PZL W-3 SokolSP-SXW der Bergrettungsorganisation TOPRvon Ulrich Warweg (1:72 AJ Model)
Aufgrund meiner Begeisterung für Rettungshubschrauber richtete sich mein Blick letzthin in den Osten Europas. Ich stieß dabei auf den Sokol ("Falke") des polnischen Luftfahrzeugherstellers PZL (Państwowe Zakłady Lotnicze), der 1992 seinen Erstflug absolvierte. Er steht u.a. im SAR-Dienst von Tschechien und Polen, zwei Maschinen waren bei der Polizei in Sachsen im Einsatz.
Zwölf Passagiere finden Platz in der Kabine, die maximale Startmasse beträgt 6,4 to, Höchstgeschwindigkeit 260 km/h, Dienstgipfelhöhe 4520 m NN, Reichweite 720-1.244 km. Im Vergleich mit westlichen Hubschraubertypen kann man ihn von den Maßen her mit dem alten SA-330 Puma vergleichen. Eingesetzt wird er auch von der polnischen Bergwacht "TOPR" (Tatrza ́nskie Ochotnicze Pogotowie Ratunkowe), die in der hohen Tatra seit 1909 für die Bergrettung zuständig ist.
Das hier gezeigte Modell ist eigentlich ein Testlauf, da ich in meinem Enthusiasmus drei Modelle im Internet bestellt habe, die beiden oben genannten SAR-Maschinen, die mit Resin- und Photoätzteilen geliefert wurden, und diesen Bergrettungshubschrauber, den ich vorab gebaut habe. Alle Bausätze stammen von AJ Model, einem polnischer Hersteller, der seit ca. zehn Jahren auf dem Markt ist.
Die Qualität des Bausatzes ist eher schlicht gehalten, die beiden Rumpfhälften haben viel Orangenhaut. Durch Grundieren verlieren sich aber die unschönen Dellen. Die transparenten Teile haben mitunter Einschlüsse, der Einbau der Fenster des Cockpits ist eine Herausforderung, weil technisch schwierig und unorthodox.
Leider wollte einer der Piloten von "PJ-Modell" erst nach dem Zusammenbau nicht mehr auf seinem Sitz bleiben, so dass ich die mühsam zusammengefügte Frontscheibe nochmals öffnen und den Meuterer mit Sekundenkleber neu fixieren musste, was an den durchsichtigen Scheiben leider weitere Spuren hinterließ.
Die Decals sollten unbedingt nochmal geschützt werden, ich habe mich vor dem Wasserbad für eine Schicht "Liquid Decal Film" von Microscale entschieden, da bei einem Test die ebenfalls beiliegenden Nassschiebebilder für eine militärische Version zerrissen sind.
Ergänzt wurden Antennen durch dünnen Draht und der Einsinkschutz für Schnee durch dünne Plastiksheets sowie noch Decals aus der Restekiste.
Im Moment ist das noch der einzige Exot aus dem Osten in meiner Heli-Sammlung. Viel Spaß mit den Bildern!
Ulrich Warweg Publiziert am 08. Juni 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |