Lockheed RF-104G-1 Starfightervon Herbert Engelhard (1:48 Hasegawa)Unter der Bezeichnung RF-104G-1 baute Lockheed 1967 zwei deutsche Maschinen zu Prototypen für ein Nachfolgemuster der RF-104G um. Der Aufklärer erhielt ein um 1,05m verlängertes Radom und einen Radarbehälter unter dem Rumpf. Von diesen beiden Maschinen, EB+121 und KG+330, existieren nur sehr wenige Fotos. Ich habe mich trotzdem an den Bau dieser wahren Rarität gewagt. In Serie gingen die Maschinen übrigens nicht, die Bundeswehr entschied sich für die RF-4E Phantom als Nachfolgemuster der Starfighter-Aufklärer. Das verlängerte Radom ist an der Drehbank aus Kunststoff entstanden und wurde durch ein Messing-Staurohr ergänzt. Der Radarbehälter unter dem Rumpf ist ein Umbau aus dem Belcher Bits Resinteilesatz für die kanadischen Starfighter. Er sieht zumindest nach den Fotos einigermaßen ähnlich wie das Original aus. Die Bugfahrwerksklappen sind ebenfalls aus Resin und stammen aus einem Umbausatz für die RF-104. Als Grundbausatz habe ich den hervorragenden Starfighter-Bausatz von Hasegawa verwendet. Der Schleudersitz stammt aus der Restekiste von einem anderen Hasegawa-Starfighter. Nachdem nur an den Zusatzteilen ein wenig Spachtelarbeit anfiel wurde das Modell mit Gunze-Farben lackiert. Um die Eintönigkeit herauszunehmen ging ich mit aufgehellten Grundfarben über die Flächen. Für die Rumpfunterseite, die Schubdüse und das Fahrwerk habe ich Farben von Alclad verwendet. Nach einer Schicht Glanzlack habe ich die Decals aufgebracht. Die stammen aus dem einzigartigen Decalset von Astra, mit dem sich praktisch jeder deutsche Starfighter darstellen lässt. Nach der Behandlung mit Daco Decalsetting haben sie sich sauber angelegt. Darauf folgte nochmals eine Schicht Glanzlack und dann das Washing mit stark verdünnter Ölfarbe. Alle Kleinteile, die Außenlasten, das Fahrwerk und sämtliche Klappen wurden zum Schluss montiert. Dazu verwende ich immer normalen Modellbaukleber, da der besser hält als Sekundenkleber. Nach der letzten Klebearbeit wurde alles mit seidenmattem Klarlack von Gunze überzogen. Mein Modell, die EB+121, wurde nach der Erprobung bei Lockheed in Palmdale eingelagert und kam im März 1972 in nicht mehr flugfähigem Zustand nach Manching zur Erprobungsstelle 61, danach als Gate Guard nach Erding. Die KG+330 erhielt nachweislich auch den verlängerten Rumpfbug, ob aber weitere Umbauten erfolgten ist nicht nachvollziehbar. Herbert Engelhard Publiziert am 27. April 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |