Focke-Wulf Fw 190 D-9Blaue 10von Stefan Zimmermann (1:32 Hasegawa)Meine spezielle Vorliebe für die Fw 190 D hat mal wieder ein neues Mitglied für meine Dora-Familie hervorgebracht. Es handelt sich hierbei um eine Fw 190 D-9 "Blaue 10" der 4./JG.26, die u.a. am "Unternehmen Bodenplatte" beteiligt gewesen ist. Hierzu eine kurze historische Erläuterung: In den frühen Morgenstunden des 01. Januar 1945 versuchte die Deutsche Luftwaffe in einem massierten Raid gegen 17 alliierte Flugplätze in Belgien und den Niederlanden, möglichst viele feindliche Flugzeuge am Boden zu zerstören. Diese als "Unternehmen Bodenplatte" benannte Operation sollte ursprünglich als Begleitangriff zur zu diesem Zeitpunkt bereits festgefahrenen Ardennenoffensive ausgeführt werden. Gelotst von 44 Ju 88 verschiedener Nachtjagdgeschwader übernahmen die Hauptlast des Überraschungsangriffs einmotorige Jäger/Jagdbomber vom Typ Bf 109 und Fw 190. Über dem Einsatzgebiet kam es zu starker Gegenwehr durch die Flak, jedoch konnten nur verhältnismäßig wenige alliierte Jagdflieger aufsteigen. Aber dennoch kam es stellenweise zu heftigen Luftkämpfen. Trotz der beachtlichen Zahl von über 400 zerstörten und beschädigten Feindflugzeugen war das Unternehmen Bodenplatte für die Luftwaffe lediglich ein Pyrrhussieg. Denn neben dem materiellen Verlust von 292 Flugzeugen wog der Verlust von über 200 Piloten äußerst schwer. Zumal die Alliierten binnen kurzer Zeit ihre Verluste ausgleichen konnten. Die Folge dieser Operation war eine weitere Schwächung der Luftwaffe und die Beschleunigung ihres Untergangs. Mein Modell im Maßstab 1:32 stammt von Hasegawa und man kann mit Fug und Recht sagen, dass dieser Bausatz zu den Highlights des japanischen Modellherstellers zählt. Eine gute Passform und schöne Detaillierung zeichnen die Dora aus. Bastelspaß pur! Gebaut habe ich aus der Box. Nur ein paar kleine Verfeinerungen in Form von geätztem Gurtzeug, Kanülen anstatt der Plastikläufe für die Kanonen, dehnbarem Garn als Antennendraht und für Bremsschläuche, Kabel und Bowdenzug kam Basteldraht in verschiedenen Stärken zum Einsatz. Lackiert wurde in der Hauptsache mit Revell Aqua Colors. An dieser Stelle ein Dankeschön an den Bastelkollegen Jürgen Preis, der sich vor einigen Jahren mal die Mühe gemacht hat, eine Liste mit Revellfarben und Mischverhältnissen für die RLM-Farbtöne zu erstellen und hier auf Modellversium zu veröffentlichen. Einzig das RLM 82 stammt von Gunze, da mir das Anmischen dieses Farbtones einfach nicht gelingen wollte. Die vereinfachten Balkenkreuze auf Tragflächenober- und unterseite wurden mit Hilfe von Montex-Schablonen auflackiert. Aus Bequemlichkeit habe ich für die Balkenkreuze auf den Rumpfseiten die beiliegenden Decals benutzt, was mit einem leichten Silbern "bestraft" wurde...trotz der vorherigen Grundierung mit Future Bodenglänzer. Bei der Alterung folge ich dem bewährten Prozedere aus Ölfarben-Washing und Einsatz verschiedener Pastellkreiden. Die Abgasfahnen habe ich diesmal mit der Airbrush aufgebracht. Hier zuerst ein lasierender Braunton, der später mit Schwarz übernebelt wurde. Die Endversiegelung erfolgte mit mattem Klarlack von Vallejo. Das Display ist ein drehbarer Servierteller aus Holz (gibt es für ca. 7,-€ bei einem wohlbekannten schwedischen Möbelhaus!), den ich mit einer Moltofill-Vogelsand-Mischung, hölzernen Eisstielen, Streugras und verschiedenen Farbtönen bearbeitet habe. Der Kübelwagen samt Besatzung ist ein Fertigmodell aus Metall, das von mir farblich noch etwas aufgewertet wurde. Die anderen Figuren stammen von Master Box und Italeri. Stefan Zimmermann, Publiziert am 21. September 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |