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DFS Habicht E

Nachbau aus Vaihingen Enz

von Thomas Brückelt (1:48 Planet Models)

DFS Habicht E

Nach der Vorgeschichte in 1:72 für die beiden Besitzer des Originals, musste die D-6868 natürlich auch für die eigene Sammlung her. Damit sie zu meinen anderen Kunstflugseglern passt, im Maßstab 1:48. So landete der Resin-Bausatz des Habichts aus dem Hause Planet Models auf dem Basteltisch.

DFS Habicht E

Die Oberflächen sind schön detailliert, die Teile sind sauber gegossen und haben eine gute Passgenauigkeit, auch der beiliegende kleine Decalbogen macht einen guten Eindruck.

Um einen stimmigen Habicht aus dem Bausatz entstehen zu lassen, musste ich allerdings ein paar gravierende Fehler ausgleichen.

DFS Habicht E

Das Modell sollte auf jeden Fall fliegend gezeigt werden, daher passte ich eine Figur im Maßstab 1:50 an. Dieser schnallte ich einen Rettungsschirm auf den Rücken.

Die Form der Nasenoberseite stimmt nicht, sie fällt flach nach unten ab und ist zu wenig ausgerundet. Daher erwärmte ich 4 mm starkes Polystyrol und zog es direkt über die Nase. Das neue Material klebte ich mit Sekundenkleber auf und ließ es einen Tag lang trocknen, damit eine belastbare Verbindung sichergestellt ist. Am Tag darauf schliff ich die Nase in die richtige Form.

DFS Habicht E

Aufwendiger gestaltete sich die Korrektur der Tragflächen: Der Knick ist ca. 13 mm zu weit außen und verläuft durch die Störklappen. Der Habicht hat die Störklappen nur auf der Oberseite der Tragflächen, es sind jedoch auch welche auf der Unterseite dargestellt. Weiterhin haben die Außenflügel eine positive V-Form, diese muss jedoch leicht negativ sein.

Das zu korrigieren, ohne die schön dargestellte einfallende Bespannung in Mitleidenschaft zu ziehen, schien erst mal recht aufwendig. Ich trennte die Stücke der Tragflächen an den falschen Knicken ab sowie an der Stelle, an der die Knicke hingehören. Die neu entstandenen Klebeflächen schliff ich bis zur Hälfte der Profildicke winklig an, sodass sie mit den jeweiligen Gegenstücken korrekt ausgerichtet verklebt werden konnten. An den neuen Knicken mussten nun Füllstücke auf der Oberseite eingesetzt werden, an der Stelle, an der die Knicke vorher waren, füllte ich die entstandenen Spalte mit keilförmig zugeschliffenen PS-Streifen von unten her auf. Die letzten Korrekturen „bügeln" Spachtelmasse und Schleifarbeit aus.

DFS Habicht E

Glücklicherweise saßen die Sägeschnitte dort, wo Rippen dargestellt sind, und nicht inmitten der einfallenden Bespannung. So entfiel das zunächst befürchtete, aufwendige Nachmodellieren der Oberflächenstruktur.

Um die korrekte Form des Habichts herzustellen, diente mir eine sehr schöne und detaillierte Zeichnung von Hans-Jürgen Fischer aus dem Heft „Flugzeugtypen, Band I - Segelflugzeuge" (Modellsport Verlag GmbH Baden-Baden, ISBN 3-923142-00-5), welches auch einige andere Segelflugzeugtypen hervorragend dokumentiert enthält.

DFS Habicht E

Nachdem das Grobe in Form gebracht wurde, ging es an die Details. Um diese darzustellen war der Walk Around hilfreich, den ich von der D-6868 schoss. Der Bausatz stellt einen Habicht mit dem alten Seitenleitwerk dar. Spätere Versionen hatten eine Flettner-Klappe am Seitenruder, die gleichsinnig mit dem Ruder ausschlägt, um etwas mehr Ruderdruck zu erzeugen. Das ist auch bei der D-6868 der Fall. Ich schliff deren Bereich etwas an, klebte das Leitwerk an den Spalten der Flettnerklappe ab und trug etwas Spachtelmasse auf. Nach dem Verschleifen gravierte ich die Spalte ein.

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Sämtliche Anlenkungen, die beiden Griffe vor dem Leitwerk und das Pitotrohr (hat nur die D-6868, üblich sind/waren sonst eine Venturidüse am Bug [liegt bei]) fertigte ich aus gezogenen Gießästen an. Auch der Randbogenschutz entstand aus Gießästen. Dazu bog ich einen erwärmten Ast um und trennte das passende Segment von der Krümmung ab. Die Windschutzscheibe zog ich über einem Alurohr tief, Klarsichtmaterial hierfür liegt dem Bausatz bei, wobei ich Verpackungsmaterial nutzte.

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Um das selbst angefertigte Display einstecken zu können, bohrte ich den Rumpf (dieser ist nicht massiv) von unten auf und klebte ein Bowdenzugröhrchen ein. Damit der CFK-Stab des Displays fest darin steckt, erwärmte und quetschte ich das Röhrchen ein wenig in seiner Mitte vor dem Einbau.

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Lackiert habe ich das Modell mit dem Pinsel, genau wie die 1:72er Modelle von Airmodel Products. Nach dem Anbringen der selbst gedruckten Decals versiegelte ich den Habicht mit seidenmattem Klarlack.

Das Modell stellt nicht nur eines der schönsten Segelflugzeuge dar, sondern erinnert mich neben anspruchsvollen Modellbaustunden auch an eines meiner schönsten Flugerlebnisse. Der Vogel macht einfach nur Spaß!

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Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 19. Dezember 2017

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