1966 Chevrolet Suburbanund 1959er Century Coronado mit Boattrailervon Peter Blaasch (1:25 Revell)Zu dem ‘66er Chevy Suburban von Revell möchte ich mich gar nicht groß äußern, denn der Bausatz und das Modell wurden hier bei Modellversium schon ausführlich vorgestellt. Nur so viel: Preis und Leistung stimmen einfach bei den neuen Modellen von Revell USA. Der Zusammenbau verlief völlig problemlos.
Der Knackpunkt bei diesem Projekt war für mich der Bausatz von Lindberg des `59er Century Coronado. Das Original wurde damals als Cadillac unter den Booten bezeichnet, was der Bausatz von sich nicht behaupten kann. Der Modellbauhändler meines Vertrauens fragte mich, ob ich gleich zwei Tuben Spachtelmasse dazu kaufen möchte. Und in einem amerikanischen Modellbauforum meinte jemand, dieser Bausatz ist nur älteren Modellbauern zu empfehlen, die nicht mehr so viele Haare zu verlieren haben. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn Firmen wie round2models solch alte Bausätze wieder auflegen. Und wer wissen möchte, wie Plastikmodellbau in den 60er Jahren ging, der liegt hier genau richtig. Ich denke, man kann dieses Modell getrost nur erfahrenen Modellbauern empfehlen. Da ich mich als solchen nicht bezeichnen möchte, war der Bausatz für mich fast eine Nummer zu groß. Die Frage mit der Spachtelmasse war also nicht so verkehrt. Aber was soll‘s, nicht jammern, sondern anfangen. Die Passgenauigkeit der Teile war entsprechend den Erwartungen, also schlecht. Auch waren die Rumpfteile extrem dick. Vorteil hierbei war, man hat genügend Material zum Schleifen. Die Sitze habe ich mit Rückwänden ausgestattet, da die Hohlräume auf der Rückseite billig aussahen. Die Motorhaube wurde an die Sitzbank angepasst, musste dann aber verklebt werden. Dadurch bedingt habe ich den Motor dann weggelassen, der auch irgendwie ein Witz war. Den Fußboden habe ich mit Echtholz ausgelegt. So habe ich den Rumpf Stück für Stück mit viel Geduld und noch mehr Spachtelmasse hinbekommen. Meine Euphorie stieg an, fiel aber sofort wieder in sich zusammen, als ich das Oberdeck und die Windschutzscheibe montieren wollte. Der Rahmen der Scheibe wollte einfach nicht passen, so dass ich die entstandenen Spalten mit einem Bare-Metal umwickelten Draht verschließen musste. Zudem war bei meinem Bausatz die Fensterfolie falsch ausgestanzt und ich musste mir selbst eine neue Scheibe zuschneiden. Im Original hat das Boot eine leicht grün getönte Scheibe. Ich habe dann Transparent-Grün von Mr. Hobby verdünnt. Die Farbe wurde aber nur dünner und nicht heller. Ich habe dann mit dem Original Farbton lackiert. Jetzt sind die Scheiben eigentlich zu dunkel. Heute weiß ich, ich hätte Klarlack von demselben Hersteller zum Aufhellen nehmen müssen. Na ja, man lernt nie aus. Die Chromteile waren mir irgendwie zu heftig. Darum habe ich vieles entchromt und dann mit Bare-Metal-Folie überzogen, wovon ich eigentlich kein Freund bin. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte die Teile lieber lackieren sollen, denn die Folie wirft in den Rundungen unvermeidliche Falten. Nächstes Problem. Es war kein Trailer in dem Bausatz vorhanden. Das hatte ich mir so schön einfach gedacht. Einfach einen Trailer aus einem anderen Bausatz nehmen. Nur leider waren dies alles 1-achser. Im Original wurde das Boot aber immer nur auf Trailern mit Tandemachse transportiert. Na toll, also selber bauen. Sowas hatte ich noch nie gemacht. Ein Modellbaufreund hat mir dann 1m lange Profile aus Polystyrol gesägt und mir ein paar Räder aus Resin gegossen. Und ich muss sagen, damit ging das Ganze dann ziemlich flott voran. Was das Lackieren betrifft, um es so wie im Original darzustellen, es war eine einzige Abklebeorgie. Um meine Fehler ein bisschen zu kaschieren, habe ich dann einen Baum vor das Boot gestellt. Der Baum ist übrigens auch ein Bausatz von HeKi-Modellbahnzubehör. Abschließend kann ich sagen, der Bau von dem Motorboot war für mich echt anstrengend. Ich habe von Lindberg noch den Owens Kabinenkreuzer im Regal liegen. Da wird er wohl auch noch länger verweilen. Denn der ist aus demselben Jahrgang und von der gleichen Qualität. Ich brauche jetzt was einfaches, am besten einen Snap-Kit. Peter Blaasch Publiziert am 15. Juni 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |