Reichweite, zu kurze Brenndauer des Triebwerks, die hohe Annäherungsgeschwindigkeit und die daraus resultierende kurze Zeit zur Zielbekämpfung stellten die Piloten vor ungewohnte Probleme. Auch war die Maschine beim anschließenden „Segelflug“ zur Heimatbasis gegen angreifende allierte Jäger so gut wie wehrlos. Die erhofften Erfolge blieben aus und die Piloten des JG 400 konnten nur 9 bestätigte Luftsiege erzielen. Academy hat nun vor einiger Zeit einen Bausatz dieses Raketenjägers im Maßstab 1:72 herausgebracht. Das Modell der Me 163 weist feine versenkte Gravuren auf und überzeugt durch eine gute Detaillierung und Paßgenauigkeit. Darüber hinaus hat man noch die Möglichkeit, alternativ die zweisitzige Trainerversion der „Komet“ zu bauen. Erfreulich ist ebenfalls, dass der für den Einsatz typische Scheuch-Schlepper ebenfalls beiliegt! Ich habe das Modell praktisch „aus dem Kasten“ gebaut, lediglich im Cockpitbereich brachte ich einige zusätzliche Details an. Ein fotogeätztes Gurtzeug und einige Griffe und Hebel von Eduard, daneben verfeinerte ich noch das Reflexvisier und fertigte die Abstrebungen der Panzerglasscheibe aus heißgezogenem Plastik an. Bei der Lackierung kamen wie immer Acrylfarben von Gunze zum Einsatz, und zwar in den Farbtönen RLM 76 / 81 / 82. Zuvor grundierte ich das Modell mit Humbrol Polished Aluminium. Mit einer abgerundeten Cutterklinge brachte ich nach der kompletten Bemalung einige Gebrauchsspuren in Form von abgeplatzter Farbe an. Anschließend erfolgte der Überzug mit Gunze-„Gloss“ Klarlack und nach ausreichender Trocknungszeit der Auftrag der Decals. Diese ließen sich hervorragend verarbeiten. Dann erfolgte die Einfärbung der Gravuren mit Künstlerölfarben und die Versiegelung mit mehreren dünnen Schichten Gunze-„Flat“ Klarlack. Zum Abschluß brachte ich noch einige Schmauchspuren an den Kanonenöffnungen mittels Pastellkreide an. Frank Pipek Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |