2. Dioramica Teil 217.11.2018 - 18.11.2018Nun kommen die Teilnehmer zum Zuge. Sie und die Besucher waren zahlreich und international vertreten. So hatten Dioramenfreunde aus Österreich, Frankreich, Belgien, Nicaragua, Neuseeland, Spanien und Großbritannien das Vergnügen an dieser einzigartigen Ausstellung teilzunehmen. Die Besucherzahl lag knapp über der Zahl vor 2 Jahren, war also wieder erfolgreich und wird in zwei Jahren selbstredend fortgesetzt. Man hatte die Gelegenheit etliche Neuheiten an Figuren, Dioramen, Zubehör und technischen Bastelhilfen kennenzulernen. Viele Künstler in diesem Bereich von Rang und Namen konnte man über deren Techniken bei der Modellierung oder Bemalung befragen. Und das alles in freundschaftlicher gemütlicher Atmosphäre . Eben ein Familientreffen wie wir alle es kennen und schätzen. In diesem Zusammenhang nochmal vielen Dank für die hervorragende Organisation an die "Urväter" der Veranstaltung Wolle und Patrick, sowie herzliche Grüße an alle Freunde, die wir wieder treffen durften. GROVE DENWas ist das, wird sich so mancher denken, der bisher noch keine perfekten Bäume für seine Dioramen gefunden hat. Dieses Rätsel wurde auf der Dioramica gelöst. Hinter GROVE DEN steht Jos Geurts, der es, so glaube ich, wie kein anderer schafft, Bäume für den Modellbau zu modellieren, bei denen fast kein Unterschied zu den echten Vorbildern zu erkennen ist (mal abgesehen von der Größe). Hier hatte man endlich die Möglichkeit, diesen"Baumexperten" einmal persönlich zu erleben. Er demonstrierte die Entstehung seiner Arbeiten und gab den interessierten Besuchern viele Tipps mit auf den Weg. Er arbeitete mit Hingabe ohne Pause, so daß ihm seine liebe Frau das Mittagessen zum Arbeitstisch reichte, das aber trotz alle Mühe kalt wurde. Interessant ist auch zu sehen, wie groß die Bäume im Verhältnis zu den Figuren sein sollten, um eine realistische Darstellung zu erreichen. Das wird meistens unterschätzt.
Renovierung einer alten FestungDani war zum ersten Mal Projektleiterin bei "Outlander 1743". Bisher war sie zwar schon beteiligt an den Großobjekten des Museums, aber Planung und Ausführung eines kompletten Dioramas war ein völlig neues Kapitel für sie. Da sie auch noch Liebhaberin der erfolgreichen Serie gleichen Namens ist, war so eine perfekte Grundlage vorhanden, um den Familiensitz von Jamie wiederzubeleben und quasi nach eingehender Recherche das Original zu "renovieren". Recherche heißt in diesem Fall mehrfacher Besuch des Vorbildes in Schottland, verbunden mit unzähligen Fotos. Diese Faktoren, sowie ihr Talent zum Modellbau waren die Voraussetzung für dieses wunderbare Diorama, das zurecht mit dem Publikumspreis belohnt wurde. Insider wissen, dass sie bei der Entstehung des Dioramas mehr als einmal "Blut und Wasser" geschwitzt hat. Herzlichen Glückwunsch, liebe Dani, für diesen hervorragenden Einstieg ! Diana Gabaldon, die für die schönen Romane Pate steht, war ebenfalls begeistert und hat ihr aus den USA zu dieser tollen Arbeit gratuliert, was man auf der Collage des zweiten Bildes sehen kann.
Meine WienerDass gleich eine ganze Delegation meiner Wiener Clubkameraden bei dieser Ausstellung teilgenommen hatte, war natürlich eine besondere Freude für mich. So hatten wir viel Gesprächsstoff mit Jutta, Brigitte, Harry, Raimund, den zwei Rainers und Karl, die alle den weiten Weg nicht gescheut haben. Wusste ich doch, dass damit immer sehr schöne Dioramen und jede Menge Spass verbunden sind. Sehr schön war es für mich auch, den "Boss" der IPMS Austria, den Reinhardt als Besucher zu treffen.
Der kleine Bully auf dem Flugplatz SpitzerbergWarum gehe ich bei diesem kleinen Fahrzeug in 1:72 in's Detail, das auf Rainers Diorama eher eine Nebenrolle spielt ? Ich bin zwar ein bekennender Bully-Fan, aber das ist nicht der Grund. Vielmehr möchte ich einmal anhand dieses hübschen Nebendarstellers demonstrieren, was sehr oft in Dioramen steckt, ohne dass es der Betrachter wahrnimmt bzw. in der Regel aufgrund der Menge der Angebote gar nicht wahrnehmen kann. Dieser kleine Kerl war einmal Hauptdarsteller in einem Bericht in der Club-Zeitschrift Modellpanorama des IPMS Austria (Ausgabe 2017/4). Darin wird seine Geschichte im Zusammenhang mit dem Erstflug erzählt sowie der aufwändige Umbau des Original Siku-Modells ausführlich dargestellt. Fazit: Es lohnt sich sehr oft, wenn man sich Zeit für Details nimmt. Wenn man sich darüber hinaus auch noch mit dem Aussteller unterhält, ist in der Regel der Genuß perfekt, sowohl für den Aussteller, als auch für den Betrachter.
Ein Juwel aus NeuseelandBei der internationalen Besetzung der Dioramica hat Reinhold wahrlich den Vogel abgeschossen ! Er scheute keine Kosten und Mühen, sein kleines Juwel von Neuseeland nach Hann.Münden zu transportieren. Er hatte es extra für die Dioramica gebaut. Als er in unserem Forum sein Vorhaben schilderte, haben sich alle sehr auf seinen Besuch gefreut, aber gleichzeitig große Bedenken wegen des Transportes gehabt. Wenn man sich die Flughafen-Kontrolle vorstellt, wie sie vor einem kleinen Koffer steht, der innen aufgrund der Beleuchtung mit Drähten versehen ist, könnte man in der heutigen Zeit schon auf dumme Gedanken kommen. Reinhold ist jedoch ein sehr unkomplizierter Typ, der diese Bedenken mit Humor betrachtete und es aufgrund seiner genialen Konstruktion schaffte, dieses Kleinod ohne Schaden und Schwierigkeiten an Ort und Stelle zu bringen. Da er den Aufwand für den Rücktransport nicht noch einmal betreiben wollte, hatte er geplant, das schöne Stück bei der Ausstellung zu verkaufen. Und das hat er auch gut realisieren können. Wenn man allerdings die Arbeit dabei in's Kalkül zieht, war es sicher ein Schnäppchen für den Käufer. Das weiß jeder, der schon einmal ein Modell oder Diorama an den Mann / die Frau gebracht hat. Wieder mal ein sehr schönes Modell, bei dem ich heilfroh bin, dass es in einem Forum "konserviert" ist, bevor es auf Nimmer-Wiedersehen verschwindet. Das kommt mir als Sammler natürlich besonders entgegen. Wer die Entstehungsgeschichte nachlesen will: www.geschichte-in-miniaturen.de (im Forum).
Startup DioHistory - Qualität aus HandarbeitJa, so etwas wie Startup gibt es natürlich auch im Modellbau. Da sind allerdings nicht Riesensummen für die Investition gefordert sondern in erster Linie Fantasie und Können (was natürlich auch bei den großen Startups, die man aus der Presse kennt, unabdinglich ist). Dazu kommt naturgemäß eine ordentliche Prise Geschäftssinn. Diese Eigenschaften haben Ilona und Sascha zweifellos, wie man bei Dio History sehen konnte. Ihre Geschäftsidee liegt im Bereich Zubehör für 1:72er Dioramen. Ich hatte das Vergnügen, die beiden vor ein paar Jahren bei einer Ausstellung in Eschwege kennenzulernen. Schon damals zeichnete sich bei der Unterhaltung etwas Erfolgsversprechendes ab. Sascha modelliert Großartiges aus Styrodur, Ilona sorgt für tolle Bemalung und produziert Details mit Plastik-Cards über Computer-Software. Beide generierten großes Interesse an ihrem Stand und konnten mit den ebenfalls anwesenden Händlern, die jeder aus dem 1:72er Bereich kennt, Kontakt aufnehmen. Hagen-Miniatures hat bereits etwas von ihrer Auswahl in sein Programm aufgenommen. Auch Diorama-Koryphäen wie die Kurpfälzer Figurenfreunde haben reges Interesse gezeigt. Das war vermutlich nur ein Bruchteil, den ich beim Rundgang mitbekommen habe, denn ich bin davon überzeugt, dass dieser Startup zu einer Erfolgsgeschichte wird. Und die beiden sind ja noch jung und dynamisch ! Da ist noch Einiges zu erwarten, wonach sich der Dioramenbauer sehnt ! Demnächst unter www.diohistory.de (Die Seite ist gerade im Aufbau).
