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Caterpillar D6K

von Michael Franz (1:35 MMK Models)

Caterpillar D6K

Zum Vorbild

Der Bulldozer Caterpillar D6K blickt auf eine lange und variantenreiche Geschichte zurück, die im Jahre 1935 den RD6, einen mit einem D6600 3-Zylindermotor ausgestattetem Traktor, hervorbrachte. 1937 wurde die Bezeichnung des Traktors in D6 abgeändert. Die offizielle Einführung des D6 erfolgte 1941 mit den Serien 4R und 5R, ausgestattet mit einem 55 PS Leistung erzielenden D4600-Motor. Im Jahre 1996 folgte nach mehreren Versionen das Modell D6K, welches einen 125 PS-Motor erhielt.

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Der Bulldozer D6K kann mit unterschiedlichsten Planierschilden ausgestattet werden: "S-Blade": kurzes Planierschild, ohne seitliche Erhöhungen, "U-Blade": etwas breiter und stärker abgerundet, mit seitlichen Erhöhungen, um mehr Material fassen zu können, "S-U-Blade": Kombination aus beiden Schildversionen sowie einem "PAT-Blade" (Power Angle Til), das entsprechend der benötigten Form hydraulisch angepasst werden kann.

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Am Heck des Bulldozers können verschiedene Anbauwerkzeugen angebracht werden. Es gibt die Möglichkeit, durch schwere Gegengewichte den Boden-Anpressdruck des Fahrzeugs zu erhöhen, eine Seilwinde als Zugvorrichtung für schweres Material (bspw. im Forstbetrieb), eine Zugvorrichtung für schwere Schürflader oder aber einen Aufreißer mit einem oder mehreren Zähnen, um harte Böden oder aufbrechen zu können. Dank einem passenden Getriebe ist es ebenfalls möglich, landwirtschaftliche Geräte wie einen Pflug zu montieren.

Der Caterpillar D6K ist ein relativ leichtes Fahrzeug mit einem Arbeitsgewicht von 16-20 Tonnen, je nach seiner genutzten Ausrüstung. Dies und seine Flexibilität machen das Fahrzeug ideal für vielfältige Arbeiten im Bau-, Forst- und Landwirtschaftsgewerbe.

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Der Bausatz

Der tschechische Hersteller MMK bietet einen hervorragenden Bausatz des Caterpillar Bulldozer D6K im Maßstab 1:35 an. Der Bausatz besteht aus einer Vielzahl sauber gefertigter und nur mit kleinen Angüssen versehenen Resinteile (teils so fein, dass Beschädigungen schwer zu verhindern sein dürften). Weiterhin liegen dem Kit zwei große Platinen mit "normalen" Fotoätzteilen sowie eine kleine Platine mit farbig bedruckten Fotoätzteilen (Fotoätzteile stammen allesamt aus der Produktion von Eduard), Fensterfolie und Decals bei, um ein Fahrzeug mit original Beschriftungen von Caterpillar darstellen zu können.

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Die Bauanleitung befindet sich auf einer beiliegenden CD und besteht aus Baustufenfotos mit Beschreibungen der jeweils auszuführenden Arbeiten und der benötigten Teile je Bauschritt. Zusätzlich benötigt wird nur Draht und etwas Schlauchmaterial, so dass damit dann eine beeindruckende Replik des Caterpillar-Bulldozers entstehen kann.

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Der Bau

Der Bau beginnt - wie bei den meisten Fahrzeugmodellen - mit dem Bau des Chassis. Hier: den beiden identischen, seitlichen Trägern mit den Laufrollen, Antriebsrädern und Spannrollen. Alle diese Teile liegen als Resinteile bei und sind nach dem Versäubern an den Trägern zu montieren. Feine Details und auch dünner darzustellende Teile liegen als Fotoätzteile bei und werden ebenfalls montiert, müssen aber - speziell die innen liegenden - etwas angepasst werden, um im Bereich der Laufräder korrekt zu passen. Anschließend können die beiden Träger am Unterboden der Planierraupe angebracht, ausgerichtet und verklebt werden. Am Heck folgen bereits die Aufnahmen für den später zu montierenden Aufreißer.

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Der Aufreißer ("Ripper") wird als separate Baugruppe montiert und erst später, nach dem Lackieren, am Fahrzeug angebracht. Zunächst müssen an sämtlichen Gelenken sowie an den Hydraulikstempeln die Montagelöcher gebohrt werden, so dass theoretisch der Ripper auch beweglich bleiben könnte. Sämtliche beweglichen Teile werden dann mit Draht verstiftet und später - nach dem Ausrichten der Höhe des Rippers - verklebt. Auch hier folgen Fotoätzteile für die feinsten Details, sowie dann später noch Hydraulikleitungen.

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Für das Planierschild wird zunächst der Rahmen mit der Aufnahme am Fahrzeug selbst zusammengesetzt, bevor dann das Planierschild in der gewünschten Position fest verklebt wird. Es folgen die Gelenke und Hydraulikzylinder, welche für die seitliche Ausrichtung des Planierschilds zuständig wären. Auch hier werden Löcher für die Montage der Kolben und Zylinder gebohrt und diese mit Draht verstiftet und verklebt. Die Kolben selbst müssen in der Länge angepasst werden, so dass diese dann in der korrekten Lage montiert werden können. Kleine Details werden auch hier mit Fotoätzteilen dargestellt, ebenso die Abdeckungen der Zylinder.

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Für das Fahrerhaus liegt ein großes Bauteil als Basis bei, das sowohl Kabinenboden als auch die unteren Teile der massiven Außenwände mit Staukästen beinhaltet. Diese werden mit Fotoätzteilen verschlossen, die Lüftungsschlitze eingeprägt und die Schlösser angebracht. Weitere Lüftungsgitter am Heck folgen, sowie vier Löcher, die für später noch folgende Griffe bereits vorgebohrt werden. Im Innenraum selbst wird der Sitz mit Armlehnen und Steuerhebeln sowie die Säule mit den Anzeigen im Frontbereich montiert, ebenso die fotogeätzte Pedalerie. Am Heck werden aus Kupferdraht erstellte Griffe ergänzt. Der Sitz bleibt separat, um die Lackierung zu erleichtern.

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Der Aufbau des Führerhauses besteht aus einem großen, sehr fein gegossenen Resinteil, bei dem ein Entfernen aller Angüsse, ohne das Teil zu beschädigen, quasi unmöglich ist. Aus diesem Grund mussten auch hier sämtliche feinen Fensterrahmen auf den Seiten aus dünnen Plastikprofilen von Evergreen neu aufgebaut werden. Anschließend werden sämtliche Details aus Fotoätzteilen am Aufbau montiert. Die seitlichen Gitter bestehen jeweils aus mehreren Teilen inkl. den Befestigungspunkten. Die Scheinwerfergehäuse werden anschließend noch montiert, so dass dann nach der Lackierung nur noch die Verglasung ergänzt werden muss. Die Detaillierung hier ist erneut hervorragend!

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Die Verkleidung des Motorraums liegt einteilig bei und wird von innen mit angedeuteten Motorteilen vervollständigt. Der Auspufftopf direkt hinter den seitlichen Gittern sowie weitere Teile auf der anderen Seite des Motors liegen als einzige Teile der Motornachbildung bei. Die seitlichen Gitter werden aus Fotoätzteilen zusammengesetzt und gewähren einen dezenten Einblick in den Motorraum. Von der Vorderseite wird dann nach der Lackierung der Lüfter eingebaut, der auch durch die aufgestellten Lüfterschlitze sichtbar bleiben wird. Seitlich und auf der Oberseite der Motorabdeckung werden aus Draht geformte Griffe angebracht, die Ätzteile werden dann erst nach der Lackierung montiert.

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Die Lackierung

Alle soweit fertiggestellten Baugruppen werden dann mit schwarzer Grundierung (Vallejo Black Primer) grundiert, um eine einheitliche Basis für die eigentliche Lackierung zu schaffen. Hierauf werden dann die weiteren Farben aufgetragen. Zur Darstellung von blankem Metall wird zunächst Eisenfarbe von Revell Aqua an den Bereichen aufgetragen, an denen später die größten Lackschäden zu sehen sein sollen (Laufwerk, Aufreißer, Planierschild). Anschließend folgt Chipping Medium von AK Interaktive. Tamiya Hull Red wird anschließend überall dort aufgetragen, wo später rostige Stellen unter der eigentlichen Lackierung ersichtlich sein sollen. Nach der Lackierung wird an allen Bereichen, an denen die Eisenfarbe sichtbar werden soll, das Rostrot mit Wasser und einem Borstenpinsel und Zahnstocher wieder partiell abgetragen. Eine weitere Schicht Chipping Medium folgt, bevor dann die eigentliche Lackierung erfolgen kann.

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Die eigentliche Lackierung erfolgt in dem für Caterpillar-Fahrzeuge typischen Gelb. Hierbei sollte zunächst beachtet werden, dass es einen alten und einen aktuellen Farbton gibt, welcher erst seit den späten 80er Jahren Verwendung findet. Leider gibt es diese Farbe nicht als fertige Farbe, auch handelt es sich um keine RAL-Farbe - selbst anmischen ist daher angesagt. Nach langem Suchen und Überlegen wurde die Farbe dann aus verschiedenen Lifecolor-Farben zusammengemischt, wobei der Hauptbestandteil UA140 (Gelb) darstellt. Aufgehellt wurde dies mit Weiß, Beige und Grau. Für den leicht grünlichen Eindruck sorgt ein Tröpfchen Grün, für den wärmeren Farbton etwas Orange. Sobald dann das erste Washing (rostrot)  erfolgt ist, sollte das die Farbe des Originals ganz gut treffen. Ist die Farbe getrocknet, wird diese an den stark beanspruchten Bereichen erneut mit Wasser, Borstenpinsel und Zahnstocher abgetragen, so dass sowohl Rost als auch Eisen wieder zum Vorschein tritt. Anschließend wird maskiert, um die schwarze Front, das Fahrerhaus und den grauen Innenraum lackieren zu können. Es werden nun weitere Details mit dem Pinsel bemalt, bevor dann mehrere Filter und Washings folgen.

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Im nächsten Schritt wurde ein Washing als Filter über das gesamte Modell aufgetragen. Zur Verwendung kam hier Rust Streaks von Vallejo, welches mit dem Pinsel über alle gelben und auch schwarzen Bereiche aufgetragen wird. Das Gelb wird hiermit nochmals etwas abgedunkelt und erhält einen wärmeren Farbton mit einem kleinen Stich ins Orange. Auch werden hiermit die Farbunterschiede zwischen den Lachschäden und der eigentlichen Farbe etwas neutralisiert. Farblich kommt die somit erhaltene Farbe sehr gut an das Original heran. Der Innenraum des Fahrerhauses erhält nach dem Bemalen der Details einen Filter mit schwarzem Washing, um hier die Details zu betonen, bzw. die Kanten etwas abzudunkeln.

Caterpillar D6K

Nach dem Filtering ist die eigentliche Lackierung abgeschlossen, so dass nach einer Schicht Glanzlack die Decals aufgebracht werden können. Dem Bausatz liegen hierzu die originalen Markierungen von Caterpillar bei, beinhaltend sämtliche Caterpillar Markierungen, Rückleuchten, Schriftzüge und Warnhinweise. Diese werden genau ausgeschnitten und mit etwas Weichmacher angebracht. Anschließend folgen im Innenraum sämtliche Displays und Anzeigen, Schalter etc. aus farbig bedruckten Fotoätzteilen. Es folgt zum Abschluss der eigentlichen Lackierung ein Auftrag Mattlack, übernebelt mit etwas Glanzlack über alles, als Basis für das weitere Weathering.

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Die Endmontage

Die Ketten für das Laufwerk bestehen aus zwei verschiedenen Einzelgliedern, die immer im Wechsel miteinander verbunden werden. Zunächst jedoch müssen sämtliche Kettenglieder aufgebohrt werden, so dass diese dann mit Draht verbunden werden können. Die Drahtstücke werden dann verklebt und Überstände abgeschnitten. Es folgt anschließend eine Lackierung der fertigen Kettenstränge zunächst in Eisenfarbe > Chipping Medium > Tamiya Hull Red > Chipping > Mattlack > Chipping Medium > Gelb > Chipping und ein Filter.

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Nach der Montage der Ketten werden die einzelnen Baugruppen nun weitgehend zusammengesetzt. Zunächst wird das Planierschild am Unterwagen montiert, die Hydraulikzylinder seitlich ergänzt und jeweils mit zwei Leitungen versehen. Es folgt dann der Motorbereich sowie der Unterboden für das Fahrerhaus. Im oberen Teil des Fahrerhauses werden die aus klarer Plastikfolie zugeschnittenen Fenster eingeklebt sowie die fotogeätzten Scheinwerfer ergänzt. Montiert wird das Dach allerdings noch nicht, da zunächst der Innenraum noch mit Pigmenten verschmutzt wird. Am Fahrzeugheck wird der Aufreißer in angehobener Position montiert, die Hydraulikzylinder und zugehörigen Leitungen ergänzt. Das Fahrzeug ist nun soweit fertig gestellt, so dass die Verschmutzung erfolgen kann. Jetzt noch fehlende Teile werden dann erst nach der Verschmutzung ergänzt.

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Das Display

Um die Planierraupe in einem realistischen Szenario zu präsentieren, entsteht auf einem weißen Gesso Board eine kleine Vignette. Aus Kartonresten entsteht eine grobe Grundstruktur der Geländeform, so dass hierauf dann das Modell in leicht schräger Lage positioniert werden kann. Mit Holzspachtel wird dann das Gelände modelliert, anschließend schwarz grundiert, dann in verschiedenen Brauntönen lackiert. Nach dem Trocknen wird eine Mischung aus Erde, Pigmenten, Sand, kleinen Steinen, Pflanzen und Rinde mit Holzleim aufgebracht, das Modell hierauf platziert und in die noch feuchte Masse eingedrückt. Das Modell selbst wird dann mit Pigmenten in denselben Farben behandelt, um vor allem im Fahrwerksbereich einen stark verschmutzten Eindruck entstehen zu lassen. Mit Graphitpulver werden die Ketten, das Planierschild und der Aufreißer sowie die Griffe und Trittstufen noch nachbehandelt, um blankes Metall darzustellen. Der fertig gestellte Caterpillar D6K wird auf der Vignette platziert. Nach letzten Nacharbeiten ist das Diorama fertiggestellt.

Caterpillar D6K

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 22. September 2017

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