Special The Art of GnostFiligranes von Ludwig NockeHintergründe
Als ich mit der Special-Reihe im Modellversium in 2016 begonnen hatte, schwebte mir vor, außergewöhnliche Modellbauer mit ihren Modellen, Dioramen und Sammlungen vorzustellen. Auslöser waren immer die interessanten Unterhaltungen auf den diversen Ausstellungen mit den Modellbauern. Mittlerweile gibt es ja schon einige Specials aus verschiedenen Bereichen des Modellbaus, die meines Erachtens allesamt den Erwartungen an eine solchen Reihe gerecht geworden sind. Und so soll es weitergehen. Bei den Wettbewerben der GoMos in Wien der Jahre 2016 und 2017 konnten meine Frau und ich zwei Schiffsdioramen ausmachen, die uns aus verschiedenen Gründen begeisterten. Zum Einen waren das Themen, in denen ich mich dioramenmäßig auch gerne bewege und zum Anderen war die Ausführung dieser filigranen Meisterwerke so was von detailliert und technisch ausgefeilt, wie wir es vorher noch nicht gesehen hatten. So war es natürlich Pflicht, den Erbauer dieser außergewöhnlichen Arbeiten kennenzulernen, was uns dann auch großes Vergnügen bereitete. Wir konnten uns am Stand von Ludwig Nocke von seiner Vielseitigkeit überzeugen und in den gedruckt vorliegenden, sehr schön aufbereiteten Bauberichten sehen, welche Arbeit im Detail seiner einzigartigen Modelle steckt. Und alles bis in das im wahrsten Sinne des Wortes „kleinste Detail" ist Eigenbau! Beim zweiten Treffen in 2017 reifte dann der Gedanke, darüber ein Special zu erstellen, wo doch diese Arbeiten genau in unser Beuteschema passten, wenn auch Kartonmodellbau nicht gerade Thema im Modellversium ist, denn die Aufnahme dieser Sparte würde schlicht den Rahmen sprengen. Dieses Special ist also mehr wie ein Nachtrag zur Ausstellung GoMo in Wien zu sehen und stellt damit eine Ausnahme dar. Warum soll man nicht mal über den Tellerrand schauen, wenn es noch einen so tollen anderen Teller gibt? Abgesehen davon benutzt Gnost nicht nur Karton und Papier, sondern auch Plastik-Sheets. Ludwig Nocke (Künstlername „Gnost“) stellte uns nicht nur seine Bereitschaft dafür, sondern auch tolle Bilder aus seinen Bauberichten zur Verfügung, und so haben wir heute das Vergnügen, diese Schönheiten auch bei Modellversium vorzustellen. Wir zeigen einen Ausschnitt aus seinen Originalberichten und Galerien, die man zur Gänze in dem Forum www.die-kartonmodellbauer.de nachlesen kann. Das sollte man auf keinen Fall versäumen, denn die Arbeitsschritte, die Recherchen und geschichtlichen Hintergründe werden dort sehr detailliert, lebhaft und mit einer Prise Humor geschildert, was bei Bauberichten nicht unbedingt alltäglich ist. Man hat da eine Art Spiegelbild des Wesens von Ludwig vor sich, in dem man erkennen kann, warum uns die Unterhaltung mit ihm viel Spaß gemacht hat. Darüber hinaus öffnet sich in diesem Forum eine ganze Welt fantastischer Modelle, die durchaus auch für den Plastikmodellbauer in vieler Hinsicht interessant ist.
Interview mit Ludwig
Darf ich fragen, welcher Jahrgang Du bist ? Ja! (Beiderseitiges Grinsen) O.K. auf eine blöde Frage kriegt man eine entsprechende Antwort. Können wir da eventuell noch etwas in's Detail gehen ? Ich bin Jahrgang Oktober 1988 Wie kam es zu "Gnost" aus dem Star Wars-Universum? Puh, das ist eine etwas längere Geschichte. Wir haben in der Schule recht oft kleine LAN-Parties gemacht. Was "damals" noch mit dem durch die Gegend-schleppen eines "richtigen" PCs samt 19" Röhrenmonitor verbunden war. Zum Computerspielen braucht es immer einen Nickname. Nach einigen anderen bin ich schlussendlich bei Gnost hängengeblieben. Er kommt ursprünglich nicht aus dem Star-Wars Universum (dass es da auch einen Gnost Plo Kon gibt habe ich erst viel später herausgefunden), sondern aus dem Alt-Nordischen und ist quasi phonetisch. Heißt "Glühender Eisenfunke". Man stelle sich dazu das Geräusch vor, das ein Tannenzapfen im Lagerfeuer macht, wenn er platzt :) Da ich Eisen- und Stahlmetallurgie studiert habe und mittlerweile in einem Stahlwerk arbeite, ist der Name irgendwie noch passender geworden. (Ich habe jetzt das Geräusch des Tannenzapfens im Ohr) Ist schon ein erstaunlicher Weg vom Stahl zum Papier. Wie lange betreibst Du das Hobby Modellbau im Allgemeinen schon ? Wenn man Lego auch schon als Modellbau bezeichnen kann, dann schon seit frühester Kindheit. Ich habe da schon immer versucht, eigene Kreationen zu schaffen. Höhepunkt war sicher ein über einen Meter langer "Eisengeier" aus der Trickfilmserie Balu, den ich mit glaub ich sechs Jahren gebaut habe. Danach kamen die üblichen Revell-Modelle. Bismarck, Scharnhorst, eine USS Saratoga usw. Alle aus heutiger Sicht...hmm...unprofessionell zusammengebastelt, aber es gibt sie immer noch in der Vitrine zuhause. Das erste Mal Segelschiffe habe ich im Zelturlaub auf Bornholm aus allem Möglichen zusammengeschnitzt. Mit einem Taschenmesser, Streichhölzern, Bindfaden und Taschentüchern. Auch die gibts natürlich noch. Dann war etwa ab der 10. Klasse bis zum Studium eine ganze Weile gar nix und irgendwann beim Studieren habe ich dann wieder angefangen. Erst wieder mit Revell und dann sollte es ein ferngesteuertes Schlachtschiff werden. Da ich nicht die 1 Millionste Bismarck bauen wollte, habe ich mich nach anderen Quellen umgesehen und bin auf den Kartonmodellbau mit seiner riesigen Vielfalt an Schiffsmodellen gestoßen. Ich habe mir dann die SMS Derfflinger von HMV besorgt und sie in ein Fahrmodell in 1:250 mit allen Details umgewandelt. Die ist dann drei Mal gefahren und steht seither in der Vitrine. Danach kam dann der richtige Schwenk zu meiner jetzigen Scratch-Bauweise mit hauptsächlich Karton. (Wir machen eine kleine Pause und begeben uns auf Schatzsuche mit der wunderschönen HMS Cleopatra. In Sachen Figur macht sie ihrem Vorbild alle Ehre und sie verfügt an Stelle des Hofstaates der Namenspatronin über eine Vielzahl von winzigen Seemännern. Wir dürfen ihren Körper auch von unten begutachten, was bei der ägyptischen Königin wohl nicht ganz so einfach gewesen wäre). Ludwig zeigt uns die Entstehung der HMS Cleopatra.
Land in Sicht!
Warum hast Du eigentlich mit Deinen Fähigkeiten für das Detail keine Holzschiffe gebaut? Holz war mir immer zu "professionell", bzw. für meinen Maßstab und meine Bauweise nicht geeignet. Ist natürlich auch eine Platzfrage, davon kann ich auch ein Lied singen. Wann bist Du das erste Mal auf die Idee gekommen, Modelle in dieser außergewöhnlich schwierigen und wohl einzigartigen Art herzustellen? Nach dem Derfflinger wollte ich mich einmal an ein Segelschiff herantrauen. Die großen Segelmodelle in den diversen Schifffahrtsmuseen haben mich schon immer beeindruckt. In den üblichen Maßstäben war mir das aber alles viel zu groß. Die Idee war auch ein bisschen, bei dem 1:250er Maßstab zu bleiben, um die Schiffe miteinander vergleichen zu können. Ich bin dann bei den Kartonmodellen mit der HMS Cleopatra fündig geworden. Und Kartonmodelle kann man ja super skalieren (wenn man es richtig macht, erhält man sogar den gewünschten Maßstab :) ). Als ich mein Vorhaben - Segelfregatte in 1:250 - im damaligen Forum verkündet habe, haben mich alle für wahnsinnig erklärt und waren sehr skeptisch, ob das was werden kann (ich natürlich auch). Aber genau darum sollte es erst recht was werden. Der Rest hat sich dann während des Baus ergeben und war jeweils situationsgeschuldet. Ich habe immer das Material und die Bauweise verwendet, die mir am besten erschien. Manches hat geklappt, manches habe ich wieder abgerissen... Tatsächlich finde ich es sogar viel einfacher, in meinem kleinen Maßstab zu bauen, da man vieles vereinfachen oder weglassen kann, für dessen Erstellung man im größeren Maßstab ewig brauchen würde. Ein weiteres Thema ist, wie Du schon sagtest, der Platz. Kleine Modelle brauchen davon einfach viel weniger und wenn man die dann noch auf ein Jahr Bauzeit ausdehnt, geht der Platz in der Wohnung nicht allzu schnell zur Neige. (Wir machen wieder einen "Break" und begeben uns in die Karibik zu Klabautermännern an Bord des "Fliegenden Holländers").Jetzt wird es gruselig!
Ein Paradebeispiel für Alterung
Und... Action!
Du arbeitest ja in verschiedenen Maßstäben. Warum 1:275 bei den Schiffen und 1:7 bei den Figuren? Mein krummer Maßstab 1:275 resultiert aus einer Wissenslücke. Ich wollte die HMS Cleopatra auf 1:250 herunterskalieren, damit sie mit meinen anderen Modellen zusammenpasst. Im Internet fand ich die Originalmaße der Cleopatra. Angegeben war die "Länge über alles". Ich dachte, dass das tatsächlich "über alles" heißt, aber das stimmt nicht. "Länge über alles" ist nämlich das Maß zwischen dem vordersten und hintersten festen Punkt des Schiffskörpers und nicht Bugsprietspitze bis Hecklaterne. Da ich aber schon recht weit mit dem Modell war, als mir der Fehler aufgefallen ist (die Figuren waren deutlich zu groß), habe ich nachgemessen und herausgekommen ist dann ~1:275. Seitdem bin ich dabei geblieben. Bei den Fantasy-Figuren, die wir später sehen, war es auch eine Skalierungsgeschichte. Ich habe die erste einfach mit 25cm Höhe versehen. Was bei einer angenommenen Körpergröße von 1,75m ungefähr 1:7 ergibt. Bei den Schiffen und Fahrzeugen verblüfft mich die Filigranarbeit, bei den Figuren die Konstruktion. Bist Du, was die Filigranarbeit oder die Computertechnik bei der Konstruktion betrifft, in irgendeiner Weise beruflich tangiert? Wäre ja in einem Stahlwerk unter Umständen auch nicht ganz ausgeschlossen. Nein ganz und gar nicht. Ich werde oft gefragt, ob ich Uhrmacher bin. Nein ich arbeite im Stahlwerk in der Schmelzmetallurgie-Abteilung. Dort ist alles riesig, stabil und sehr heiß. Die Kleinteile kommen einfach aus der Notwendigkeit heraus, dass ich so viel wie möglich darstellen möchte, meine Modelle aber halt sehr klein sind. Auch mit Computerkonstruktionen habe ich sonst nichts zu tun. Über ein Jahr nach der Konstruktion der "Lady Mechanika" habe ich auch den größten Teil der nötigen Kniffe leider schon wieder vergessen. Was inspiriert Dich bei der vielseitigen Themenauswahl Deiner Modelle, bzw. wie kamst Du zu den Themen? Woher kommt Deine Liebe zu den Schiffen und die Fachkenntnis zu den Details? Ich mag die "Realitätsflucht" in der Freizeit. Fantasy-Geschichten, Computerspiele wie Age of Empires, die einen in eine andere Zeit versetzen, und Filme. In letzter Zeit sind es auch öfter Bilder, die ich gerne in die 3. Dimension hole. Oder vielmehr holen würde, wenn ich die Zeit dazu hätte. Die unterschiedlichen Genres sind einfach darin begründet, dass man "zwischendurch" auch mal was anderes machen muss. Deswegen gibt es bei meinen Modellen auch oft Baupausen, weil ich nach der 134. geknüpften Wante oder geklebten Planke dann eine Zeit lang keine Lust mehr auf das Modell habe und vielleicht eine Figur oder ein Auto oder ein paar kleine Häuser baue.Die halbwegs richtige Anordnung etwa der Takelage ist für das Gesamtbild unverzichtbar. Ich versuche aus Büchern und natürlich dem Internet die korrekte Bauweise herauszufinden, was mir natürlich nicht immer gelingt. Aber nur die allerwenigsten Betrachter wissen ja zum Glück, ob die Brasse des Großsegels da richtig geführt ist - es muss aber zumindest richtig oder wenigstens plausibel aussehen. Diese "Realitätsflucht" ist, glaube ich, für die meisten Bastler ein wichtiges Genuss-Erlebnis. Mir geht es da jedenfalls genauso. Wenn ich ein Diorama baue, lebe ich buchstäblich in der Welt auf meinem Arbeitstisch. Eine wunderbare Möglichkeit, abzuschalten. Auch bei der Suche nach Abwechslung sind wir uns da ziemlich ähnlich. Dazu kommt dann noch der Drang, Neues auszuprobieren, sei es beim Motiv oder in der Technik. (Nun nehmen wir uns etwas Zeit, die Bauphase zur letzten Fahrt der "Temeraire" zu begleiten, bei der uns auch Ludwigs besondere "Wassertechnik" gezeigt wird. Ergänzt wird das Ganze (wie bei Ludwig schon gewohnt) durch eine hervorragende Galerie-Präsentation). Ein Riese mit 3 Kanonendecks und Inneneinrichtung
In welchem Zeitraum entstanden Deine Modelle/Dioramen? Meine "großen" Modelle brauchen etwa ein Jahr. Allerdings ist das kein durchgehendes Jahr angestrengter Bastelei. Ich baue generell nur, wenn ich wirklich Lust dazu habe, denn sonst wird es einfach nichts. Alles, was ich bisher auf "das muss jetzt fertg werden" gebaut habe, habe ich kurz darauf wieder abgerissen und neu gebaut. In den oft monatelangen Pausen entsteht dann entweder gar nichts oder es wird ein Zwischenbau eingeschoben. Die kleineren Dinge, wie die Autos oder Figuren, sind in wenigen Tagen oder Wochen fertig. Das Modell mit der längsten (und auch am stärksten unterbrochenen) Bauzeit ist mein Minas Tirith aus "Herr der Ringe", an dem ich nun schon seit Sommer 2008 baue. Bei den Schiffsmodellen begeistert unter anderem die Gestaltung des Wassers. Wie kamst Du zu der genialen Idee, das Wasser so darzustellen? Für die Cleopatra habe ich nach einer Form der Wasserdarstellung gesucht, bei der das Unterwasserschiff noch immer zu sehen ist. Gefunden habe ich dafür aber nur die Gießharzmethode. Bei allen anderen Varianten ist das Unterwasserschiff nicht mehr zu sehen und das Modell ist für immer an diese Präsentationsform gebunden. Ich habe dann im Bastelladen die Plastiksheets gefunden und ein wenig probiert. Herausgekommen ist die jetzige Form des "Wasserklotzes", die einfach und günstig herzustellen ist, keine Sauerei und keinen Gestank bei der Herstellung verursacht und aus der man das Modell auch wieder herausnehmen kann, falls das Plastik oder die Farben einmal ergrauen. (In einer weiteren Pause begeben wir uns mit der "Zeven Provincien" in eine beeindruckende Seeschlacht). Wieder ein Schiff mit Inneneinrichtung und zahlreichen Geschützen
Wir verweilen noch kurz beim Schiffsthema (weil's so schön ist), bevor wir mit dem Interview fortfahren. Auf der "Henrietta" begleiten wir Phileas Fogg mit seiner indischen Begleiterin Aouda auf einem Teilabschnitt seiner Reise "in achtzig Tagen um die Welt". Wenn ich es richtig gesehen habe, ist auch dieser lästige Detektiv Fix an Bord des Schiffes, das bewusst abgewrackt wird, weil dringend Heizmaterial für die Kessel bis zum nächsten Hafen benötigt wird.
Was waren die Auslöser für das Figurenthema und die 3-D-Computerkonstruktion? Das Internet ist voll von allen möglichen kostenlosen Downloads aller Qualitäts- und Schwierigkeitsstufen. Durch Zufall bin ich auf pepakura gestoßen. Ein Programm, mit dem man aus 3D-Figuren Papiermodelle machen kann. Da gab es auch einige hübsche Figuren, die meist aus Computerspielen extrahiert und baubar gemacht wurden. Ich habe mir also das Programm besorgt und auch eine Figur, die sich erstaunlich gut bauen lässt. Die hat Lust auf mehr gemacht, leider ist aber das Angebot an etwas aufwendigeren Figuren recht begrenzt. Das brachte mich dann dazu, einfach einmal selbst zu versuchen, so eine Figur zu erstellen. Welche Materialien verwendest Du? (Verschiedene Papiersorten, Zubehör etc.) Meine Materialien sind alle billigst. Ich habe ja als Student mit der Bastelei so richtig angefangen und da musste alles herhalten, was gerade da war. Mein Hauptmaterial ist die Graupappe, die hinten auf Papierblöcken drauf ist - man merkt dann erstmal, wieviele unterschiedliche Stärken und Qualitäten es da gibt. Mit der Zeit haben meine Freunde alle ihre Blockrückseiten bei mir abgegeben. Speziell für Minas Tirith sind da schon einige Quadratmeter verbaut worden :) Ansonsten normales Papier und Wasserfarben aus dem Schul-Malkasten / Revell-Farben. Zum Schneiden eine normale Schere und hauptsächlich die Schere von meinem Schweizer-Messer. Skalpelle benütze ich nur sehr selten. Zum Kleben Weißleim oder Gel-Sekundenkleber. Für die Takelagen Draht von einer alten Klingelspule und feines Garn. Für die Wasserklötze verwende ich Plastiksheets und Fenstermalfarben. Die Materialkosten halten sich also in Grenzen. Gibt es darüber hinaus nennenswerte Kosten, wie z.B. Computer-Software? Meine Modelle bestehen zu >95% aus Abfall. Die Materialkosten schätze ich auf unter 20€ für die großen Modelle und gegen Null bei den kleinen - so "teure" Dinge, wie Sekundenkleber (~6€ pro 3ml) reichen meist für mehrere Modelle. Bei den Computerprogrammen verwende ich nur freeware. Das 3D Programm Blender ist zum Beispiel kostenlos und auch der pepakura viewer kostet nichts. Immens ist allerdings die Menge an investierter Zeit und Nerven. Das kann ich mir lebhaft vorstellen! Sehen wir uns doch mal die nach Deiner Aussage "einfacheren" Computerfiguren an. Für mich wären diese Mengen an Rundungen ein Trauma!
So viele Einzelteile sind für die Rundungen unumgänglich. Die Figuren und weitere Gnost-WerkeDie Lady Mechanika musste in Sachen Baubericht aus Kapazitätsgründen stellvertretend für die anderen Superheldinnen und -helden herhalten. Sie ist aber auch ein besonders hübsches Beispiel und hat mich als Comicfan männlicher Natur natürlich in erster Linie angesprochen. Die arme Steampunk-Lady verfügt im Comic übrigens weder über menschliche Arme noch über menschliche Beine, was sie jedoch gegenüber der Außenwelt geschickt zu verbergen weiß. Nichtsdestoweniger ist auch "Assassin's Creed" eine äußerst erfolgreiche Comicserie. Bei Mad Moxxi aus "Borderlands" habe ich keine Erkenntnisse, was die Symbiose Computerspiel/Comic betrifft. Die attraktive Dunkelelfen-Magierin kann ich mir durchaus auch in einer Serie in gezeichneter Form vorstellen. Stellt sich allgemein die Frage: Was war zuerst da? Film, Computerspiel oder Comic? Eines steht jedenfalls fest: Wenn es um Comics geht, dann findet man die todsicher im Laden der Comic-Company in München! (Fraunhoferstr. 21) Bevor wir zum Ende des Interviews kommen, können wir noch weitere Arbeiten von Ludwig betrachten, die so nebenher als Lückenbüßer mit relativ wenig Arbeitszeit dienten und bei ihm für die nötige Abwechslung sorgten.
Auf was können wir uns in der Zukunft freuen? Gibt es Gebiete, die Du noch nicht beackert hast, die Dir aber noch vorschweben? Mein Minas Tirith soll nun endlich mal fertig werden, es wird definitiv weitere Segler geben und auch eine Figur ist wieder im Entstehen begriffen. Wirklich geplant wird bei mir eh das allerwenigste. Du bist ja bald ein halbes Jahr in den USA. Bist Du hoffentlich rechtzeitig zurück, dass wir uns wieder auf Dich und Deine Werke auf der GoMo 2018 freuen können? Ja, es geht über den Sommer nach Texas. Zur GoMo sollte ich locker wieder da sein, nur mit neuen Modellen wird es bis dahin eher schwierig. Trotzdem wird wohl auch dort das eine oder andere entstehen. Ohne Basteln geht es einfach nicht. Wo Du Recht hast, hast Du Recht! Wir wünschen Dir viel Spaß in Texas. Vielleicht entstehen da im Kopf ja schon wieder neue Projekte? Und wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Wien! Herzlichen Dank für Deine interessanten Einblicke und die tollen Fotos Deiner "Abfallprodukte", die Du uns für das Special zur Verfügung gestellt hast! Als Nächstes steht wieder Stammheim im Programm (8.-9. Juli/ siehe Modellversium-Terminkalender) Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit vielen Modellbaufreunden. Bis dahin Viele Grüße und fröhliches Werken! Wolfgang Hartung Publiziert am 28. Juni 2017 Die Bilder stammen von Ludwig Nocke. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |