Lancia Stratos HF WRCRallye Monte Carlo 1977, #1 Munari/Maigavon Thomas Lutz (1:24 Italeri)
Im Laufe einer Modellbauerkarriere kommt es oft vor, dass man in den Anfängen alle möglichen Modelle aus verschiedenen Sparten und diversen Maßstäben baut, also z.B. von Autos in 1:24 und Flugzeugen in 1:72 über Schiffe in 1:700 bis zu Militär in 1:35.
Beim überaus reichhaltigen Angebot an Bausätzen, aber gleichzeitig begrenzter Fläche in den heimischen Vitrinen und einem überschaubaren Budget, ist es dann oft so, dass sich viele Modellbaufreunde auf ein Themengebiet festlegen. Aus diesen Gründen heraus habe ich mich vor gut 20 Jahren dem Bau von Stock Cars (NASCAR) im Maßstab 1:24 verschrieben.
Nach gut 200 gebauten Stock Cars war es nun einmal wieder an der Zeit über den Tellerrand hinaus zu schauen und ein wenig Abwechslung in den 1:24 Fuhrpark zu bringen. Dem Thema Motorsport blieb ich allerdings treu und ich habe begonnen, jeweils immer nur ein Modell aus anderen Motorsportserien zu gestalten.
Die Möglichkeiten, mit Bausätzen aus dem Angebot der einschlägigen Hersteller Modelle aus diversen Motorsportserien zu bauen, ergaben eine ansehnliche Zahl weiterer Rennwagen z.B. aus der FIA Formel1, der DTM, PPG Indy Cars, WTCC, WRC u.v.a. Den Anfang der Reihe „Motorsports“ machte ein alter Monogram Bausatz von 1985 des 1983 IMSA Camel GT Ford Mustang GTP.
Die Reihe wird weitergeführt mit einem Rennwagen, der jedem Fan im Rallyesport ein Begriff sein wird.
Der WRC 1974 Lancia Stratos HF (High Fidelity) war das erste Auto, das speziell für den Rallye-Einsatz konzipiert und gebaut wurde. Um die Zulassung der FIA / WRC zu erhalten, musste Lancia nachweisen, mehr als 400 Autos in der Straßenversion verkauft zu haben. Laut offiziellen Angaben wurden 495 Lancia Stratos zwischen 1971 bis 1976 produziert. Trotz der großen Erfolge in der WRC Rallyemeisterschaft war das Auto kein kommerzieller Erfolg und die letzten Serienautos wurden in Deutschland für einen Schleuderpreis von 15.000 D-Mark an den Mann gebracht.
In der Straßenversion Stratos Stradale hatte der Wagen einen 2,4 l V6-Motor mit 195 PS mit Zweiventil-Zylinderköpfen und erreichte damit über 240 km/h Höchstgeschwindigkeit. In Rallyetrim brachte es der Motor mit Turbolader und Vierventil-Technik auf bis zu 420 PS.
Das sehr kompakte Auto, in radikaler Ästehtik und gnadenloser Technik, war schwierig zu fahren und hatte eine überaus giftige Schaltung. Ein bekannter Rallyefahrer der damaligen Zeit nannte den Stratos treffend „Die Bestie“, brutal und kaum zu bändigen, aber mit dem Erfolg die WRC Rallyeweltmeisterschaften gewonnen zu haben, in den aufeinanderfolgenden Jahren 1974, 1975 und 1976.
Eine kleine Bestie – der Lancia Stratos und neben einem Dodge Intrepid NASCAR im gleichen Maßstab wirkt das Auto wie ein Smartchen gegen eine große Limousine. Thomas Lutz, Publiziert am 08. April 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |