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Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

von Michael Franz (1:35 ICM)

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Zum Vorbild

Mitte der 30er Jahre benötigte das neu gegründete Reichsluftfahrtministerium (RLM) kraftvolle Feuerwehrfahrzeuge, um im Unglücksfall schnell und effektiv bei Flugzeugunglücken reagieren zu können. Die an das neue Fahrzeug gestellten Anforderungen umfassten fahrzeugfeste Tanks, um Wasser und Löschschaum zu transportieren und diesen mittels dreier Spritzen innerhalb 5 Sekunden nach Fahrzeugstop einsetzen zu können.

Der Henschel 33 war das hierfür verwendete Basisfahrzeug, welches einen 120PS starken Benzinmotor als Antrieb verwendete. Zur ergänzenden Löschausrüstung gehörten ein 2.500 Liter fassender Wassertank, sowie ein 300 Liter fassender Tank für Löschschaum, eine zweistufige, zentrifugale FPV25/8 Pumpe mit einer Leistung von bis zu 2.500 Liter/Minute mit 8 bar, montiert an der Fahrzeugfront. Dazu kamen zwei 20 Meter und ein 40 Meter langer Löschschlauch, aufgerollt jeweils auf zwei senkrechten Schlauchrollen seitlich der Fahrerkabine, eine faltbare 5 Meter lange Aluminiumleiter, ein zweiteiliger Rettungshaken, vier Feuerlöscher und weiteres Löschwerkzeug.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Eine erste Bestellung für die Serienfertigung erfolgte an die Firma Metz in Karlsruhe, die 1936 eine erste Serie (Serialnummern 100-190) mit der Bezeichnung Tankspritze Ts-2.5 auslieferte. 1938 folgte eine zweite Serie (Fahrzeuge 191-347). Unter der Bezeichnung Tankspritze Ts-2.5a folgte 1940 die dritte Serie (Fahrzeuge 348-783), welche über die Ulmer Firma Magirus gerfertigt wurde. Insgesamt wurden 684 Tankspritzen auf dem Henschel 33-Fahrgestell produziert und ausgeliefert. 

Ab 1943 wurden alle Fahrzeuge vom Reich-Innenministerium und dem Reichs-Luftfahrtministerium zugeteilt und erhielten einheitlich die Bezeichnung TLF25/36, TLF25/38 und TLF25/40, wobei die hintere Nummer für das Jahr der Fertigung stand. Tankspritze Ts-2.5 wurde von der Luftwaffe vor dem Krieg und auf sämtlichen Schauplätzen des zweiten Weltkriegs eingesetzt (Ausnahme: Afrika). Die Originalfarbe war Rot (RAL3003) mit schwarzen Kotflügeln. Während des Krieges wurden viele Fahrzeuge in einheitlichem Schwarzgrau (RAL7021) oder in Blaugrau der Luftwaffe (RAL7031) umlackiert. Eine Vielzahl der Fahrzeuge verblieb auch nach dem Krieg bis in die späten 1960er Jahre im Einsatz und wurden oftmals in komplett Rot umlackiert.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Die verwendeten Bausätze

Der Russische Hersteller Leadwarrior, Spezialist für Resinbausätze und Umbausätze diverser Wehrmachtfahrzeuge, präsentiert mit seinem neuesten Bausatz der Tankspritze Ts-2.5 einen hervorragenden Umbaukit auf Basis des hierfür benötigten Henschel 33 Modells von ICM aus der Ukraine. Während der Basisbausatz den Rahmen, Motorhaube und Antriebsstrang, sowie einige wenigen Kleinteile für den Innenraum liefert, stammen alle weiteren benötigten Teile aus dem Leadwarrior-Kit und bestehen aus einer Vielzahl an Resinteilen in hervorragender Fertigungsqualität, sowie zweier Platinen mit Fotoätzteilen. Die Angüsse der Resinteile sind minimal und einfach zu versäubern, die Passgenauigkeit ist augenscheinlich sehr gut, ebenso auch die wunderbare Detaillierung aller Teile. Neben den benötigten Teilen für den Tank, die Wasserpumpe an der Front inklusive zugehöriger Rahmenverlängerung sind auch Umbauteile für das vergrößerte Fahrerhaus,  Schlauchmaterial aus Resin, Hochdruckleitungen, Leitern, Werkzeug und Feuerlöscher sowie neue Kotflügel und neue Räder mit hervorragendem Profil und Flankenbezeichnungen vorhanden. Es wurde hierbei an alles gedacht, was für ein extrem detailliertes Modell notwendig ist.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Der Bau

Baubeginn erfolgt, wie bei allen LKW-Modellen mit dem Zusammenbau des Leiterrahmens. Dieser muss während der Aushärtung des Klebers beim Montieren der Querträger fixiert und ausgerichtet werden, um später keinen unschönen Verzug im Rahmen zu erhalten. Die Achsen werden ebenfalls nach Bauplan zusammengebaut und am Fahrzeug montiert, wobei die Räder der Vorderachse eingelenkt montiert werden. Es folgen dann sämtliche Anbauteile am Rahmen, die ebenfalls allesamt aus dem Basisbausatz stammen. Der Motor des Henschel 33 wird zusammengebaut und aufgrund der hier sehr guten Zugänglichkeit bereits im Rahmen montiert.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Sind sämtliche Bauteile der ersten Baustufen (1-5) des ICM-Bausatz zusammengesetzt, kann nun der erste Umbau mit den Teilen von Leadwarrior folgen - die Rahmenverlängerung samt darauf montierter Pumpe und vorderer Stoßstange. Die FPV25/8 Löschwasserpumpe, die vor der Motorhaube auf dem verlängerten Rahmen angebracht war, besteht aus einer Vielzahl an feinen Resinteilen, die in höchster Guss- und Passqualität dem Umbausatz beiliegen. Ergänzt wird die Pumpe um diverse Fotoätzteile, sowie mehrere rückläufige Rohrleitungen, die später unter dem Fahrzeug zum Löschwassertank am Fahrzeugheck geführt werden. Diese werden dann erst später montiert, wenn die Pumpe auf dem Fahrzeug angebracht ist, um einen korrekten Rohrverlauf garantieren zu können.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Während die Motorhaube noch komplett aus dem ICM-Bausatz gebaut wird, werden im Innenraum und für die gesamte Fahrerkabine nur Teile der Vorderwand, Armaturenbrett, Hebel und Lenkrad verwendet. Die gesamte Kabine selbst wird aus Resinteilen neu aufgebaut und mit einer Vielzahl sehr feiner Details versehen. Auf der rückseitigen Ablage folgen später noch Einzelteile, die aber erst separat lackiert und danach montiert werden können. Die Holznachbildung der Sitzflächen ist hervorragend und wird später mit Ölfarben bemalt. Die neuen, seitlichen Trittbretter aus Resinteilen mit sehr schön wiedergegebener Riffelblechoberfläche werden zusammengesetzt und mit neuen Halterungen aus Fotoätzteilen am Rahmen montiert. Die hinteren Kotflügel werden dann hieran, sowie an den neuen Halterungen an der Hinterachse und auch Fotoätzteilen montiert. Die Schlauchrollen werden samt ihren Halterungen aus Resin- und Fotoätzteilen zusammengesetzt und bereits au den Trittbrettern fest montiert, wobei die Kleinteile und die daneben angeordneten Staukästen erst nach der Lackierung folgen.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Der Tank am Heck besteht aus zwei Hauptteilen, deren Übergang leichte Spachtel- und Schleifarbeiten erfordern. Alle Baugruppen sind hier nur lose zusammengefügt. Der große Wassertank hinter der Mannschaftskabine wird zusammengesetzt, verspachtelt und verschliffen. Anschließend werden diverse Leitungen, Ventile, Steuerungsgestänge und weitere Kleinteile aus Resin und Fotoätzteilen ergänzt. Auch die Unterseite bleibt nicht undetailliert, hier wird ein ausziehbares Fach ergänzt, auf dem diverse Schlauchsegmente gelagert und nach hinten ausgezogen werden konnten. Der gesamte Tank samt Anbauteilen und Details verbleibt ebenfalls bis nach der Lackierung separat.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Die Lackierung

Sämtliche rot zu lackierenden Baugruppen werden zunächst mit Vallejo Light Grey Primer grundiert, alles andere mit Black Primer des selben Herstellers. Aluminium und Gold aus Vallejo's Metal Color Serie werden für die jeweiligen Bereiche auflackiert, ein passendes Rot, aus Vallejo's Model Air Serie für die roten Bereiche, Lifecolor Schwarz für Rahmen, Kotflügel und Felgen, Tire Black von Mission Models  für die Reifen. Mit dem Pinsel werden dann weitere Details bemalt, wie der schwarze Bereich im Innenraum, der aufgerollte Schlauch seitlich, sowie die Grundfarbe für die hölzernen Sitzflächen, die dann mit dunkelbrauner Ölfarbe nachbehandelt werden. Sind die Baugruppen soweit lackiert, werden Motorhaube, Wasserpumpe und Innenraum am Rahmen montiert, sowie die seitlichen Staukästen und die Räder zusammengefügt. Eine dezente Alterung erfolgt erst später, nachdem in den nächsten Schritten sämtliche weiteren Kleinteile und Anbauteile ergänzt worden sind.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Es wird nun der Tank am Rahmen montiert, sowie die darunter schubladenartig gelagerten Rohrsegmente eingebaut. Die seitlichen Verkleidungen werden dann anschließend ergänzt. Es folgen an der Front nun die Peilstangen seitlich der Stoßstange, Scheinwerfer, Haubenverschlüsse der Motorhaube, sowie erste Kleinteile seitlich am Tank, die vor Ort dann bemalt werden. Auch werden separat nun die Feuerlöscher, Kanister, Wasserspritzen und Leitern aus einer Vielzahl an Einzelteilen zusammengesetzt und separat lackiert und erst dann, wenn diese fertig bemalt sind, am Fahrzeug montiert. Die Schlauchleitungen, die zu den auf den Kotflügeln angebrachten Spritzen führen, sind aus Rundmaterial über der Flamme gebogen und angepasst worden.

Tankspritze Ts-2.5 auf Henschel 33

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 23. Oktober 2018

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