Für die nachfolgenden Großdioramen wurde diesmal von den Veranstaltern ein neuer Raum zur Verfügung gestellt. Wo ehemals auf einer großen Carrera-Rennpiste private Rennen ausgetragen wurden, konnte man jetzt großflächige Schlachtszenen in 1:72 betrachten. Die Art der hier zu sehenden Dioramen unterscheidet sich in vielen Punkten zu den "gängigen" Darstellungen. Dazu wird zuerst die Fläche zur späteren Handlung, also das künftige Schlachtfeld mit einer Decke vorbereitet. Eventuelle Hügel werden materiell unterlegt. Als nächstes werden darauf die Akteure in Marsch- oder Kampfstellungen sowie Bepflanzung auf vorbereiteten kleinen Plättchen angebracht. Sobald die Szenerie steht, wird "eingesandet". Das heißt, eine perfekte Mischung aus diversen Zutaten wie Sand, Gewürzen etc. wird aufgestreut. Faszinierend ist dabei die realistische Farbgebung der Landschaft, ganz abgesehen von der originalgetreuen Aufstellung der Protagonisten. Mit dieser Vorgehensweise kann man großflächige Darstellungen in einem Tag bewerkstelligen und spart gleichzeitig immensen Platz für die Lagerung des Dioramas. Für die Größenordnung der Schlacht von Ulundi ist in der Regel gut funktionierende Teamarbeit gefragt.
Links oben wird eingesandet Arndt und Thorsten von der Recrutierungsstube du NordAnalog der Schlacht von Ulundi wurden auch die Ausschnitte der Schlacht von Waterloo von Arndt und Thorsten aufgebaut. Sie sind Mitglieder des 8 EME REGIMENT D'INFANTERIE DE LIGNE. Auch bei diesen Dioramen bestechen Landschaften, Gebäude und die historisch korrekten Aufstellungen. Wer Näheres über die Grande Armee sehen und lesen will, dem sei folgende Internet-Seite wärmstens empfohlen: Von dieser Adresse stammen auch die schönen Bilder der Grenadiere. Ausführliches zu Schlachtaufstellungen wie die carees bei den nachfolgenden Bildern gibt es bei Koppi's Bericht zur Dioramica zu lesen(Geschichte als Hobby). Seine Berichte lese ich besonders gern, weil sie reich bebildert, humorvoll und sehr informativ sind. Sehr empfehlenswert ! http://www.thrifles.blogspot.com
Shifting Lands mit WorkshopIch arbeite ja nun schon ein paar Jahre mit Styrodur. Nun mußte ich bei der Dioramica am Stand von Shifting Lands feststellen: Ich hätte es mit ein paar Zusatzteilen zu meinem Heißdrahtschneider wesentlich einfacher haben können! Das ist nicht übertrieben, denn das Arbeiten mit diesen Teilen ist wirklich keine Wissenschaft. Es gibt verschiedene Varianten zum Einsatz für den Heißdrahtschneider von Proxon, je nach dem, was man produzieren will. Die einfachsten Module könnte man theoretisch selber basteln, was aber aufgrund der sehr moderaten Preise keinen Sinn machen würde. Alles in allem: Ausgeklügelte, wertvolle Teile für den Heimwerker. Gerard demonstrierte mir und vielen interessierten Besuchern sehr anschaulich, wie einfach man runde und sogar Zwiebel-Türme sowie Gehrungen und sonstige Facetten aus Styrodur zaubern kann. Alles Teile, die ich bisher aufgrund der damit verbundenen Schwierigkeiten wie die Pest gemieden habe. Schade, dass ich dieses Zubehör nicht schon viel früher entdeckt habe. Dagegen kam das umfangreiche Sortiment von Zäunen und Fenstern gerade rechtzeitig für ein geplantes Orient-Diorama. Kurzum: Jeder, der mit Styrodur und Heißdrahtschneider arbeitet sollte hier reinschauen:
Sound als KulisseCinematic Effect Music konnte man bei Holger Seidemann geniessen. Davon gibt es viele Variationen, die man als Hintergrund für Dioramen oder Tabletop-Spiele gut verwenden kann. Man konnte zum Beispiel Kompositionen aus klassischer Musik, verbunden mit Kanonendonner für napoleonische Themen oder mit Granateneinschlägen für Szenen aus dem WWII hören. musicSound bietet diese Filmmusik Sequenzen im Internet zum Herunterladen an. Eine Sequenz dauert ca. 20 Minuten. Man kann den Sound dann mittels MP3 Player oder Smartphone in Verbindung mit USB-Lautsprechern einsetzen. Kurzdemos werden gratis zur Auswahl angeboten. Dass die Kombination durchaus wirkungsvoll ist, konnte man mit passender Musik bei den Dioramen Teutonic Order und Outlander erleben. Es sei noch erwähnt, daß unser Dioramenfreund "Carnuntum" Hans vor zwei Jahren sein Ägyptendiorama ebenfalls schon mit Musik unterlegte, ohne einen Profi hinzuzuziehen. Auch das war damals schon sehr wirkungsvoll. http://www.holger-seidemann.com
Auch in Teil 3 erwarten euch, liebe Modellbaufreunde, viele Neuigkeiten von der Dioramica. Wolfgang Hartung Publiziert am 22. Dezember 2018 Die Bilder stammen von Gertrud und Wolfgang Hartung. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |