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Emden

von Thorsten Weise (1:700 HP-Models)

Emden

Geschichte:

Während nach den Einschränkungen des Versailler Vertrages die Frage des Ersatzes für die alten Linienschiffe vertagt werden musste, da die Einhaltung der 10000 Tonnen - Grenze mit damaligen Mitteln nicht zu bewerkstelligen war, bereitete die zulässige Höchsttonnage von 6000 t für Kreuzerneubauten keine Probleme. Am 08.12.1921 erfolgte auf der damaligen Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven die Kiellegung des ersten deutschen Nachkriegs - Neubaus. Die Idee für die "Emden" ging auf den letzten Kreuzertyp - die Cöln-Klasse - der Kaiserlichen Marine zurück. Man versuchte alle Erfahrungen und Lehren des vergangenen Krieges in die Konstruktion mit umzusetzen. Nach ersten Planungen war für die "Emden" eine aus acht 15 cm - Geschützen in vier Doppellafetten bestehende Hauptbewaffnung vorgesehen. Zwar wären diese nicht geschlossen, sondern nur mit Schutzschilden versehen gewesen, aber der Kreuzer hätte alle acht Geschütze nach jeder Breitseite einsetzten können, was zu einer deutlichen Überlegenheit über die meisten Kreuzer geführt hätte, die auch mit 15cm Kaliber ausgestattet waren. Nach alliierten Einwänden mussten diese Überlegungen gecancelt werden und die "Emden" wurde mit acht Einzellafetten ausgerüstet. Zu Beginn ihrer Dienstzeit hatte der Kreuzer eine gemischte Kesselfeuerung, denn vier der zehn Kessel hatten noch Kohlefeuerung bis 1933/34.

Emden

Stapellauf 07.01.1925, Indienststellung 15.10.1925. Danach Probefahrten, bevor sie in die Bauwerft zurückkehrte und der Mast umgebaut wurde. Im Oktober 1926 ging der Kreuzer wieder in die Werft, wo der achtere, bislang niedrigere Schornstein auf selbe Höhe wie der vordere Schornstein gebracht wurde. Nach Beendigung der Arbeiten wurde die "Emden" der Inspektion des Bildungswesens als Schulkreuzer unterstellt. Am 01.04.1933 wurde der Kreuzer außer Dienst gestellt, um umfangreiche Umbaumaßnahmen in Wilhelmshaven durchzuführen. Am 28.09.1934 erfolgte die Wiederindienststellung bei gleichzeitiger Rücküberstellung zur Inspektion des Bildungswesens. Von November 1926 bis Dezember 1938 unternahm die "Emden" insgesamt neun Auslandreisen, bei denen sie eine Vielzahl von verschiedenen Ländern besuchte und so verhalf, das schlechte Ansehen Deutschlands in der Welt zu verbessern. Schicksal: Bei einem Luftangriff auf Kiel am 09/10.04.1945 wurde Emden schwer beschädigt und in der Heikendorfer Bucht auf Strand gesetzt. Das Wrack wurde durch Sprengungen am 03.05.1945 zerstört und nach Kriegsende abgewrackt.

Emden

Technische Daten:

  • Standardverdrängung (in engl. ts) 5600 Konstruktionsverdrängung (in engl. ts) 5972
  • Maximalverdrängung (in engl. ts) 6990
  • Länge Konstruktionswasserlinie (in m) 150,
  • Länge über alles (in m) 155,1
  • Breite (in m) 14,3
  • Tiefgang / max. Tiefgang (in m) 5,38/5,93
  • Leistung 46500 WPS
  • Höchstgeschwindigkeit (in kn) 29,4
  • Schwere Artillerie 8 x 15 cm
  • Mittlere Artillerie 3 x 8,8 cm
  • Flak 8 x 2 cm
  • Sonstiges 4 Torpedorohre 53,3 cm
  • Besatzung im Krieg 480-540

Emden

Das Modell

Das Modell der Emden der Firma HP-Models ist im Grunde nicht schlecht, stellt jedoch den Bauzustand von 1944 dar. Mein Modell stellt den Bauzustand von 1937 ( 8. Auslandsreise v. 11.10.1937 bis 23.04.1938) dar. Das heißt: Gnadenlos rückbauen! Es gab auch noch eine Besonderheit dieses Bauzustandes. Die Schornsteine waren in der oberen Hälfte weiß gestrichen.

Emden

Folgende Änderungen wurden am Modell vorgenommen: Diverse Anbauten waren nötig, z.B. Röhrenmast, Kräne, außerdem mussten die Torpedorohre angepasst werden (Die Emden hatte 2 x 2 Torpedorohre und nicht 2 x 3 wie vom Hersteller geliefert).

Emden

Zur Bemalung kamen die Farben der Kreigsmarine von WEM zum Einsatz. Außerdem wurden noch Humbroltöne verwendet. Folgende Zusatz-/Austauschteile kamen zum Einsatz: Die leichte Bewaffnung lieferte WSW, Die Fotoätzteile kamen von WEM und Toms Modelworks.

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Fazit:

Ein seltenes und daher sehr interessantes Modell, nicht unbedingt für Anfänger geeignet.

Thorsten Weise

Publiziert am 07. November 2005

Die Bilder stammen von Michael Klinger.

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