North American P-51D-5NA MustangMajor George Preddys No.44-13321 "Cripes A´Mighty 3rd"von Alexander Jost (1:32 Revell)Eine tragische ErfolgsgeschichteDer US-amerikanische Jagdflieger George Earl Preddy war mit 23 Abschüssen (insgesamt fast 27) mit verschiedenen P-51 das erfolgreichste "Mustang-Ass" des Zweiten Weltkrieges. Die Piloten der 352. Jagdgruppe im englischen Bodney wurden inoffiziell als "die blaunasigen Bastarde von Bodney" benannt. Ihre Maschinen waren an den dunkelblauen Propellerspinnern und Motorhauben erkennbar. Preddy, der der Gruppe im Januar 1943 zugeordnet worden war, ließ sämtliche von ihm geflogenen Mustangs mit dem Schriftzug "Cripes A'Mighty", einem Glücksspieler-Ausruf, auf der linken Cowlingseite dekorieren. Mitte Juni 1944 erhielt die 352te die neue "D"-Variante des Mustangs, von denen Preddy die SerNo. 44-13321 zugeordnet wurde. Mit "Cripes A'Mighty 3rd" heimste er die meisten seiner Luftsiege ein. Das Fugzeug durchlief während seiner Dienstzeit einige technische Modifikationen und Umlackierungen. Preddy stürzte am 26. Dezember 1944 nördlich der Schlachtfelder des Hürtgenwaldes mit seinem vierten Mustang No. 414906 ab, nachdem er und zwei seiner Rottenflieger von der eigenen Flugabwehr durch "friendly fire" getroffen worden waren. (nach den u.a. Quellen) Endlich! Ein früher P-51D Mustang von RevellRevells Bausatzneuheit aus dem November 2017, P-51D-5NA Mustang early version (Revell - Nr. 03944). Ein Kit, der echt einen Riesenspaß macht. Der erste Trockenzusammenbau zeigt bereits eine hervorragende Passgenauigkeit. Rucki-zucki lässt sich out of the box ein tolles Modell zaubern. Es müssen nur ein paar Sitzgurte und die Spritleitungen der Zusatztanks ergänzt werden. Im Cockpit habe ich den Holzboden aus einer deckenden Schicht beigefarbener Acrylfarbe und lasierend mit in Streifen gepinselter Ölfarbe aufgebracht. Die Instrumententafel wurde mit den einzeln ausgeschnittenen Decals des Bausatzes und einem Tropfen Humbrol Clear gestaltet. Die Sitzgurte stammen von Eduard, sie sind eigentlich für Tamiyas Mustangs gedacht. Sie passen super, vor allem das Textilmaterial ist sehr bequem zu verarbeiten. Cockpit
Einfach ein schöner BausatzDie gute Detaillierung setzt sich auch im unteren Bereich des Fliegers fort. Da hat Revell wirklich ganze Arbeit abgeliefert. Die Fahrwerkschächte sind meines Erachtens mit Zoukei Mura und Tamiya auf einer Höhe. Sehr schön sind die Hinterschneidungen und Überlappungen der Bleche und die Spanten gelungen. Durch den mehrschichtigen Aufbau des Modells kann man sogar durch die Durchbrüche auf die angedeuteten Leitungen blicken. Nun noch ein bisschen Washing drauf - fertig! Unter den Tragflächen sollte man die angedeuteten Aufnahmeöffnungen für die Raketenwerfer verschließen, die die späteren Mustang-Versionen trugen. Die kleinen Löcher sind schnell mit ein wenig Spachtelmasse verschlossen. Nach dem Zusammenfügen der Rumpfhälften habe ich mit Hilfe von Kunststoff-Zierstreifen (aus dem Auto-Tuning-Bedarf oder RC-Modellbau) als Führungsschiene und einer Gravurklinge (Trumpeter) ein paar Panel-Lines nachgezogen, hier insbesondere die Trennlinie der linken und rechten Motorabdeckung. Dort stanzte ich zum Abschluss noch ein paar Senkniete mit einem Gravurset nach. Beim Original-Pferdchen sind nämlich zwei Verschlussreihen (Drehverschlüsse) für jede Cowlinghälfte angebracht. Ein Wort zu den Rädern: die Revell-Teile sind bereits ootb ganz gut gelungen, sie tragen das "diamond tread" Reifenprofil. Preddys Mustang hatte allerdings die "oval shape" Profilierung. Da hilft nur ein Griff ins Ersatzteillager. CMK schafft Abhilfe (No. Q32161 P-51D Mustang Oval Tread Wheels), aber bei diesen Zurüstteilen sind die Angüsse so blöd gelegen, dass die äußere untere Flanke des Reifens verspachtelt und verschliffen werden muss. Außerdem gefällt mir gar nicht, dass die Felgen nicht realistischer Weise durchbrochen sind. Die CMK-Teile enttäuschen in diesem Bereich sehr. Das hat Revell bei den Bausatzteilen deutlich besser hingekriegt! Ich habe daher die Speichenzwischenräume der CMK-Resinfelgen aufgefräst und ausgehöhlt. Dann wurde die Felgeninnenseite mit Bleidraht aufgefüttert und die Felgenwölbung mit Bondic UV-Kleber modelliert. Doof, dass man bei einem Zurüstteil derart Hand anlegen muss. Rumpf und RäderBastelzustand nach der Hochzeit der Rumpf- und Flügelhälften. Sind die kleinen bunten Klammern nicht putzig? Der Discounter um die Ecke macht's möglich. Lackierung und DecalsFür das Silberfinish habe ich Humbrol Silber 11 direkt auf den aufpolierten Kunststoff gesprüht, um die recht feinen Gravuren des Bausatzes nicht mit einer schwarzen Primer-Lackschicht "dicht" zu machen. Der Spiegeleffekt tritt erfreulicher Weise auch ohne eine glänzende Grundierung auf. Bei den Fahrwerkschächten und im Cockpit habe ich mir die Farben aus Aqua Colors zurechtgemischt. Die revellschen Mischangaben sind einfach einzuhalten und der Aufwand überschaubar. Alternativ kann man fertige Mischfarben zum Beispiel von MIG, Mission Models oder Alclad nehmen. Alle benannten Farben haben einen leicht unterschiedlichen Stich. Gunzes H58 weicht noch deutlicher ab. Es erscheint auch mir zu gelbstichig und zu hell. Ein Wort zur auserwählten Variante: Revell bietet ohne Zweifel zwei super Decalversionen für einen frühen Mustang: die "Desert Rat" und "Lou IV"/"Athelene". Ich hatte mir allerdings vor Jahren das tolle EagleCals Heftchen von Maj George Preddys Mustangs geholt (siehe Quellenverzeichnis). Seine allseits bekannte "Blaunase" SerNo. 413321 ist überall mit Invasionsstreifen vollgekleistert und hat diese sagenhaft elegante Linienführung, geprägt von der blauen Cowling. Also heißt es: Lackiermasken zurechtschneiden! Beachte außerdem den blau aufgesprühten Rand am Propelleransatz. Bei Preddys Maschine war das wohl so. Es ist beim EagleCal-Decalbogen und anhand eines Originalfotos belegbar (siehe Quellenverzeichnis). Bei dem blauen Farbton handelt es sich übrigens um Revells Blau 52 (links im Bild). In meinem Falle eine Emaille-Farbe von 1991 (!), immer noch wie neu und super zu verarbeiten. Das Revell-Blau 52 rechts daneben ("52B") stammt aus einer noch früheren Mischung aus den 1980er Jahren und hat einen ganz anderen Stich. Farbton ist eben nicht gleich Farbton. Humbrol 14 (rechts) scheidet ganz aus. Lackierung und DecalsAuftragen von Humbrol Silber 11 ohne Grundierung. Die Invasionsstreifen wurden in ihrer Breite und vom Verlauf her ungleichmäßig auflackiert. Außerdem sind beim Original verschobene Farbansätze an den Flügelvorderkanten erkennbar. Da kann der Bastler beim Lackieren schön schludern. Beim Aufbringen der Decals an den Rumpfseiten wird deutlich, dass sowohl jene von Revell/Cartograf als auch die von EagleCals leider den Kontrast der Invasionsstreifen nicht ganz ausgleichen und die dunklen Invasionsstreifen ein wenig durchschimmern. Da hilft nur eines: weiße Farbe und Pinsel fertigmachen und Decals anmalen! Kleiner Nebenschauplatz: Die Farben der Unterflügel-Signalleuchten sind in Revells Bauanleitug in falscher Reihenfolge und spiegelverkehrt angegeben. In Flugrichtung von oben nach unten Rot-Grün-Gelb (unter der rechten Tragfläche) ist richtig.
Weitere Bilder und DetailsDie Farben der Signalleuchten sind in Revells Bauanleitug in falscher Reihenfolge und spiegelverkehrt angegeben. Von oben nach unten Rot-Grün-Gelb ist richtig. Quellenverzeichnis:
März 2018 Alexander Jost Publiziert am 06. März 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |