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Daimler Marienfelde

von Michael Franz (1:32 Aviattic)

Daimler Marienfelde

Mercedes Benz Lastkraftwagen werden heute von der Daimler AG gebaut und weltweit ausgeliefert. Ihre Ursprünge haben die Mercedes Benz Lastkraftwagen jedoch in der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG), die im am 1. Oktober 1896 den ersten Lastkraftwagen weltweit vorgestellt und verkauft hat. DMG fusionierte dann im Jahre 1926 mit der Benz Cie. zur neuen Marke Daimler Benz. Seitdem wurden weltweit mehr als 484.000 LKWs verkauft, wodurch Daimler Benz als größter Hersteller von Lastkraftwagen weltweit gilt.

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Ab 1902 wurden die Lastkraftwagen der Daimler-Motoren-Gesellschaft im Werk Berlin-Marienfelde produziert. Den Beinamen "Marienfelde" trugen viele der dort produzierten Fahrzeuge in der offiziellen Bezeichnung. Zu den wichtigsten Lastkraftwagen im 1. Weltkrieg gehörten die Modelle Daimler DR 4 1/2c oder DR4 1/2d für jeweils 4,5t Nutzlast. Der Unterschied bei den beiden Modellen lag ausschließlich bei der jeweiligen Motorisierung.

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1917 wurden diese Modelle durch den Daimler DR 4-5d ersetzt, welcher dann bis ins Jahr 1926 gefertigt wurde. Während der Fertigungszeit wurde die Motorleistung des Lastkraftwagens schrittweise von 45PS auf später 55PS erhöht. Angeboten wurden diese Fahrzeuge mit unterschiedlichsten Aufbauten und hatten eine Nutzlast von 4-5t. Von der Reichswehr beschaffte Fahrzeuge dienten als Werkstattkraftwagen (Kfz.51), welche bis in die späten 1930er Jahre noch erfolgreich ihren Dienst verrichteten.

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Der englische Hersteller Aviattic hat mit dem Modell des Daimler "Marienfelde" einen typischen Lastkraftwagen des 1. Weltkriegs im Maßstab 1:32 entwickelt, welcher sich perfekt zu den hervorragenden Flugzeugmodellen von Wingnut Wings gesellen kann. Mehr als 50 hochdetaillierte und sauber gegossene Resinteile, die - im Fahrwerksbereich - durch Metall, welches in die Resinteile eingearbeitet wurde, verstärkt wurden, machen den Bausatz aus. Weiterhin beinhaltet der relativ große Karton 27 Fotoätzteile, Acetatmaterial für die Fenster, Aluminiumrohr für die Auspuffanlage, Draht und Decals. Wer die Bauanleitungen von Wingnut Wings kennt und zu schätzen weiß, wird sich auch hier sofort heimisch fühlen: Der Stil der Anleitung ist derselbe.

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Alle größeren Resinteile - einteiliger Rahmen, Hinterradaufhängung, Seitenwände der Ladefläche, Teile des Führerhauses - sind auf Schaumstoffplatten befestigt und so gegen Beschädigungen beim Transport gesichert. Zerbrechliche Kleinteile wie Handbremshebel, etc. lagen - in meiner Ausführung - mehrfach bei. Alle Teile sind höchst sauber gefertigt, die Angüsse sind, sofern überhaupt vorhanden, minimale, runde Ansätze. Die Detailgenauigkeit ist hervorragend, ebenso auch die Passgenauigkeit.

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Es handelt sich bei dem Bausatz um ein perfektes Modell eines wunderschönen Vorbild. Das Modell ist direkt auf der Website von Aviattic erhältlich und wird bei einer Lieferzeit von 7-8 Wochen nach Bestellung gefertigt und liebevoll verpackt an den Kunden ausgeliefert.

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Der einteilig gefertigte Rahmen wird von kleinsten Angüssen gesäubert, bevor dann die mit eingegossenem Metall verstärkten Blattfedern der Vorderachse montiert werden. Die Radaufhängung der Hinterachse wird montiert, das Getriebe und die Antriebswelle montiert, ebenso die Anhängerkupplung. An der einteiligen Vorderachse habe ich die Radaufhängungen abgetrennt und diese in eingelenkter Position wieder montiert, so dass das Fahrzeug später dann durch seine eingelenkten Vorderräder interessanter wirkt. Der Rahmen ist dann zur Lackierung bereits fertig gestellt und wird bis dahin beiseitegelegt. Die Ladefläche des Lastkraftwagens besteht aus den fünf größten Bauteilen des Bausatzes. Ladeboden und die vier Seitenwände. Die Seitenwände sind realistisch dünn gefertigt und mit einer hervorragenden Holzstruktur versehen. Auch Zwischenräume zwischen den einzelnen Holzlatten sind vorhanden. Mit Ätzteilen werden dann die Scharniere und Befestigungen noch weiter detailliert, so dass dann auch die Ladefläche lackierfertig ist. Auf der Unterseite werden dann noch Staukästen montiert, dies allerdings erst nach der Montage auf dem Fahrzeugrahmen.

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Das Führerhaus besteht aus einer Bodenplatte, einer Rückwand mit angegossener Sitzbank und Lehne (bestehend aus hervorragend umgesetzter Ledernachbildung), zwei Seitenwänden, Dach und der Vorderwand. Um den Innenraum später noch lackieren zu können, werden in diesem Zuge nur Rückwand, Seitenwände und Bodenplatte miteinander montiert und die Übergänge leicht verspachtelt und verschliffen. Kleinteile wie Pedale und Handbremshebel liegen dem Bausatz mehrfach bei und werden nun ebenfalls bereits montiert. Führerhausvorderwand und Dach bleiben separat und werden dann erst nach der Fertigstellung der Lackierung im Innenraum montiert.

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Die Vorderwand des Führerhauses ist ein einteiliges Bauteil, an welches diverse Details im Innenraum bereits angegossen sind. Hierzu dienen neben Anzeigen auch ein Tank und weitere Kleinteile. Zur Montage des Lenkrads wird ein Loch gebohrt und als Lenksäule ein 1mm starker Messingdraht montiert. Das Lenkrad selbst sowie ein fotogeätzter Hebel an der Lenksäule werden erst nach der Lackierung montiert. Die einteilige Motorhaube wird im Bereich des Kühlers aufgebohrt und das Material entfernt, bevor dann das fotogeätzte Kühlergitter eingeklebt wird. Der "Daimler"-Schriftzug folgt später erst. Eine Motornachbildung liegt dem Bausatz nicht bei, ist aber aufgrund der geringen Durchsicht durch das Gitter nicht erforderlich. Die Motorhaube und die Führerhausvorderwand werden dann zusammengefügt und als Einheit lackiert. Alle weiteren Teile werden separat montiert bzw. als Einzelteil lackiert.

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Die Auspuffanlage besteht aus einem einteiligen Auspufftopf, wohingegen die Rohre auf beiden Seiten aus einem 1,5mm starken, dem Bausatz beiliegenden Aluminiumrohr zugeschnitten und in Form gebogen werden müssen. Die Staukästen unter der Ladefläche, die an der Hinterachse noch zu montierenden Klotzbremsen sowie die vier Räder bleiben separat und werden einzeln lackiert. Ebenso dann später auch die Kotflügel, Lampen und weitere Kleinteile.

Zunächst werden dann alle Baugruppen und Einzelteile mit Vallejos "Black Primer" grundiert. Hierbei werden einzelne Bereiche nur übernebelt, um hier eine erste Schattierung zu erzeugen. Außenbereiche des Führerhauses werden erst später fertig gestellt, wenn dann die drei Einzelteile (Führerhausseiten-/Rückwand/Bodenplatte, Vorderwand und Motorhaube) zusammengefügt sind.

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Aus drei verschiedenen Farben von Lifecolor wird die Grundfarbe zusammengemischt. Verwendet wurde ein kleiner Teil "Ocean Grey 5O", "Matt Artillery Green" und "Dunkelgrau". Diese Farbe wird über Rahmen, Führerhaus Innenbereich, Ladefläche und die einzelnen Kleinteile in dünnen Schichten auflackiert. "Middle Stone" dient als Grundierung für die später mit Ölfarben bemalten Holzbereiche. Anschließend werden die Details mit dem Pinsel in Schwarz, Aluminium, Eisen etc. bemalt.

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Analog hierzu werden auch die Motorhaube sowie später dann das Führerhaus nach dessen vollständiger Montage lackiert und mittels Washings aus Ölfarben gealtert. Ist die Grundlackierung getrocknet, wird im Innenraum mit Ölfarben weiter gearbeitet. Die Rückwand sowie Bereiche der Seitenwand werden mit Ölfarben in Holzoptik bemalt, das Sitzpolster und die Lehne ebenfalls mit Ölfarben in Lederoptik. An der Vorderwand werden silberne, messingfarbene und weitere Details bemalt. Hierzu kommen die Polierfarben von AK Interactive zum Einsatz. Der Boden der Ladefläche wird analog zum Innenraum ebenfalls mit Ölfarben behandelt, um auch hier eine Holzoptik zu erhalten. Ein erstes Washing mit braunen Ölfarben am Rahmen sorgt für einen realistischen Eindruck. Das Führerhaus und weitere Anbauteile werden dann später entsprechend behandelt.

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Dem Bausatz liegt eine wunderschön modellierte und wie der Lastwagen einwandfrei gegossene Fahrerfigur aus Resin bei. Diese wird zusammengeklebt (Kopf, Oberkörper mit Oberschenkel, Unterschenkel und linker Arm). Anschließend wird die Figur schwarz grundiert und mit Farben von Lifecolor grundbemalt, dann mit Ölfarben detailliert. Die Figur wird dann hinter dem Lenkrad eingeklebt, bevor die Vorderwand des Führerhauses angeklebt wird.

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Nachdem die Fahrerfigur auf der Sitzbank verklebt wurde, wird das Führerhaus verschlossen, die Vorderwand angeklebt und die Übergänge versäubert. Anschließend wird der Innenbereich maskiert und das Führerhaus analog der Motorhaube und der Ladefläche lackiert und mit Ölfarben gealtert. Der Kühlergrill wird mit Politurfarbe von AK-Interactive in Messing bemalt und nach dem Trocknen poliert, anschließend wird der fotogeätzte "Daimler"-Schriftzug aufgeklebt. Nachdem dann Führerhaus und Motorhaube auf dem Rahmen verklebt sind, werden die Windschutzscheiben aus der dem Bausatz beiliegenden Folie ausgeschnitten und mit Weißleim eingeklebt, dann das Dach aufgesetzt. Die als Fotoätzteile beiliegenden Kotflügel werden in ihre jeweilige Form gebogen, lackiert und am Fahrzeug angebracht.

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Die beiden Hauptscheinwerfer sowie die kleinen seitlichen Gaslampen werden schwarz grundiert und ebenfalls in Messing bemalt, poliert und montiert. Die Innenseiten der Hauptscheinwerfer werden dann silbern bemalt und poliert, bevor dann auch hier die aus klarer Folie ausgeschnittenen Scheinwerfergläser aufgeklebt werden. Der fotogeätzte Stern wird jeweils aufgeklebt und die Scheinwerfer an seinen Halterungen montiert.

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Sind alle Teile verklebt, folgen die Decals, welche mit Weichmacher an den jeweiligen Untergrund angebracht und anschließend mit Mattlack versiegelt werden. Abschließend wird am Tank noch ausgelaufenes Öl aufgemalt sowie weitere kleine Nacharbeiten durchgeführt und auf der Unterseite noch zwei Ketten angebracht.

Abschließend erhält das Fahrzeug einen Sockel mit einem "Stückchen Herbstwiese" darauf, auf der der Daimler Marienfelde dann seinen Platz finden wird.

Michael Franz,
www.world-in-scale.de

Publiziert am 10. September 2016

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