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Lippisch FG 10

Funkferngesteuertes Fluggeschoß auf Panther Ausführung G

von Thomas Brückelt (1:72 Eigenbau)

Lippisch FG 10

Als ich im Buch „Die Deutsche Luftrüstung 1933-1945" von Heinz J. Nowarra den Entwurf der FG 10 entdeckte, war sofort klar, dass ich diesen meiner Lippisch-Projekt-Sammlung in 1:72 hinzufügen wollte.

Lippisch FG 10

Die aufgezeigte, bemaßte 3-Seitenansicht im Buch war sehr hilfreich. Außer dass der Entwurf aus dem Jahr 1941 stammt und mit einer Funkfernsteuerung von Siemens betrieben werden sollte, erfährt man nichts darüber.

Die eigene Überlegung dazu: Es könnte sein, dass man damit von Land aus Seeziele bekämpfen wollte, oder „schwere" Bodenziele im Sichtbereich. Sollte das Geschoss auf größere Distanz Ziele präzise treffen, müsste die Steuerung von einem Bomber aus übernommen werden, der sich im Sichtbereich des Ziels aufhält. Um den Flugkörper möglichst bis zum Einschlag im Ziel optisch verfolgen zu können, wären eventuell Magnesiumfackeln an den Randbogen zum Einsatz gekommen. Die Steuerflächen sind recht klein dimensioniert, sodass ungewollt grobmotorische Steuereingaben nicht zu übermäßig heftigen Flugbewegungen/Kursabweichungen führen.

Lippisch FG 10

Da die FG 10 sicher kein Fliegengewicht geworden wäre, müsste man beim Start wohl etwas nachhelfen: Entweder in Form eines Katapults - wie bei der Fieseler Fi 103 (V1) - oder mit Starthilferaketen. Um der Waffe Mobilität zu verschaffen, dachte ich mir eine Startrampe auf einem Panther-Chassis aus. Der Panther (Ausführung G) stammt von Italeri. Ein recht einfach gestalteter Bausatz, aus wenigen Teilen; absolut anfängertauglich und trotzdem schön detailliert.

Lippisch FG 10

Die Startrampe stellte ich im Eigenbau her. Ich begann damit, aus CFK-Stäbchen (Ø 1mm) die Struktur um die Schiene herum aufzubauen. Die Wände entstanden aus 1,5mm starkem Polystyrol, denen ich mit Vierkantprofilen (1x1mm) von Evergreen Strukturen verpasste. In den Schlitten setzte ich zwei kurze Stifte ein, auf denen die FG 10 im Bereich ihres Schwerpunkts fixiert wird. Am vorderen Ende der Startschiene baute ich eine Prallplatte mit zwei Dämpfern an, die den Schlitten beim Startvorgang stoppt. Die beiden Zylinder, die die Startrampe anheben, stammen von übrigen Fahrwerksteilen meiner „Thunderbear".

Lippisch FG 10

Den Rumpf der FG 10 fertigte mein guter Freund Markus mit seinem 3D-Drucker an, nachdem ich ihm ein CAD-Modell davon erstellte und zukommen ließ. Um die Oberfläche des Rumpfs zu glätten, musste dieser komplett mit Spachtelmasse überzogen und verschliffen werden. Das Seitenleitwerk und die Tragflächen schliff ich aus dem Vollen (Polystyrolplatte). Die beiden Magnesiumfackeln fertigte ich aus Gießästen an. Matthias Simon von Airmodel Products unterstützte mich mit meinem Projekt, indem er mir die Starthilferaketen aus seinem Bausatz der Heinkel He P.1080 zukommen ließ.

Lippisch FG 10

Die Antennendrähte entstanden aus gezogenen Gießästen. Es wäre sicher luftwiderstandsärmer, sie entlang der Längsachse anzuordnen, allerdings gehe ich beim landgestützten Einsatz davon aus, dass der Sender die Antenne von hinten anstrahlt. Daher spannte ich die Antennendrähte vom Seitenleitwerk zu den Randbogen. Somit ist eine große Empfangsfläche sichergestellt.

Lippisch FG 10

Das Panther-Chassis mit der Startrampe lackierte ich mit dem Pinsel. Nach dem Zusammenfügen sprühte ich das Gefährt mit mattem Klarlack von Tamiya an. Mein Testgeschoss mit Schachbrettmuster versiegelt seidenmatter Klarlack aus der Spraydose (Mr. Hobby - Topcoat).

Lippisch FG 10

Herzlichen Dank an Markus und Matthias, die mir die Umsetzung dieses exotischen Projekts durch ihre Unterstützung deutlich erleichterten!

Lippisch FG 10

Lippisch FG 10

Lippisch FG 10

Thomas Brückelt ,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 21. Februar 2018

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