HMS Cairovon Peter Ohm (1:1250 Neptun)Geschichtliches
Technische Daten
Das ModellBei dem Modell der Cairo handelt es sich um ein Weißmetall Fertigmodel der Firma Neptun (1149a) im Maßstab 1:1250 im Zustand nach Umbau zum Flakkreuzer 1939. Um es in den von mir gewünschten Zustand von 1942 zu versetzen bedarf es erheblicher Modifikationen. Zuerst werden alle Teile entfernt, die nicht mehr benötigt oder überarbeitet werden müssen. Die Modelle der Firma Neptun gehören sicherlich zu den Spitzenprodukten in der 1250er Szene, trotzdem sind an diesem Modell einige Mängel zu beseitigen. Der für diese Klasse so typische Knickspant, der gerade und parallel zur Wasserlinie verlaufen sollte, muss auf der Steuerbordseite begradigt werden. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch die restlichen Bullaugen zuspachteln und neu bohren (0,3 mm), weil viele kriegsbedingt zugeschweißt waren. Ein weiteres Manko ist die abfallende Deckslinie im hinteren Brückenbereich, was ebenfalls mit dünnen Plastikstreifen, Spachtel und Sekundenkleber korregiert wird. Ist der Rumpf fertig, können die Aufbauarbeiten beginnen. Zuvor entfernte Teile kommen, soweit sie noch benötigt werden, wieder an Bord. Neu angefertigt werden die komplette Bemastung, die leichten Flakgeschütze, Schanzkleider für die fünf 4inch Doppelflak, Feuerleit- und Radargeräte sowie eine Reihe weiterer Details. Die außenbords angebrachten Boote und die Radargeräte vom Typ 279 an den Mastspitzen werden erst nach der Bemalung angebracht und dann ebenfalls bemalt. Die BemalungDas Tarnschema ist nach einem Foto, das die Cairo im Hafen von Malta vermutlich im Juni 1942 zeigt (z.B. in "Malta Konvois" aus der Reihe Warship Illustrated von Paul Kemp) sowie einer kurzen Sequenz aus dem Farbvideo "Colour Camera at Sea" von Roland Smith rekonstruiert. In etwas unvollständiger Form ist es auch als Zeichnung in der italienischen Reihe "Storia della Marina" veröffentlicht. Die Bemalung erfolgt ausschließlich mit Humbrolfarben. Da mir keine Quelle über die verwendeten Farbtöne bekannt ist, beruht meine Auswahl auf der Interpretation des Videos und von Fotos. Das Tarnschema besteht aus den Farbtönen 507B (Humbrol145) und 507C (Humbrol147), Metalldecks sind mit 507A (Humbrol112) und Holzdecks in einer Mischung aus Humbrol 72 (1Teil) und Weiß (2Teile) bemalt. Über die Verwendung von Semtex- oder Linoliumbelegen liegen mir keine Hinweise vor und demzufolge sind sie im Modell auch nicht wiedergegeben. Alterung:Zuerst wird das Modell zur Grundierung mit Humbrol 147 gespritzt. Die weitere Bemalung erfolgt dann mit dem Pinsel von "innen" nach "außen" indem ich an den am schlechtesten zugänglichen Stellen beginne und mich langsam nach vorn vorarbeite. Für die Alterung der Holzdecks nehme ich einen Pinsel mit stark verdünnter, dunkelgrauer Farbe und bewege ihn solange in Längsrichtung hin und her, bis der Eindruck von fleckigem Holz und von Deckslinien entsteht (ein Abtupfen des Pinsels auf Papier kann den Vorgang beschleunigen). Dann werden die Metalldecks und Modelldetails zur Verstärkung der Tiefenwirkung mit verdünnter Schwarzer Farbe behandelt. In Trockenmaltechnik werden exponierte Stellen nochmals etwas aufgehellt. Die Spuren von ablaufendem Wasser am Rumpf male ich mit mehr oder weniger stark verdünnter Farbe aus verschiedenen Grautönen, immer von oben nach unten und ggf. mit etwas Rost (Rotbraun) ergänzt (merke, erst bilden sich Schlieren und Streifen, dann kommt der Rost). Zum Schluss kommen die Stellen, wo Wellengang o.ä. die Farbe weggescheuert haben, wie besonders am Bug, im Bereich der Schrauben oder Davids. Hier darf es dann auch ruhig etwas mehr Rost sein, aber Vorsicht, man sollte in diesem Maßstab nicht zur Übertreibung neigen, weniger ist oft mehr! FazitSchon als Sammlermodell im Maßstab 1:1250 ist die Cairo ein Muss für jeden Interessenten der Royal Navy. Mich hat es jedoch "gejuckt", die Cairo entsprechend meiner Vorliebe für das Geschehen im Mittelmeer 1941 – 42, im Zustand von 1942 darzustellen. Wer mehr über dieses interessante Schiff wissen möchte, sollte einmal unter "HMS Cairo" im Internet suchen. Es gibt jede Menge Material!
Peter Ohm Publiziert am 07. Juli 2005 Die Bilder stammen von Michael Klinger. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |