Toyota Supra GT 3.0von Robert Kränzlein (1:24 Tamiya)Das Modell entstand aus einem Tamiya Bausatz, der laut Bauanleitung von 1986 stammt. Eigentlich seltsam, da der Supra MKIII erst 1986 auf den Markt kam. Der Bausatz ist nicht damit zu vergleichen, was man heute von Tamiya gewöhnt ist. Die Passung der Heckscheibe ist lächerlich. Es sind z.B. keine Stoßdämpfer enthalten. Da auch kein Motor enthalten ist, sind es wirklich nur eine Hand voller Einzelteile. Das Vorbild galt damals als preiswerte Alternative zu europäischen Sportwagen. Angeblich erreichte der Supra sogar eine knapp höhere Endgeschwindigkeit als ein Porsche 911. Toyota lieferte eine solide Technik und gute Serienausstattung. Ich fuhr damals leider keinen Supra, sondern einen Corolla, aber das graue Toyota-Plastik war in allen Modellen das gleiche. Selbst ein Seat fühlte sich im Innenraum hochwertiger an. Die vorderen Scheinwerfer können geschlossen oder offen dargestellt werden. Im Vorfeld habe ich dem ringsum laufenden Kunststoffstreifen als stilbildendes Element zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, sonst hätte ich mich für eine andere Farbe als Schwarz Metallic entschieden. Die Karosserie wurde mit einer Tamiya Spühdose lackiert und anschließend mit 2K-Klarlack überzogen. Um den Streifen noch ein wenig hervorzuheben, habe ich mich für die halb dunkelgrau - halb hellgrau Variante entschieden, die ich auf einigen Fotos im Netz gesehen hatte. Der Boden des Innenraums und die Hutablage wurden mit Teppich-Flocking Anthrazit überzogen. Der Rest mit Vallejo Model Color gepinselt. Auf der Suche nach Fotos vom Innenraum des Supra stieß ich auf ein Detail: Warum waren da keine Sitzgurte drin? Diese waren zur Zeit des Supra MKIII in Deutschland bereits Pflicht, in den USA wahrscheinlich auch. Für Rennsportgurte gibt es ja einige Nachrüstteile zu kaufen, aber für normale PKW-Gurte konnte ich nichts finden. Für die Gurte habe ich blaue Rennsportgurte mit schwarzem Washing umgefärbt. Die Gurtschlösser aus dem 3D-Drucker waren anfangs als solche nicht erkennbar, aber mit etwas Nacharbeit mit Skalpell, Feile und Farbe finde ich sie akzeptabel. Durch das Tränken mit dem schwarzen Washing waren die Gurte weniger flexibel als vorher und ließen sich dadurch aber gut in Form biegen und hielten diese anschließend. Die Rücksitzgurte und Gurtschlösser der Vordersitze waren dann schnell eingebaut. Aber die Gurte für Fahrer und Beifahrer? Es gibt wohl zwei Varianten: Einmal mit einem Bügel an der Kopfstütze, um den Gurt zu führen, und einmal ohne. Aber auf jeden Fall verläuft der Gurt vom Boden des Innenraums zur B-Säule und damit zur Baugruppe Karosserie. Einen Drahtbügel an den Sitz anzubauen erschien mir zu aufwendig. Also habe ich mein Gurtmaterial auf Länge angepasst, im Winkel von ca. 80° gefaltet und dann seitlich an den Sitz geklebt. Das umgefaltete Stück steht dann vom Sitz schräg ab und drückt sich von innen gegen die B-Säule. Die Heckscheibe und die hinteren Seitenfenster wurden mit Tamiya Rauchgrau getönt. Auspuffendstücke und den inneren Rückspiegel habe ich mit BareMetal Folie verchromt. Die beiden Scheiben der Außenspiegel sind irgendwann in den 30 Jahren Lagerung abhanden gekommen. Also habe ich diese durch BareMetal ersetzt ohne die Folie vom Trägerpapier abzuziehen und den dünnen Karton auf einen Tropfen Kavan Canopy Glue in der hohlen Öffnung der Spiegel gesetzt. Die Reifen waren zu neu für ein Fahrzeug dieses Alters und durften eine Runde mit dem Dremel auf 150er Schleifpapier drehen. Zum Abschluss habe ich dann noch die Frontscheibe mit dem Datenblatt eines Gebrauchtwagenhändlers verziert. Was ging alles schief:
Robert Kränzlein Publiziert am 18. August 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |