Focke-Wulf Fw 190 D-9"Rote 1"von Stefan Zimmermann (1:72 Tamiya)
Ja, es ist mal wieder "Dora-Zeit" im Hause Zimmo. Nachdem ich meine Lieblingseinheit, den "Sachsenbergschwarm", schon in 1:32 und 1:48 gebaut habe, folgt das Ganze nun in 1:72. Los geht es mit der "Roten 1", einer D-9, des Schwarmführers Leutnant Sachsenberg. Ganz kurz noch zur Historie: Der sog. "Sachsenbergschwarm" war eine kleine Einheit von ausgewählten Piloten, die mit ihren Fw 190 D-9 und D-11 den Me 262 des Jagdverband 44 bei Start und Landung Deckung gegen alliierte Jagdflieger gaben. Um nicht irrtümlich von der eigenen Platzflak beschossen zu werden, waren die Unterseiten der Doras in einem auffälligen Rot mit weißen Streifen lackiert, was zur Mythosbildung sicherlich beigetragen hat. Nach dem Krieg erhielt die Einheit auch den Spitznamen "Parrotsquadron" (Papageienstaffel).
Für die "Rote 1" kam als Bausatz die D-9 von Tamiya auf den Basteltisch. Ein Bausatz, der vor keinerlei Probleme stellt. Passform gut, schöne Details. Ein kleiner Goof ist drin, denn die Fahrwerkschächte sind komplett verschlossen, müssten aber zur Rumpfmitte hin zu einem Drittel offen sein. Per Dremel und feiner Feile war dieser kleine Fehler recht schnell behoben.Gebaut habe ich aus der Schachtel, nur die Läufe der Kanonen und das Pitotrohr sind per Kanülen dargestellt. Basteldraht als Bremsschläuche, gezogener Gussast als Antennendraht und etwas Malerkrepp als Gurtzeug für den Piloten zur Verfeinerung.
Lackiert wurde mit Farben von Gunze, Vallejo und Revell. Für das auffällige Muster der Unterseite bin ich ganz simpel vorgegangen: das komplette Modell wurde mit "Basic" (weiß) von Revell grundiert. Danach einfach die Streifen auf der Unterseite mit Tamiya-Tape abgeklebt und dann mit RLM 23 (Gunze) drüberlackiert. Hat sich schon bei den "großen" Doras bewährt.
Nach der Lackierung gab es eine Lage Steinbodenpfleger von Mellerud aufs Modell. Ich werde immer wieder nach diesem Mittel gefragt. Also, das Zeug gibt es im Baumarkt (OBI) und kostet etwa 7,-€ im 500ml-Gebinde. Es ist, zumindest für mich, eine Alternative zu Future, aber nicht besser oder so. Da es sehr dünnflüssig ist, läßt es sich gut mit der Airbrush verarbeiten, aber man braucht schon ein paar Schichten, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Ich benutze seit geraumer Zeit einfach einen sehr weichen, breiten Pinsel zum Auftragen. Hat bisher keinen sichtbaren Nachteil gegenüber dem Aufbringen mit der Luftpistole gezeigt, aber ich benötige so nur zwei oder drei Durchgänge bis zum gewünschten Resultat.
Nun kamen die bausatzeigenen Decals drauf, die sich leicht verarbeiten ließen. Eine weitere Lage Mellerud versiegelte alles. Die Alterung, wie immer, bestand aus einem Washing mit verdünnter Ölfarbe, etwas Pastellkreide und aufgebrushten Abgasfahnen. Endversiegelung erfolgte mit mattem Klarlack von Vallejo, den ich mit Mellerud verdünnt habe...klappt auch gut und die Modelloberfläche ist dann nicht "totmatt". Fortsetzung folgt, denn die nächste Dora liegt schon auf dem Basteltisch!
Stefan Zimmermann, Publiziert am 05. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |